anfängerproblem

Antworten
morgenmuffel
0 Liter Wein
0 Liter Wein
Beiträge: 3
Registriert: 25 September 2005 00:00

anfängerproblem

Beitrag von morgenmuffel »

hallo,


ich habe am 19.9. meinen allerersten wein(15 l) angesetzt.
es soll apfelwein werden.
die äpfel hab ich aus unserem garten frisch gepflückt und selbst entsaftet.
mein problem ist, dass der ansatz nicht so recht in gärung geraten will. dummerweise hab ich den starter zur gleichen zeit angesetzt, wie ich entsaftet habe.
mein erster starter war mit dem selbstgemachtem apfelsaft bereitet - er gärte nach 2 tagen immer noch nicht. dann habe ich mir nochmal neue hefe bestellt (diesmal woanders) und noch einen starter mit gekauften apfelsaft gemacht - er blubberte nach 1 tag. da der erste starter noch gut roch und gut schmeckte hab ich ihn am mittwoch einfach mal in den ansatz gekippt - es blubberte 2-3 mal pro stunde..und das auch nur einen tag. der 2.starter gärte mittlerweile schäumend(die erste hefe war vielleicht nicht mehr so frisch wie diese)... also rein damit - wieder blubberte es nur 2-3 mal stündlich.
ist es normal,dass eine stürmische gärung ausbleibt?
ich habe vorhin mal eine probe gekostet...es schmeckt nur wenig anders als der saft...mit apfelwein hats noch nicht viel ähnlichkeit.
bin ich vielleicht zu ungeduldig???
hier noch einige daten zum weinansatz:
hefe: steinberg(flüssig)
saft: 54°Oe; 13g/l säure (auf weinsäure berechnet)
zuckerzusatz: bis auf die paar gramm in den startern - keiner
4g hefenährsalz
mein ansatz steht bei 24°C (wie die starter auch)
alkoholgehalt kann ich derzeit noch nicht bestimmen - hab noch kein vinometer...und destillieren ist mir ehrlich gesagt zu aufwändig.

ich hoffe ihr könnt mir helfen....ich möchte nicht, dass die 15 l apfelsaft schlecht werden, wo es doch so viel arbeit gemacht hat die auszupressen.

vielen dank schon mal im voraus

martin

[Dieser Beitrag wurde am 25.09.2005 - 19:24 von morgenmuffel aktualisiert]
Benutzeravatar
Josef
5000 Liter Wein
5000 Liter Wein
Beiträge: 5106
Registriert: 06 Februar 2005 00:00

anfängerproblem

Beitrag von Josef »

Hallo morgenmuffel,
willkommen im Forum. Eigentlich hast du fast alles richtig gemacht, bis auf die Tatsache, das du den Gärstarter gleichzeitig mit dem Wein angesetzt hast. Genau da ist auch das Problem. Der erste Starter ist nichts geworden, dann der Zweite. Das kostet natürlich wertvolle Zeit wo der Ansatz sich einiges einfangen kann. ?-|
Wenn es aber jetzt 2-3mal die Stunde blubbert, wird das auch was. Ich denke morgen wird er ordentlich gären. Die Temperatur von 24° sorgt da für optimale bedingungen. :shock:
Was mir aber mehr Sorgen bereitet sind deine 13g/l Säure. Die sind entschieden zu hoch. Bei der Vergärung kein Problem, aber der Genusswert leidet hinterher. :schlecht: Da sollten wir mal überlegen womit wir den Wein verdünnen.
Gruß Josef
Jason
250 Liter Wein
250 Liter Wein
Beiträge: 303
Registriert: 01 Mai 2005 00:00

anfängerproblem

Beitrag von Jason »

Am schnellsten wirds wohl gehen wenn du in der Drogerie ne Dose Trockenhefe kaufst.

Ich weis nu nich wie lange der Ansatz schon rumsteht, aber ich denke so 3g musste zum schnellst möglichen Gährstart nehmen. EInfach in eine Tasse laues Wasser einrühren und nach ca 1,5 Stunden is die Hefe ferig.
Schneller wirste es nich hinbekommen.

