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Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 11 Februar 2016 22:47
von Igzorn
Klingt total widerwärtig, aber wo beginnt lecker? Geschmack muss sich entwickeln dürfen, woher soll man wissen was eklig ist, wenn man es nicht probiert?
Vielen Dank für den Bericht. :mrgreen:

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 12 Februar 2016 14:36
von Weinpanscher
hmmm... ich muss nun doch etwas zurück rudern. Scheint so als hätten die Sedimente bzw. eben die noch nicht abgesetzten Trübstoffe eine ganz entscheidende Rolle am ÄHHHHH BÄÄÄÄÄHHHH Geschmacks.

Ich habe noch zwei Flaschen von dem Zeug im Badezimmer stehen, gut nachgezuckert damit sich Kohlensäure bilden kann. Das steht jetzt schon etwas länger rum und entwickelt laaangsaaaam Kohlensäure. Ein Nebeneffekt davon ist das sich aller Trüb nun auf dem Boden abgesetzt hat und die Flüssigkeit klar ist. Ich wollte es gestern wegschütten, dachte aber ich probier lieber nochmal vorher... und siehe da, gar nicht mal so schlecht!!!!

Es steht nun im Kühlschrank und wartet darauf das meine Grippe komplett dahin zurück geht wo sie hergekommen ist, damit ich meinen Geschmacksnerven auch trauen kann. Den geschmack würde ich diesmal als Sektähnlich mit Anis und Zitronentönen beschreiben, aber wie gesagt, mit verstopfter Nase.

Alles in allem wird dieses Erlebnis ein Nachspiel haben, ich werde berichten!

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 12 Februar 2016 21:29
von Professore
Na, da sind wir aber gespannt.

Gruß

Jochen

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 15 Februar 2016 09:47
von Weinpanscher
Die Grippe hat mich immer noch voll im Griff... schmecken tu ich nix und Lust auf Alkohol hab ich erst recht nicht. Dauert noch etwas....

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 15 Februar 2016 23:00
von Metinchen
Ja dann, erstmal gute Besserung!

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 24 Februar 2016 10:21
von Weinpanscher
So!

Bin wieder fit!

habe das Zeug jetzt nochmal kalt und mit ordentlich Kohlensäure probiert und vor allem OHNE Hefe. Letzteres scheint der ausschlaggebende Punkt zu sein, sobald die Hefe aus dem Spiel ist, kommt das Aroma hervor und das "Gammelige" geht.


Der Geschmack ist nun als leicht bitter (gekaufter Zitronensaft, das Weiße hab ich nur sedimentieren lassen und dann dekantiert, wird noch was mit ins Gebräu gekommen sein) mit Zitronennoten und leichtem Aniston zu beschreiben. Der Anisgeschmack ist leider nicht sehr langanhaltend, der Abgang ist mehr geprägt von leichter Säure und Bitterkeit.

Alles in allem kann mans trinken! Hat irgendwie leicht was von Sekt. Generell hätte ich mir eine deutlichere Anisnote gewünscht, evtl. würde es helfen den Anis nächstes mal vorher für 30 min auszukochen, anstatt die ganze Zeit mit zu vergären.

VG!

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 18 April 2016 14:48
von Weinpanscher
Es blubbert wieder!

Diesmal 96h Met. Habs gestern angesetzt, allerdings nach der Holzhammermethode. Habe auf das Apfelsaftzugeben in 2 Etappen verzichtet und gleich die 2 Liter Saft (soviel wirds diesmal) mit der Hefe vermischt. Wenn die Süße raus ist wird mit 3/4 der empfohlenen Honigmenge nachgesüßt, bis es trocken ist weiter vergohren und dann am Tage des Genusses nachgesüßt mit dem restlichen Honig.

VG!

WP

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 04 Mai 2016 14:32
von Weinpanscher
Ahoi!

Experiment geglückt!

Habe zu den zwei Litern Apfelsaft, nachdem sie durchgegoren waren, noch einen Liter Wasser mit ca. 350g gelöstem Honig hinzu gegeben plus 2,5 g Zitronensäure (ich wollte nicht all zu hohe Alkoholwerte, daher das Wasser) und vergoren bis es trocken war.

