Schmeckt grauenhaft

[Jason]

Also ich hab nun nach knapp 2 Wochen Gährzeit mal den Metansatz verkostet, und es schmeckt einfach gruselig. Mann kanns garnicht beschreiben.
Es ist der Dr.Krieger Honig-Ansatz.

Nun würde ich doch gern mal wissen ob das normal ist. Falls nicht dann würde ich gern namentlich Sorten wissen welche einen guten Met bei euch bisher ergaben. Aber wenn dann Discounterhonig der überall verfügbar ist.

Protokoll zum Ansatz 5l :

1,5 kg Honig
0,5 l Gährstarter trüber Apfelsaft mit Portweinkultur
2 g Hefenährsalz
10 ml Milchsäure (Apfelsaft schon recht sauer)
abgekochtes Wasser

An zuviel Säure liegts nicht, schmeckt kein bisschen sauer, es muss was anderes sein.

[fibroin]

Mir fallen noch einige Fragen ein:
Wieviel Liter Wein sinds denn? Bei 1,5 kg Honig sollten es so 7-8 l sein.

Kann es sein, dass der Honig vergoren ist und der Wein einfach keinen Restzucker hat?

Hast du schon nachgezuckert?

Ist dann die Gärung weiter gegangen?

Kannst du den Alkohol mit einem Vinometer bestimmen und hier das Ergebnis posten?

[Fruchtweinkeller]

Gegoren hat es normal? Gärt er noch? Wieviel Alkohol, schmeckt er süß?
An zuviel Säure wird es nicht liegen, Dein Ansatz hat viel zu wenig Säure.
Wenn kein Weinfehler vorliegt dürfte schlicht kein Zucker mehr enthalten sein. So ein Wein schmeckt immer scheuslich, egal, ob genügend Säure enthalten ist oder nicht.

Ups, Fibroin war schneller

[Dieser Beitrag wurde am 09.07.2005 - 12:16 von Fruchtweinkeller aktualisiert]

[Jason]

Also nach 2 Wochen is in der Regel noch kein Wein vergoren, ausser Apfelwein evtl.
Gährung is noch in vollem Gange und sehr sehr rege.
%l Ansatz isses, steht aber oben im Protokoll.
Angährzeit waren keine 8 Stunden, als ich von Arbeit kam blubberte es schon aller 20 Sek 1x.
Und selbst wenn es doch zuwenig Säure wäre fehl der Honiggeschmack völlig was nicht sein darf, es schmeckt wie ausserirdisch ... ^^

Weinfehler oder Gährfehler kann ich absolut keinen erkennen, es lief alles wie nach Lehrbuch.
Leider kann ich keine Probe per Mail an euch schicken, ihr würdet mich mit Sicherheit bedauern

Es schmeckt einfach scheisse

[Fruchtweinkeller]

Maischegärungen sind bei uns regelmäßig auch nach zwei Wochen vergoren, wenn wir uns beeilen mit der Nachzuckerei. Ich gebe zu, bei Honigweinen brauchen wir schon einmal drei oder vier Wochen.
Viele Möglichkeiten sehe ich nicht, Dir aus der Entfernung zu helfen, wenn es nicht am geringen Restzucker liegt. Möglicherweise hast Du ein Problem mit dem Honig (wie wir ihn mal hatten mit Honig vom Nord-Süd-Discounter, schmeckte wie Wischwasser und sah auch so aus) oder die Portweinhefe war keine Portweinhefe. Solche Probleme wurden hier im Forum auch schon diskutiert.
Mach Dir nichts draus, so etwas kommt im besten Hobbywinzerhaus vor. Nur nicht entmutigen lassen!

[Jason]

Soweit ich weis is die Hefe ansich egal weil sie sich anpasst und geschmacklich nicht so tragend ist wie die Qualität des Ausgangsproduktes.
Aber bei Kitzinger geh ich schon davon aus das es auch die is die draufsteht.

Und genau deswegen denke ich das ich bisher einfach nur schlecht geeigneten Honig hatte und nach geeigneten Sorten aus gängigen Discountern suche.

[Fruchtweinkeller]

Schau mal zum Thema Hefe hier vorbei:

www.foren.de/system/index.php?id=frucht ... did=389319

Hefen die auf einer Agarplatte stinken werden sicherlich keinen guten Wein produzieren.

Ein ganz konkretes Beispiel: Wir hatten eine Tarragona-Hefe, die genau dieses Problem auf der Platte zeigte, seltsames Wachstum und üble Gerüche. Ein damit gemachter Wein schmeckte irgenwie fade und bitter, Gärschluss war schon bei 12%. Im Prinzip war er trinkbar, aber es war wirklich kein Genuss. Ein halbest Jahr später bestellen wir die gleiche Hefe nochmal, und oh Wunder, die war in Ordnung.

[Birgit]

Also die Intensität des Honiggeschmacks kann man meiner Meinung nach während der Hauptgärung überhaupt nicht beurteilen. Wenn allerdings der Hauptanteile des Honigs zum Beispiel Akazienhonig ist, wird es auch niemals nach Honig schmecken.

