Apfelwein - Wo liegt der Fehler?

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Jan
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Apfelwein - Wo liegt der Fehler?

Beitrag von Jan »

Bei meinem Johannisbeerwein, den ich gerade zum ersten Mal probiert habe (4 Wochen nach der Abfüllung) sieht es genauso aus. Keine Klärmittel, nur gefilter, und schmeckt mir außerordentlich gut. Also warum sollte ich mir einen Kopf wegen der Chemie machen, wenns auch ohne gut läuft?
Tybald
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Apfelwein - Wo liegt der Fehler?

Beitrag von Tybald »

Weil nicht jeder einen Filter hat...
Ich habe meinen letzten Amsatz met (der allerdings nichts wurde, weil ich noch von nix ne Ahnung hatte (siehe "mein erster-zweiter Met" ;) , mit etwas Kieselsol geschönt, vorher war er absolut trüb und wenn er sich klärte wurde er bei der leichtesten Bewegung aufgeschüttelt. Nach dem Schönen war er kristallklar und der Schmodder blieb beim Abziehen weitesgehend auf dem Boden zurück.
Da war das schon sinnvoll, sicherlich kann man es aber auch übertreiben und man muss nicht alles was möglich ist auch machen.
Diese Entscheidung ist allerdings jedem selbst überlassen.
Gruß,

Stephan
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Birgit
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Apfelwein - Wo liegt der Fehler?

Beitrag von Birgit »

Hallo Tybald,

es ging mir um den Einsatz von Kupfersulfat, Blauschönungen usw. und den Einsatz von Schönungsmitteln einfach mal so ?-|

Gruß Birgit
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein Schönungsmittel welches vollständig im Bodensatz zurück bleibt ist eine eher unbedenkliche Sache. Im schlimmsten Falle bleibt der Wein halt trüb oder man hat gewisse aromatische Einbußen. Kupfersulfat hinein schütten ist da eine ganz andere Sache, da sollte man eben sehr, sehr genau wissen was man tut, sonst spielt man mit seiner Gesundheit.
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Tybald
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Beitrag von Tybald »

Wie gesagt, man kann es auch übertreiben und man sollte nicht alles was technisch möglich ist auch durchführen.
Das meinte ich damit ;)
Gruß,

Stephan
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kueferlein
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Apfelwein - Wo liegt der Fehler?

Beitrag von kueferlein »

Hey leute!! ich sagte doch dass man von kupfersulfat die finger lassen sollte wenn man nicht die möglichkeiten hat!! aber bei 0,2g/hl besteht keine gefahr! bei dieser menge ist auch keine Blauschönung nötig da die menge den böckser bindet und so kein kupfer übrig bleibt!
dies alles hat auch nichts mit chemiebomben oder so zu tun, nur wenn ich einen fertigen wein verkoste und ich merke ich hätte mehr herausholen können, durch eine evtl. gabe von kupfersulfat, dann ärgert mich dass sehr. und deshalb versuche ich immer dass beste mit den verfügbaren mitteln heraus zu holen!!!

gruß
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Meine Gegenargumente liegen nach wie vor unerschüttert auf dem Tisch.
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Tybald
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Beitrag von Tybald »

Naja, wenn er das entsprechende Equipment und Knowhow hat um das ganze ungefährlich zu gestalten und den Wein für seinen Geschmack verbessern kann finde ich seine persönliche Entscheidung durchaus legitim.
Er sagt ja nicht dass alle anderen sich genauso entscheiden sollen... Oder?
Gruß,

Stephan
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Klar kann hier jeder machen was er will. Aber ich persönlich will keine möglicherweise gesundheitsgefährdenden Praktiken verbreiten. Die Argumente habe ich schon gebracht, ich will aber einen Punkt noch einmal präzisieren anhand eines Beispiels: 1 g Schwefel auf 10 L Wein abzuwiegen, das ist auch für den Laien mit einer recht einfachen Waage machbar. Und wenn er aus Versehen mal 2 g oder nur 0,5 g erwischt wird die Welt davon auch nicht untergehen.
Ich werde aber niemandem raten 20 mg Kupfersulfat abzuwiegen für seine 10 L Wein. Erstens weil es Kupfer ist. Zweitens: Ich kann 20 mg genau abwiegen. Diese Möglichkeit werden aber nicht viele Hobbywinzer haben.
Klar könnte ich dazu raten eine Stammlösung herzustellen von der man eine definierte Menge abpipettieren kann, damit man so kleine Mengen nicht einwiegen muss. Aber mal ehrlich: Ich kenne ausgebildete TAs die sich bei sowas mal eben um den Faktor 100 verrechnen. Ich bleibe dabei: Wir Hobbywinzer sollten davon die Finger lassen, die Gesundheit wird es im Zweifelfall eher danken.

[Dieser Beitrag wurde am 26.12.2005 - 00:55 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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sigi
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Beitrag von sigi »

küferlein hat geschrieben:und ich merke ich hätte mehr herausholen können, durch eine evtl. gabe von kupfersulfat, dann ärgert mich dass sehr. und deshalb versuche ich immer dass beste mit den verfügbaren mitteln heraus zu holen!!!
Klar, das spricht Dir auch niemand ab.

Jeder soll doch in seine Weine reinschmeissen, was er will, wenn sie ohne irgendwelche Mittel so schlecht werden,
dass er meint sie verbessern zu müssen.... :shock:

Wenn er aber damit seine Gesundheit und eventuell die von anderen gefährdet, dann hört für mich der Spass auf.

Auch glaube ich nicht an Geschmacksverbesserung durch Kupfer, Bentonit, Kieselsol und Co.,
eher - wie auch Dreizehn geschrieben hat - an Geschmacksverschlechterung weil Verflachung.

Seltsamerweise werden meine Weine auch ohne diese ganzen "Aufbesserungen " gut
und deshalb setze ich eben nur ganz wenige der verfügbaren Mittel ein, und die auch nur zur Klärung....
und wie schon angesprochen nur bei sehr wenigen Weinen.... :D

Gruss... Sigi

Schwäbisches Fünfgängemenü: Ein Zwiebelrostbraten und vier Viertele Trollinger

Der wo koin Wei mog und koin Gsang ond koine luschtige Weiber, der wird nie a Jäger, der bleibt emmer a Treiber

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Beitrag von Dreizehn »

Nun maße ich mir mal an zu sagen, dass hier niemand dem kueferlein unterstellt, mit seinen Tipps unsere Gesundheit gefährden zu wollen.

Aber einen Tipp (auch einen richtigen) hier zu lesen und dann exakt danach zu handeln, sind schon 2 Paar Schuhe.

Deshalb sind die Warnungen von FWK nicht nur wichtig, sondern aus seiner Position geradezu zwingend. Schön, dass er alles im Blick behält.

Und persönlich ist mir auch wohler, auf der absolut sicheren Seite zu bleiben: Maßnahmen zur Stabilisierung und Klärung sind ok, sonst - nein danke.

Grüße, Dreizehn
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Beitrag von kueferlein »

hallo leute! schön dass ich durch meinen beitrag eine so heitere diskussion auslöse! über den einsatz von schönungsmitteln lässt sich klar streiten und der laie wird höchstwahrscheinlich auch nicht wissen wie bestimmte fehler im wein schmecken, da ihnen einfach die erfahrung in der sensorischen praxis fehlt. und so kann er dann auch nicht bestimmen wie ein wein zu behandeln ist.
im normalfall sollte der wein selbstverständlich so unbehandelt wie möglich abgefüllt werden aber manchmal kann man eben mit einer behandlung mehr herausholen.

gruß aus franken
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