Anschließend hab ich die Hefe sich ein paar Tage setzen lassen und vom groben Schlunz abgezogen. Den Knochen trocken vergorenen Honigcider habe ich in Flaschen gefüllt und in den Kühlschrank verfrachtet. Die erste Flasche habe ich eine Woche später mit 1-2 Esslöffeln in Wasser gelöstem Honig nachgesüßt und verköstigt, sehr lecker. Die zweite Falsche ist jetzt ca. 2,5 Wochen alt und wurde gestern mit einem Teelöffel Honig pro Glas nachgesüßt und genossen. Das ergab einen trockenen Cider mit deutlicher Honignote, sehr sehr lecker. Interessanter Weise war der Cider, im gegensatz zur ersten flasche ganz leicht bitter. Keine Ahnung warum, gestört hats auf jeden Fall nicht. Hat gut gepasst.

Es funktioniert also so wie angenommen mit dem Nachsüßen des 96h Mets. Beim nächsten Versuch werde ich noch etwas Ingwer mit in den Ansatz geben, der passt geschmacklich sehr gut rein, kann ich mir zumindest gut vorstellen.

Viele Grüße,

WP

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 06 Juni 2016 19:47
von Weinpanscher
Nächster!

Habe am Donnerstag knapp 5 liter Wasser aufgekocht, drin schwammen 200 bis 300 g gehächselter Ingwer (ohen Schale), eine Zimtstange und 5 bis acht Nelken plus zwei kleine Chillieschoten (birds eye). Das Ganze habe ich 30 min. köcheln lassen, dann durch ein feines Sieb gegeben mit ca. 500g braunem Rohrohrzucker versetzt und anschließend auf Zimmertemperatur runter gekühlt. Dann noch 18g Zironensäure dazu und ein bischen Wilko Weinhefe.

Übers WE hab ich den Trunk allein gelassen, als ich wieder zu Hause war hat es schön geblubbert. Die erste Geschmacksprobe war ....HERVORRAGEND! Mein bis jetzt bestes Gesöff. Ich werde hier wie bei dem Honigcider vorgehen und erst knochtrocken vergähren um dann zum Zeitpunkt des Genusses nach zu süßen.

Sehr sehr lecker! Unbedingt zu empfehlen!

VG!

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 06 Juni 2016 20:44
von Drunkenmaster
Trinkst du die Weine alle frisch, sofort nach der Gärung?
Also ganz ohne abziehen von der Hefe, Lagerung, Schewefel, filtern, abfüllen usw.

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 06 Juni 2016 21:44
von 420
Achte auch darauf, das Ingwer gärhemmend sein kann. So war es winigstens bei mir. Der Wein, ca. doppelte Ingwerzugabe wie im HP-Rezept steht mundet auch hervorragend. Nur ist er etwas süß geworden da..... die Hefe wollte bei ca. 11-12 % nicht mehr. Kann natürlich auch an der Hefe liegen. :pfeif:

VG

Re: Schnell und simpel, Weinpanschers Experimente

Verfasst: 06 Juni 2016 21:51
von Weinpanscher
Nee und nee!

Ich mach da keinen Wein draus. Das ist Ingwerbier! Also ein vergorenes Getränk auf Ingwerbasis. Zielalkoholgehalt liegt da bei 5-6%, da macht sich die Gärhemmung noch nicht bemerkbar. Das gärt unter günstigen Bedingungen durch in unter ner Woche und man hat was leckeres für sich und seine Freunde.

Ich lasse es sich am Ende 1-2 Tage setzen und ziehe dann vom groben Schlunz ab, ein bischen Hefe bleibt drin, das ist aber auch völlig OK, schmeckt trotzdem super! Man kanns natürlich auch noch mit der richtigen Zuckermenge in der Flasche karbonisieren lassen, sprich Kohlensäure bilden lassen. Darf nur nicht zu viel Zucker sein, sonst platzt die Flasche.... Plastikflaschen haben sich dafür bei mir bewährt, da kann man von aussen fühlen wie viel Druck das Ding hat und ggf. etwas ablassen durch Öffnen.

VG!

Edit: Ein bischen Hopfen beim Kochen hinzu zu geben macht sich übrigens auch SEHR SEHR gut! Dann hats auch wirklich was von Bier, nicht nur den namen und die %e.