Was für mich allerdings fest steht, das Du zum Ansetzen von 5l zuviel Honig genommen hast und viel zuwenig Säure drin ist. Bei minimal 5g/l Säure wären das bei 5l 25g Säure die Du braucht. Ein trinkfertuger Apfelsaft hat höchstens 8g/l, macht bei einem halben Liter 4g plus 8g aus der Milchsäure, sind 12 Gramm, ist somit um die Hälfte zuwenig.

Ich würde Säure zufügen, Tannin zufügen, mal den Alkohol bestimmen und weiter gären lassen und wenn die Gärung zum erliegen kommt mit hocharmatischem Honig nachzuckern.

Wenn Du nach gutem Honig suchst, muß ich Dir sagen geh zum örtlichen Imker, wir machen im Prinzip keinen Met mehr mit Discounterhonig, weil die fast alle aus Südamerika kommen und Blütenhonige Mischhonige sind und die Anteile der Honigsorten in jedem Glas anders sein dürfen. Wenn dann steig um auf Sortenhonige und da mußt Du erst probieren welche Sorte Du magst.

Gruß Birgit

[Fruchtweinkeller]

Mit Ausnahme Wald- und Orangenblütenhonig, die beziehen wir gelegentlich noch vom Discounter. Da hatten wir noch keine größeren Ausfälle.

[fibroin]

So wie meine Vorschreiber würde ich es auch machen: Weiter vergären lassen, Säure und Tannin rein und warten. Ist die Hefe unfähig, guten Wein herzustellen, hast du Pech gehabt, aber das würde ich mal jetzt nicht annehmen.

Kann dein Wein nur nach einen trockenen Jungwein schmecken und du den Geschmack anders erwartet hast?
Darum schmeckt er dir furchtbar? Jungweine sind nicht unbedingt eine Delikatesse.

[Birgit]

Hallo Jason,

ich habe gerade nochmal nachgelesen was Du bisher im Forum geschrieben hast. Du hast bisher mehrere Ansätze gemacht mit Aldihonig, Tannenhonig von Dr.Krieger usw. und alle schmecken grauenhaft?

Du schreibst: Du hast bisher keinen Vergleich von Katlenburger Honigwein zu "selbstgemachten" , und bist beunruhigt darüber, daß wir alle gar nicht wollen das unserer schmeckt wie diese Honigweine für € 1,99. Du schreibst das alle deine Ansätze eklig gestunken haben, obwohl wir immer wieder schreiben, daß Met während der Gärung nach Schwefelwasserstoff stinkt. Wir haben schon oft geschrieben das Säure für den Geschmack gebraucht wird und das die Zuckermenge gegenüber der gängigen Literatur zu senken ist (die gängige Literatur ist Jahrzehnte alt). Wir schreiben das Flüssighefe mit Problemen behaftet ist und teilweise erbärmlich stinkt. Ich glaube Du hast ein generelles Problem bei der Metherstellung, entschuldige diese Offenheit. Aber von uns einen Honig mit Herstellerangabe zu wünschen wird nicht weiterhelfen, denn Honig ist von Bienenstock zu Bienenstock, von Jahr zu Jahr unterschiedlich.

Also ich halte es für sehr ausgeschlossen, das es in allen Fällen am Honig lag. Wenn Du einen Honigwein wie den von Katlenburger willst, dann empfehle ich Dir nimm irgendeinen Akazienhonig, koche ihn relativ lange und schäume ihn dabei ab und vergäre ihn ohne Trübstoffe und als Säure die gesetzlich verfügten 3g/l Citrat.

Außerdem könntest Du mir eine Probe per Post schicken und ich sage Dir was ich davon halte. Dazu muß die Gärung allerdings abgeschlossen sein, denn die Post versendet keine gefährlichen Güter wie Bomben.

Gruß Birgit

[Jason]

Das mit der Post werde ich aufgreifen wenn er fertig ist und immer noch nicht koscher ist.

Ich kann eben keinen persönlich gemachten Fehler erkennen das der Wein so grauenhaft schmeckt.

Selbst bei zuviel Honig oder zuwenig oder zuviel Säure kann derartiger Geschmack nicht entstehen. Und riechen tuts ja auch nicht wie Schwefelwasserstoff, der momentane Ansatz geht geruchlich sogar grad noch so.

Ich bin mir ziemlich sicher das wenn ich die Fehler gemacht habe wie ihr sie beschreibt der Wein eher fade oder sauer sein würde, trotzdem mann noch den Honig in Spuren erkennen würde.
Und was noch dazu kommt, alle meinen anderen Weinversuche, Ingwer, Hollerblüte, Johannesbeere oder Sauerkirsch, alle sind durchweg sehr gut gelungen.

Das beste wird sein ich warte ab und erfreu mich derweil an meinen anderen Geistern. Sollte nach der Klärung der Met immernoch wie ein Selbstmordmittel schmecken schick ich euch mal ne Probe zur allgemeinen Beurteilung und Erheiterung