Nachzuckern a la Fruchtweinkeller

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fibroin
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Nachzuckern a la Fruchtweinkeller

Beitrag von fibroin »

Habe mal wieder meine Weinpflegezeit gehabt.
Holunderblütenwein abgezogen und Rhabarberwein auf Alkoholgehalt getestet. 8-)

Beide Weine sind mit Portweinhefe vergoren und stehen auf 11 Vol% bei Holunder und 13 Vol% auf Rhabarber.
Und beide Weine sind von der Zuckerung nach meinem Geschmack. Halbtrocken würde ich sagen. Zuckere ich jetzt nach, und die gären nicht mehr, dann habe ich die gefürchtete süße Brühe. Aber 11% sind für Portwein nicht zu viel. :schlecht:


Wat nu, frage ich da. Wer weiß einen Rat?

Fibroin

[Dieser Beitrag wurde am 26.06.2004 - 17:53 von fibroin aktualisiert]
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Lynx
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Beitrag von Lynx »

Also ich würde sehr vorsichtig nachzuckern, wenn dir 11% zu wenig sind. Kleine Menge Zucker dazu und abwarten wenn sie weitergären wunderbar wenn nicht, fällt die kleine Zuckermenge nicht so ins Gewicht. Ein kleines Risiko ist halt dabei, aber bei Portweinhefe und nur 11% stehen die Chancen gut, das er weitergärt. Zu beachten wäre natürlich ob die Gärung aus einem anderen Grund gestoppt hat (zu warm/kalt, was auch immer).

Cya

Lynx



[Dieser Beitrag wurde am 26.06.2004 - 17:56 von Lynx aktualisiert]
Birgit
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Beitrag von Birgit »

Hallo Fibroin,

so lassen und in einer Woche noch mal probieren. Wenn die Hefe noch gärt solltest Du dann mehr Alkohol messen, und wenn der Wein keinen Zucker mehr enthält schmeckt man das ?-| . Dann die Zuckermenge und nur dann für einen % Alkohol zugeben, es sei denn Du bist kurz vor dem Endpunkt der Hefe dann sogar weniger.

Birgit
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Danke für die zwei schnellen Antworten.

Dann habe ich jetzt Weinherstellungspause.

Fibroin
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Wollte nur mal so mitteilen, was es bei der Nachzuckerung so gibt: :schlecht:

Habe einen Renecloden- und einen Mirabellenwein so aufgezuckert, dass sie geschmacklich in Ordnung waren und nicht mehr gärten. Jetzt wo die Traubenweine daneben stehen, haben die Renecloden einfach wieder mit der Gärung angefangen, die Mirabellen ließ das kalt. Die habe ich geschwefelt zum abziehen. ?-|

Das finde ich das spannende an der Weinherstellung, die Weine machen nur bedingt was der Winzer will. 8-)

[Dieser Beitrag wurde am 23.10.2004 - 16:19 von fibroin aktualisiert]
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Beitrag von Tompson »

Ja, mein Süßkirschenansatz sagte auch nichts mehr. 2 Wochen lang. Dann habe ich geschwefelt und den Ballon vom warmen Gärzimmer in den Keller geschafft. Dort blubbt er jetzt wieder ?-|
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

wie hoch war den der Alkoholgehalt, welche Heferasse war es?? Gib doch mal die Werte der letzten Messungen und die Zeitabstände dazwischen durch.


[Dieser Beitrag wurde am 25.10.2004 - 06:48 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Beitrag von Tompson »

Meinst Du mich?
Muß ich zu Hause ins "Kellerbuch" schauen.

Auf jeden Fall sonderte der Ballon zum Schluß kein Gas mehr ab auch nicht nennenswert beim Schütteln und der Geschmackstest gab eine Restsüße bekannt. Alkohol änderte sich, soweit ich mich erinnere auch nicht mehr aber da wären wir wieder beim Thema Vinometer. Heferasse Sherry aus Sauerkirschenansatz übernommen. Beileibe kein Trübstoffproblem!
Melde mich dazu nochmal heute nachmittag. :shock:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Eigentlich meinte ich euch beide :)

Klingt aber ersteinmal alles ganz Richtig. Unsere Sherry ist da relativ problemlos und hat den Gärungsendpunkt in der Gegend 15%. Aber unsere Sherry muss ja nicht Deine Sherry sein...

Probleme Deiner Art (erst gärt nix, dann doch wieder ein bisserl) kennen wir eher von low-Alk-Hefen a la Assmannshausen, Liebfraumilch oder Pfälzer. Dann muss man irgendwann einfach Schluß machen, Abziehen, nachzuckern und sterilfiltrieren.
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Beitrag von Tompson »

Dieses Jahr zieht sich das irgendwie, habe ich das Gefühl...
Obwohl, der Holunder/Birnenansatz brauchte nur 1 Monat bis in den Keller! Incl. 1 Woche Stehenlassen, ob sich noch was ändert... Also innerhalb 3 Wochen fertiggegoren.
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Beitrag von fibroin »

Pardon, ich bin auch gefragt. Irgend wie ist der Tread in die zweite Ebene gerutscht und ich habe den nicht mehr verfolgt. :(

Hier meine Message:
Seit dem 22.9. habe ich dem Wein stufenweise 300g Zucker gegeben, der Alkoholgehalt blieb bei 12 Vol% und war ständig trocken.
am 22.10. habe ich dann noch mal 200 g zum Nachsüßen reingepackt. Die werden wieder vergoren.

Hefe: Trockenhefe Weißwein, Menge 20 l

Vielleicht bin ich doch noch zu ungeduldig? :?:
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir nennen solche Hefen liebevoll "Verarschungshefen", gemeint sind die schon oben genannten üblichen Verdächtigen (Assmannshausen, Liebfraumilch und Co). Sie wollen nicht mehr gären, wollen nicht sterben, und es ist, als würde man den Zucker in ein schwarzes Loch schütten. Das kann passieren bei Low-Alk-Hefen. Vermutlich hast Du auch so einen Kanditaten erwischt, da es eine Weißwein-Hefe ist. Es hilft nichts, irgendwann muss man die Schose beenden, schwefeln und notfalls kurz vor der Filtration auf Trinkstärke süßen.
Im Prinzip machen wir gern mal einen Wein mit weniger Alkohol als 15%. Aber solche Gärungen dauern bei uns wegen dieser Probleme immer länger, als wenn wir eine "ehrliche 15%-Hefe" verwenden. Das scheint leider in der Natur der Dinge zu liegen.
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