Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Birgit
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Birgit »

Fruchtsäfte dürfen in Deutschland keine Konservierungsmittel enthalten.

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Fruchtweinkeller »

anders herum: Konservierungsmittel müssen in Lebensmitteln deklariert werden.
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Marv
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Marv »

Oki, danke.

Dann werd ich demnächst mal ne Startausrüstung bei bockmeyer bestellen. Jetzt nach Weihnachten ist ja bissl Geld extra da...
Marv
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Marv »

Hallo, ich möchte noch 2 Fragen anschließen:

1. Wieviel Zucker ist denn in so einem liter Apfelsaft? Oder andersrum, auf wieviel Alkohol kommt der ohne Zuckerzugabe? Bei der trüben Suppe mißt ja eine Oechslewaage sicher nur Hausnummern, aber vielleicht hat ja schonmal jemand die Alkoholkonzentration von dem vergorenen Saft (ohne Zucker) gemessen...

2. Ich lese nun öfter das der Apfelgeschmack beim Gären sehr schnell verfliegt. Wie ist das denn hier? Bekomm ich eine gelbliche geschmacklose Brühe wenn ich nicht schnell schwefele, oder hält sich der Geschmack in purem Apfelsaft besser?

Vielleicht wird das ja mein nächster, mal weniger experimenteller Versuch...

Danke schonmal und schönen Abend.
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fibroin
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von fibroin »

Rechne mal so 50 bis 60 °Oe beim Fruchsäften. Das sind dann bei einem Liter 130 g bis 150 g Zucker. Rechne mal mit 6-7 % Alc. In dem Bereich ist der Wein sehr anfällig! :(

Der Apfelgeschmack bei Fruchtsäften wird nicht so dolle sein. Da ist frisch gepresster Most von typischen Mostäpfeln bedeutend besser. :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Marv
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Marv »

Oki, das heißt so ca. 100g (für ein spritziges Erfrischungsgetränk) bis 150g (echter Wein) sollte ich noch zugeben.

Danke...
Actros
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Actros »

Hallo mal wieder :D
Möchte zum Thema Tetrawein auch mal meinen Senf zugeben. Solange man als Grundlage immer die 100%igen nimmt, stimmt der Säuregehalt eigentlich immer in etwa. Klarer Apfelsaft gärt schwerer, man braucht Mehl. Dafür sind keine Kleinstschwebstoffe drin, die man ohne Filter nicht rausbekommt. Die Trübung ist ohnehin nur ein ästhetischer Aspekt, solange es sich bei der Trübung nicht um Hefe handelt.

Ich gehe immer so vor, das ich von der gekauften Menge Saft nur knapp die Hälfte in den Gärballon schütte, der Rest bleibt verschlossen im Schrank. Mit in den Ballon kommt noch etwas Nährsalz, ggf. Mehl und vorgeweichte Trockenhefe für Rotwein. Gärstarter mache ich nicht, der Saft gärt im Schnitt nach 20h an und ist nach 24h heftig am Brodeln.
Täglich gibts dann einen Schwenk, um Mehl und Hefesatz wieder neu zu verteilen. Sobald es nicht mehr wirklich blubbert, gibts eine große Tasse Zucker in den Schlund. Das Spiel geht etwa 2 bis 3 Wochen, ab und zu koste ich mal, schmeckt dann meist hefig und vornehmlich nach Alkohol.
Wenn sich trotz Restsüße nichts mehr tut und sich ein dicker Bodensatz bildet, ziehe ich ab und gebe Schwefel zu. Der Wein ist bis hier viel zu stark und schmeckt kaum nach leichtem Apfelwein. Dafür ist er aber haltbar, das ist auch gut so, denn er soll sich ja erstmal absetzen.
Nach mehrmaligen Abziehen und weiteren 1 bis 2 Wochen schmeckt man keinen Hefetrub mehr und es bildet sich kein neuer Bodensatz. Für gewöhnlich lasse ich ihn so erst einmal stehen bis ich ihn brauche, ich nehme die Ballons gerne mit zu Treffen. Eine Woche vor dem Event schütte ich den Rest Apfelsaft zu, der Wein bekommt jetzt wieder Aroma und das Alkoholverhältnis wird ausgewogener. Da keine Hefen drin sind und zudem noch geschwefelt wurde (1g/10l), setzt die Gärung nicht wieder ein. Arbeitet man sauber, hält sich der Wein so verdünnt etwa 2 Monate im Kühlschrank, ohne das er anfängt zu prickeln oder erneut eintrübt. Ausschank erfolgt dann direkt aus dem Ballon, das sieht urig aus und spart einem die Sauerei mit dem Abfüllen (warum die Mühe machen, der bleibt eh keine Woche in der Flasche *g*)
Ich messe und analysiere mittlerweile überhaupt nichts mehr, obwohl ich auch Vinometer, Acidometer, Oechslewaage, usw. da habe. Das einzige was ich öfter mal brauche, ist meine Digitalwaage mit 0,1g Auflösung, die gibts wie Sand am Meer bei eBay oder in Headshops (die Läden mit so einem grünen Blatt auf dem Fenster ?-| ).
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

