Nachzuckern

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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Nochmal das Thema nachzuckern a la Fruchtweinkeller.

zur Zeit habe ich 8 Weine in Bearbeitung. Bei allen ist die Zuckerungsmethode umgestellt und nun versuche den Gärendpunkt durch vorsichtiges nachzuckern zu ermitteln. :shock:

Das ist gut in der Fruchtweinkellerseite dargestellt. :D

Aber irgendwie sind die Weine Lümmels. Die fressen genüßlich den wöchentlich eingestreuten Zucker auf und werden nicht lieblich. Gut, ich werde mich dranhalten, bis die satt sind. Aber immer, wenn ich die Weine kontolliere, sind die Gäraufsätze oben, kurz vor dem entweichen von Gärgas, aber klappern tut höchst selten einer.

Vielleicht bin ich auch nur ungeduldig, wenn ich an die Vorjahre denke, hat das im Endgärstand auch so lange gedauert, aber da war ja unkontrolliert Zucker da.

Scheinbar geht die Nachzuckerungsmethode doch nicht schneller. Das wäre dann meine Frage nach langer Vorrede.

Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Also bei uns liegt die Zeit zwischen Ansatz und in die Flasche bei 8 - 12 Wochen, Weine mit Steinberg dauern zm Beispiel länger, weil die Hefe immer kein Ende findet, ansonsten gilt bis 12% Zucker schnell nachgeben, dann zweimal für 1% und dann etwas langsamer. Aber ich glaube das bekommt man mit der Zeit einfach raus ?-|
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das hängt vom Ansatz ab. Manchmal setzen die Hefen den Zucker innerhalb von Stunden um, manchmal braucht es Tage. Wir haben Weine schon innerhalb von 3 Wochen am Gärungsendpunkt gehabt, bei anderen brauchten wir auch 2 oder 3 Monate.
Letztlich wird es schneller, wenn Du Deine Hefen kennst. Wir haben unsere Hefen eingefroren und reaktivieren sie auf den Platten vor der Nutzung. Wir verlassen uns deshalb darauf, dass die Qualtiät immer gleich ist und der theoretische Gärungsendpunkt immer derselbe ist. Wenn wir von dem noch einige Vol.% entfernt sind, sind wir etwas mutiger und zuckern mehr nach. Das beschleunigt die Sache natürlich. Wenn die Weine gut gären, kannst Du auch zwei, drei Mal in der Woche probieren, dann geht es ja auch schneller.
Wenn Du noch deutlich unter der Alkoholtoleranzgrenze bist, kannst Du Zucker für etwa 1 Vol.% zugeben. Wenn Du Dich dem Endpunkt auf 1,5 bis 1 % angenähert hast, würde ich vorsichtiger werden. Noch vorsichter wäre ich bei Problemweinen, die nicht so gut gären (mit Honig, etherischen Ölen usw.)

Ups, Birgit war schneller :D

[Dieser Beitrag wurde am 14.08.2004 - 11:01 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von fibroin »

Gut erklärt. Also doch meine Ungeduld gepaart mit der Unsicherheit des Neuen. Das mit den Hefen scheint ein Knackpunkt und bestimmte Sorten gären halt länger. :|

Ich kann mich entsinnen, der Johannisbeerwein wollte im Vorjahr kaum zum Ende kommen. Aber das macht der in diesem Jahr wieder. Schlabbert genüßlich an dem bischen Zucker. Dann bleibt der eben noch was im Gärgallon. Mir doch egal.

8-)
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Beitrag von unbekannt »

zu beginn natürlich ein großes dankeschön an den admin, die seite ist wirklich die beste zu dem thema
im web und sehr informativ!!! mir war damit viel besser geholfen als die fachliteratur hätte vermitteln können! nagut, ob ich alles richtig verstanden habe, wird sich ja erst herausstellen ;)

natürlich hab ich auch gleich eine (vieleicht etwas dümmliche) frage, da mein angesetzter wein der allererste versuch ist...

betreff dem nachzuckern...muss den der zucker auch wieder aufgelöst werden, oder schüttet ihr den einfach so dazu? ohne entsprechende messgeräte, kann ich das auch pi mal daumen machen?
und die frage, die mich wirklich arg beschäftigt: darf ich denn nun den propfen lösen oder wie soll ich den zucker denn hineinbekommen?

hoffentlich findet sich jmd der mit weiterhilft..?!

Danke sehr im voraus!!

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir schütten den Zucker einfach so dazu, um den Ansatz möglichst nicht weiter zu verdünnen. Dazu stecken einen kleinen Trichter in das Loch für den Gärspund. Das ist etwas langwierig, aber man kann natürlich auch die Gärkappe komplett abnehmen :) Anschließend den Ballon kräftig schütteln. Das sollte man eh täglich machen, solange die Gärung läuft. Etwas Sauerstoff wird dem Wein in dieser Phase nicht schaden. Solange er gärt, ist der Sauerstoff ruck zuck verbraucht oder duch das entstehende Kohlendioxid verdrängt. Es gibt sogar Winzer, die während der Gärung gezielt kleine Mengen Sauerstoff untermischen, damit die Hefen sich schneller vermehren und die Gärung dadurch schneller verläuft.
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Beitrag von unbekannt »

Vielen Dank für die Antwort!
werde sofort nachzuckern, sobald ich einen weinheber habe...das ist jetzt mein problem, hätte nicht gedacht, daß es so schwierig ist, eifach nur ein längeres glasröhrchen zu besorgen...aber irgendwo werde ich sicher eins auftreiben :schlecht:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Besorg dir einfach im Zooladen so ein Kunststoffrohr für das Aquariium, damit kann man wunderbar eine kleine Probe ansaugen. 5-10 ml reichen völlig für das Vinometer und den Gaumen ;)
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Beitrag von unbekannt »

aaaah SUPER TIP, :!: klaaar :!: logisch :!: da hätte man ja wirklich drauf kommen sollen ?-|

MERCI BEAUCOUP

[Dieser Beitrag wurde am 27.08.2004 - 13:19 von frühstarter aktualisiert]
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

keine Ursache, dafür sind wir ja da :D
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