Weinfehler beim Schlehenwein?

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Josef
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Weinfehler beim Schlehenwein?

Beitrag von Josef »

Bei Schlehen kommt man nicht um eine Maischegärung herum, leider. Wegen der Kerne bin ich da immer sehr vorsichtig. Den letzten Schlehenwein habe ich nach zwei Tagen gärzeit abgepresst. Das Ergebnis ist trotzdem sehr gut, wie man es von Schlehen gewohnt ist.
Aber so lange wie du würde ich Kerne niemals in der Maische lassen. :schlecht:
War dein Rezept speziell für Schlehenwein, oder war es eher ein Allgemeines Rezept?
nelsmet
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Weinfehler beim Schlehenwein?

Beitrag von nelsmet »

Josef hat geschrieben: Bei Schlehen kommt man nicht um eine Maischegärung herum, leider. Wegen der Kerne bin ich da immer sehr vorsichtig. Den letzten Schlehenwein habe ich nach zwei Tagen gärzeit abgepresst. Das Ergebnis ist trotzdem sehr gut, wie man es von Schlehen gewohnt ist.
Aber so lange wie du würde ich Kerne niemals in der Maische lassen. :schlecht:
War dein Rezept speziell für Schlehenwein, oder war es eher ein Allgemeines Rezept?
nur zwei Tage?
Das Einzige was über die Kerne steht, beim Zerstoßen der Früchte vorsichtig vorzugehen, damit die Kerne (wegen der Blausäure) ganz bleiben.

Das Rezept ist speziell für Schlehenwein.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bist du dem Link mal gefolgt? Noch einmal zum direkten anklicken:

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Unabhängig von der Blausäure und dem Urethan: Je länger eine Maische nicht abgepresst wird desto größer ist die Gefahr dass neben erwünschten auch unerwünschte Geschmacksstoffe herausgelöst werden. Schlehen als kleine Gerbstoffbomben sind da potentiell problematisch.
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nelsmet
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Beitrag von nelsmet »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Bist du dem Link mal gefolgt? Noch einmal zum direkten anklicken:

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Unabhängig von der Blausäure und dem Urethan: Je länger eine Maische nicht abgepresst wird desto größer ist die Gefahr dass neben erwünschten auch unerwünschte Geschmacksstoffe herausgelöst werden. Schlehen als kleine Gerbstoffbomben sind da potentiell problematisch.
Danke für den Link. Ist mir ganz schummrig geworden beim Lesen.
Ich werde auf jeden Fall für nächstes Jahr den Ansatz der Maische sehr kurz halten.

Jetzt muss ich mir überlegen, was ich mit meinem aktuellen Tropfen mache. Du würdest ihn - nachdem was ich gelesen habe, mit Sicherheit entsorgen...

Ich kenne einen Biochemiker, vielleicht kann der mir Tipps zwecks Blausäure-Messung geben.
Ich denke, wie Du schreibst, bleibt es eine persönliche Entscheidung.

Grüße,
Nils
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es gibt im Handel Teststreifen zur Blausäure-Bestimmung, aber die sind wohl umso feherlbehafteter je reicher der Wein an Reduktonen ist. Die Teststreifen sind halt hauptsächlich für Brände gedacht... Und wenn man die Teststreifen meiden will wird das Problem komplex...
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nelsmet
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Beitrag von nelsmet »

Fruchtweinkeller hat geschrieben: Es gibt im Handel Teststreifen zur Blausäure-Bestimmung, aber die sind wohl umso feherlbehafteter je reicher der Wein an Reduktonen ist. Die Teststreifen sind halt hauptsächlich für Brände gedacht... Und wenn man die Teststreifen meiden will wird das Problem komplex...
was bedeutet denn "je reicher an Reduktionen"?
Grüße
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Weinfehler beim Schlehenwein?

Beitrag von nelsmet »

Birgit hat geschrieben: Welchen Alkoholgehalt und Säuregehalt hat der Wein? Ich gehe von einer Nachgärung aus, dann würde ich den Wein ausgären lassen.

Gruß Birgit

jetzt gibts die Werte! :shock:

den Säurewert habe ich nach der Messung mit dem Acidometer mit PH-Teststreifen nochmal verglichen: Also Säuregehalt 8,9g/l (PH 3)

Alkoholgehalt 12 % (ganz oft gemessen)

Kann man denn jetzt zu dem wahrscheinlich blausäureverseuchten Wein (heul) noch was sagen?
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Josef
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Weinfehler beim Schlehenwein?

Beitrag von Josef »

Vieleicht kann man den Wein wirklich mal in ein Labor geben und kontrollieren lassen.

Vor ca. 1/2 Jahr gabs mal jemanden der hat Proben in ein Labor geschickt und einiges testen lassen. Wenn ich mich recht erinnere, lagen die Preise auch noch im Rahmen. Blausäuremessung war sicher nicht dabei. Wäre mir, bevor ich alles entsorge, aber eine Frage wert.
Einfach mal die Suchfunktion in Schwung bringen oder hoffen das sich jetzt noch jemand daran erinnert der konkreteres sagen kann. :shock:
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Säuregehalt ist nicht zu niedrig (eher zu hoch), das werte ich mal als Indiz gegen Milchsäurebakterien. Der Alkoholgehalt ist niedrig, das spricht für eine Nachgärung.

Redkutone = im weitesten Sinne Antioxidantien im Wein wie Vitamin C, Schwefel, diverse Gerbstoffe. Schlehenwein ist sehr reich an Gerbstoffen.
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Beitrag von nelsmet »

Danke für die Infos,
G,N
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Weinfehler beim Schlehenwein?

Beitrag von nelsmet »

Hallo, wollte mich mal wieder melden, da ich jetzt eine Weinprobe zu einem Freund ins Labor schicke, der wird die Blausäure mal interessenhalber messen. Wegschütten kann ich ja dann noch. Im Moment macht der "Wein" nach Säureeinstellung und Nachzuckern nix.

Inzwischen haben mich die Rezepte über die Herstellung von Weinen mit Dörrobst oder Ingwer recht interessiert, weil es ja höchstwahrscheinlich dieses Jahr für mich keinen neuen Schlehenwein gibt :| buhuuu! und ich meine frisch erworbenen Kenntnisse (Lob an Alle!!!) und neuen Messgeräte für neuen leckeren Wein einsetzen möchte.
Doch dazu nur eine Frage in der falschen Weinfehlerabteilung, aber wäre einfach kurz froh über eine Antwort(um Weinfehler zu vermeiden ;) :
Wenn es im Rezept heißt; Ansatzmenge 20l, bedeutet das - wenn alle Zutaten im Ballon sind wird bis 20 l mit Wasser aufgefüllt? :?:
Danke für Antwort,
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, das ist gemeint: Mit Wasser auffüllen auf das angegebene Endvolumen.
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