@Actros
Deine Technik ist so in Ordnung, weil du gleichmäßig eingestellte Rohstoffe hast. Der Gedanke, hoch vergären und zum Trinken verdünnen, ist für deine Events bei einem schnellen Trunk passend.

Wir sind uns aber einig, diese Technik gilt nur für Säfte aus dem Handel. Ich möchte das nur zur Warnung an die sagen, die jetzt meinen, Wein kann grundsätzlich so vereifacht werden. Für Weine aus frischen Früchten und Honigweine kann das nicht gelten, da muß jeder Ansatz gemessen und analysiert werden, wenns was Gutes werden soll.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Actros
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Actros »

Richtig.
Leider habe ich anfangs auch den Fehler gemacht und wollte den kristallklaren Edelmet in der verkorkten Flasche, 3 Jahre haltbar und mit göttlichem Geschmack. Da man aber gerade anfangs noch überhaupt kein Gefühl für die langen Zeitspannen und die verschiedenen Geschmacksnoten hat, empfehle ich jedem Anfänger, erst einmal so brachial einfach wie bei meiner Methode anzufangen. Die gesammelte Erfahrung kann man dann wunderbar brauchen, wenn die Materialpreise steigen oder man richtig große Mengen macht, wo ein Patzer mehrere Monate Arbeit zunichte machen kann. Passiert einem anfangs so etwas, hat man verständlicherweise nicht mehr viel Motivation, alles nochmal zu machen. Bei vier weggekippten Tetrapaks hält sich die Trauer in Grenzen.

Man könnte oben genannte Methode durchaus als die "Sandkastenmethode" bezeichnen :)
Essentiell ist ein Gärrohr, eine Waage zum Abwiegen, starke Trockenweinhefe und Nährsalz. Alles andere ist für den Anfang nur eine Fehlerquelle mehr.

Und natürlich ist das alles nicht wirklich haltbar, aber ich gehe einfach mal davon aus, das der klassische Einsteiger seine ersten Weine nicht in den Keller stellen will! :D

[Dieser Beitrag wurde am 27.01.2006 - 18:33 von Actros aktualisiert]
Marv
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Apfelwein aus Aldiapfelsaft

Beitrag von Marv »

Moin zusamme.

Actros, deine Methode klingt ja geradezu genial. Fruchtig frischer Apfelwein mit ca. 8% bis 9% Alkohol, im kühlen Keller (in Rohform) schön lange haltbar, bei Bedarf portionsgerecht und schnell anrührbar und das Ganze ohne größere Analytik.
So werde ich es wohl auch beim nächsten Mal versuchen. Klaren 100% Apfelsaft hab ich bei uns im Supermarkt leider nicht gefunden, nur den naturtrüben. Aber wie du schon sagtest, das ist ja nur ein ästhetischer Aspekt.

Was mich allerdings verwirrt: Zuerst schreibst du dein hochprozentiger "Rohwein" sei gut haltbar, was ja auch logisch ist bei dem Alkoholgehalt. In deinem Schlußsatz aber schreibst du es wäre nicht wirklich haltbar. Bezieht sich das dann auf das fertige Gemisch?

Gleich neben dem Apfelsaft stand auch noch 100% Direktsaft von Birne und Orange. Das schreit doch geradezu nach Versuchen :shock:
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Birnenwein hat im Vergleich mit Apfel wenig Geschmack, Orangenaroma verfliegt ebenfallls. Wenn du unbedingt mit fertigen Säften arbeiten willst würde ich auf Maracuja oder Kirsch umschwenken.
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Beitrag von Birgit »

Fertige Orangen- und Zitonensäfte erzeugen in Weinen eine sehr starke Bitternote. Bei selbst ausgepressten Säften schmeckt der Wein ohne Aromatisierung mit Schalen nach nichts. Gerade ausprobiert. Lohnt überhaupt nicht.

Gruß Birgit
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