Hallöchen,
Gestern habe ich mich in der praktischen Arbeit mit der Laufkarte auseinandergesetzt. Auch ich muss noch einige Erfahrungen sammeln. Und logischerweise, es gibt immer etwas zu verbessern. Darüber möchte ich heute berichten.
Zurzeit habe ich 5 Weinansätze in der Bearbeitung. Heute geht es um den Schlehen-Wein vom vorigen Jahr, der mit dem blubbern, fast zum stillstand gekommen war. Also nahm ich den letzten Laufkarten-Ausdruck von der Kork-Tafel.
Die Letzte Bearbeitung des Weinansatzes erfolgte am 12.02.2021. Der Gär-Start lag nach dem Einfüllen des Fruchtzuckers gemessen bei 17 Oe. Bevor das Gärröhrchen aufgesetzt wurde hatte ich noch einmal gewogen. Das Gewicht insgesamt 10,733 KG.
(Wiegen immer ohne Gärröhrchen)
So, Kuli nehmen und neues Datum 20.03.2021 eintragen. Als nächstes Gärröhrchen vom Gefäß nehmen, und ab auf die Waage: 10,613. Weil mir jetzt die Spalte "vorher" fehlt, habe ich das mit in die Spalte "Gefäß-Nr." eingetragen. Diese Felder werden ja nicht zur Berechnung benutzt.
Was ist passiert? 10733 - 10613 =
120 g weniger.
Wo sind die hin? Wahrscheinlich verdunstet? Erst einmal egal
Nun 250er Messzylinder mit großer Pipette füllen, alles in den Messbecher und mit Milchschäumer den CO2 herausholen. Alles zurück in den Zylinder und
Öchsle messen: = 2 - eintragen! Aha, Zucker ist fast verbraucht. Jetzt Schnapsglas auf die Feinwaage und 2 g aus dem Zylinder zum Verkosten und Messen einfüllen. Aus diesem Schnapsglas heraus das Winometer befüllen und
Alkohol messen: = 14 - eintragen! Den Rest kosten: fade und pelzig.
Demzufolge sind aus den 125 g Fruchtzucker, die ich am 12.02.2021 eingefüllt hatte, 1‰ Alkohol entstanden.
Nun gut. Jetzt mit den neuen Messwerten und der Tabelle in's Büro und alle neuen Daten zur Berechnung in den Rechner eingeben: =
152 g Fruchtzucker nachfüllen. "Vorsicht, ist die Mutter der Porzellankiste", deshalb erst einmal nur 100 g nehmen. Die Flüssigkeit aus dem Zylinder in den Messbecher geben, in dem sich die abgewogenen 100 g FruZu befanden. Alles schön auflösen und ab damit in den Ballon. Jetzt gut umrühren und den Messzylinder wieder mit der Pipette füllen, zack in den Messbecher, aus quirlen und
Messen: = 6 Oe. Jetzt wieder Schnapsglas auf die Feinwaage und 2 g abwiegen, zum Kosten: Besser, aber es kann noch Zucker rein und auch noch Säure. Also, die fehlenden 52 g FruZu in den Messbecher + 3 g Zitronensäure, Inhalt vom Zylinder hinein, gut auflösen und Zack in den Ballon damit. Gut umrühren, 2 g ins Schnapsglas auf der Feinwaage und kosten: Oooha... So langsam beginnt es zu schmecken.
Noch einmal die Prozedur und messen: = 10 Oe! -
sehr komisch - bei den ersten 100 g FruZu = +4 Oe und bei den nächsten 52 g auch =+ 4Oe?
Na gut... egal, Hauptsache ist doch, dass es langsam schmeckt:
Aus "Sicherheitsgründen" musste ich noch einmal 2 g verkosten
Das macht 4 X 2 g = 8 g verkostet!
Jetzt Überprüfung: Bevor ich das Gärröhrchen wieder aufsetze, ab auf die Waage mit dem Ballon: = 10,755 Kg.
Rechnung:
(noch Taschenrechner). 10755 - (vorher 10613) = 142 g + 8 g (verkostet) =
150 g.
152 g FruZu + 3 g ZitroSäu = 155 g Zugabe.
Es fehlen 5 g. der Umfüll-Verlust
Alles gut, alles richtig, ein Heidenspaß! Ich bin gespannt, wie viel bei der nächsten Aktions-Wiegung von den 10,755 kg noch übrig sind
...Jetzt war ich mit meiner Rechnung im Zweifel. Probe: Bevor ich begann, wog mein Ballon genau 10613 g. Davon nehme ich jetzt noch 8 g
Verkostung weg: = 10613 - 8 = 10605. nach dem Update wog er 10755 g. Also: 10755 - 10605 = 150 g
Alles richtig
Und nun zum Tabellen Update: Um diese Einzelrechnungen zu automatisieren, muss ich noch Spalten einfügen, wodurch ich auch alle anderen
Formel-Positionen überprüfen muss. Die Tabelle benötigt dann auch eine komplette neue Formatierung.
Das wird wieder ein Heidenspaß! Deshalb halte ich mich mit einer kompletten Bedienungsanleitung bedeckt. Wir entwickeln uns immer weiter
So muss das sein!
Bevor ich mit vielen Fragen bombardiert werde, BITTE
alles 3 X anschauen und durchlesen und nachrechnen und mit dem Beispiel vergleichen BITTE!
Wer dann doch noch Fragen hat, kein Problem - einfach fragen!
Ach ja, warum steht jetzt in der Tabelle noch "benötigter Zucker" 155 g? Ganz einfach. Gewünschte 15 ‰ - vorhanden = 14‰ - das müsste bei der nächsten Zugabe hinzugefügt werden, aber durch die letzte Zugabe des Zuckers wird das sicher erreicht! Dann gilt 15‰ = 15‰ und somit Zugabe = 0.
Ich freue mich über zahlreiche Feedbacks. Bis dahin VG aus Thüringen
Ingo