Reifezeiten 2007
Verfasst: 02 Oktober 2007 10:01
Dank an die Kondolenzrunde.
Aber so schlimm, dass ich zwei mal wöchentlich auf die Couch müsste, ist es noch nicht – außerdem habe ich ja noch Quittenwein ;–)
Klar, nur rund 20 kg Maische von 31 Stöcken ist schon mehr als mager, aber die 74 °Oe sind noch erträglich – in Württemberg (die Werte habe ich gerade zur Hand) würden mit nur 4 °Oe mehr bereits Kabinettswürden vergeben.
@WOK/Fruchtweinkeller
„Edelfaule“ Beeren waren auch dabei, soweit erträglich, sind sie mit in die Maische gekommen. Für Rotwein haben sie aber neben dem Botrytis-Geschmackston noch weitere Nachteile, z.B. wenig bzw. bräunliche Farbe. Extraktreicher und zuckerhaltiger sind sie aber allemal. Flüchtige Säure (Essig) und Sauerfäule hatte ich zum Glück nicht. Die Beeren, die schon früh auf der Strecke blieben, hat die Stiellähme auf dem Gewissen. Aus der Forschung weiß man, dass die Ursache in einer physiologischen Entwicklungsstörung liegt; bei abrupten Wetterwechseln (Kälteeinbruch, Starkregen) kann die Rebe Teile des Stielgerüstes nicht mehr ausreichend versorgen, es stirbt ab (die Sorten sind da unterschiedlich empfindlich). Das muss hier kurz nach der Blaufärbung der Beeren passiert sein. Die betroffenen Beeren wurden zum Glück dann aber nicht von der Botryris befallen und sauerfaul, stattdessen verschrumpelten sie und trockneten weitgehend ein; auch ein Grund dafür, dass ich in der Maische nur 6,5 ‰ Säure gemessen habe. Wenn die Peronospora die Stöcke letztendlich nicht weitgehend entlaubt hätte, wären vielleicht noch ein paar Oechsle mehr drin gewesen. Ungern gezogenes Resumee: In solch feuchten Vegetationsperioden wie dieser werde ich zukünftig nicht ohne zu spritzen klarkommen, jedenfalls nicht bei Regent.
@fibroin
Vögel, Wespen – diesmal anders als sonst. Teilweise habe ich über viele Tage überhaupt keine Amsel im Garten gesehen. Na gut, außer Twetschgen war nicht viel zu holen, und die mögen sie offensichtlich nicht. Auch Wespen, diesmal so gut wie nichts. Mein Sohn hat vor kurzem, nicht weit von hier, eine größere Rebenanlage entdeckt. Die liegt etwas ländlicher. Keine Netze, keine Amsel oder Stare, keine Fraßschäden.
Dort werden wahrscheinlich Bussarde, Sperber und Kollegen für Ordnung sorgen.
@Tompson
Schrein, Regenttänze – hau’ ruhig drauf. Wer in solch einer begnadeten (Sommer)Wettergegend lebt, hat gut lachen. Wieso fällt mir gerade der Spruch „Mit vollen Hosen lässt sich gut stinken“ ein? ;–)))))))
Grüße, Dreizehn
Aber so schlimm, dass ich zwei mal wöchentlich auf die Couch müsste, ist es noch nicht – außerdem habe ich ja noch Quittenwein ;–)
Klar, nur rund 20 kg Maische von 31 Stöcken ist schon mehr als mager, aber die 74 °Oe sind noch erträglich – in Württemberg (die Werte habe ich gerade zur Hand) würden mit nur 4 °Oe mehr bereits Kabinettswürden vergeben.
@WOK/Fruchtweinkeller
„Edelfaule“ Beeren waren auch dabei, soweit erträglich, sind sie mit in die Maische gekommen. Für Rotwein haben sie aber neben dem Botrytis-Geschmackston noch weitere Nachteile, z.B. wenig bzw. bräunliche Farbe. Extraktreicher und zuckerhaltiger sind sie aber allemal. Flüchtige Säure (Essig) und Sauerfäule hatte ich zum Glück nicht. Die Beeren, die schon früh auf der Strecke blieben, hat die Stiellähme auf dem Gewissen. Aus der Forschung weiß man, dass die Ursache in einer physiologischen Entwicklungsstörung liegt; bei abrupten Wetterwechseln (Kälteeinbruch, Starkregen) kann die Rebe Teile des Stielgerüstes nicht mehr ausreichend versorgen, es stirbt ab (die Sorten sind da unterschiedlich empfindlich). Das muss hier kurz nach der Blaufärbung der Beeren passiert sein. Die betroffenen Beeren wurden zum Glück dann aber nicht von der Botryris befallen und sauerfaul, stattdessen verschrumpelten sie und trockneten weitgehend ein; auch ein Grund dafür, dass ich in der Maische nur 6,5 ‰ Säure gemessen habe. Wenn die Peronospora die Stöcke letztendlich nicht weitgehend entlaubt hätte, wären vielleicht noch ein paar Oechsle mehr drin gewesen. Ungern gezogenes Resumee: In solch feuchten Vegetationsperioden wie dieser werde ich zukünftig nicht ohne zu spritzen klarkommen, jedenfalls nicht bei Regent.
@fibroin
Vögel, Wespen – diesmal anders als sonst. Teilweise habe ich über viele Tage überhaupt keine Amsel im Garten gesehen. Na gut, außer Twetschgen war nicht viel zu holen, und die mögen sie offensichtlich nicht. Auch Wespen, diesmal so gut wie nichts. Mein Sohn hat vor kurzem, nicht weit von hier, eine größere Rebenanlage entdeckt. Die liegt etwas ländlicher. Keine Netze, keine Amsel oder Stare, keine Fraßschäden.
Dort werden wahrscheinlich Bussarde, Sperber und Kollegen für Ordnung sorgen.
@Tompson
Schrein, Regenttänze – hau’ ruhig drauf. Wer in solch einer begnadeten (Sommer)Wettergegend lebt, hat gut lachen. Wieso fällt mir gerade der Spruch „Mit vollen Hosen lässt sich gut stinken“ ein? ;–)))))))
Grüße, Dreizehn