Und ein Gährstarter braucht 3-5 Tage eh er perfekt ist, du musst bedenken das ein Starter auch nix anderes ist wie eine normale Gährung bei der sich die Hefe erstmal vermehren muss um genug CO2 zu bilden.
Das ein Ansatz mit korrektem Starter nach ca 10 Stunden gärht resultiert nur daraus das du im Verhältniss zwischen Starter und Ansatz eine um ein vielfaches erhöte Menge an Hefe zugibst.
Stell dir vor du hast einen Schwips
und jeder merkt´s ...

morgenmuffel
0 Liter Wein
0 Liter Wein
Beiträge: 3
Registriert: 25 September 2005 00:00

anfängerproblem

Beitrag von morgenmuffel »

hallo josef und jason,

sollte ich das verdünnen jetzt vornehmen oder erst später?...um den säuregehalt auf 8g zu drücken müsste ich ja über 9 l wasser zusetzen...dann müsste ich den wein wohl auf 2 ballons aufteilen. schmeckt das so verdünnt denn noch? ist wie gesagt mein erstlingswerk.
kann ich vielleicht auch nach der gärung CaCO3 zusetzen???
das mit der trockenhefe würd ich gerne machen...aber unsere drogerie führt keine trockenhefe und ich fahre morgen für ein paar tage weg. ich werd aber welche bestellen und sie dann hinzugeben... mal sehen was sich bis dahin getan hat... vielen dank für eure schnellen antworten.

mfg martin
Birgit
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7834
Registriert: 03 April 2004 00:00

anfängerproblem

Beitrag von Birgit »

Hallo morgenmuffel,

ich würde abwarten ob der Ansatz morgen vernünftig gärt. Verdünnen kannst Du dann immer noch. Die Säure mit Kalziumkarbonat auszufällen funktioniert bei Äpfel nicht, weil Äpfelsäure nicht fällbar ist.

Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!

morgenmuffel
0 Liter Wein
0 Liter Wein
Beiträge: 3
Registriert: 25 September 2005 00:00

anfängerproblem

Beitrag von morgenmuffel »

hallo,

als ich am freitag nach hause kam hatte sich noch immer nicht viel geändert... also fast überhaupt keine gasentwicklung und es schmeckte immer noch sehr nach apfelsaft(aber wenigstens nicht muffig oder in irgend einer form eklig). ich habe daher einfach mal ein wenig (100g) zucker dazugegeben....und siehe da: gestern gärte es munter vor sich hin. :D mal sehen wie es nach beendeter gärung schmeckt.ich werde dann nochmal die dichte und den alkoholgehalt messen(ich werde morgen auch mal ein paar euro in ein vinometer investieren). was meint ihr bis wieviel vol% alkohol zu meinem sauren apfelsaft passen (hab aber wie gesagt steinberghefe).

gruß
martin
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31453
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

anfängerproblem

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Naja, Steinberg ist keine Anfängerhefe weil sie zickig ist (siehe Kapitel Hefe -> Low Alk Hefen). Unsere Steinberg macht schon 12, 13%.
Ansonsten würde ich sagen: Zu viel Säure passt viel Alkohol und viel Restzucker. Bei Deinem Säuregehalt SEHR VIEL Restzucker. Eigentlich sind 13 g/l viel zu viel, das haut Dir ganz schön auf den Magen, auch mit Restsüße bis zum abwinken :(
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Tom
Unregistriert
Unregistriert

anfängerproblem

Beitrag von Tom »

hallo morgenmuffel!

also bei 53°Oe und 100g zucker auf 15l most erhälst du rein rechnerisch ca. 7% vol.-Alk :| .
mein vorschlag wäre, daß du noch mal 1500g zucker (100g/l), erst im most auflöst, und dann dazu gibst. so erhälst du ca.12,5% :D vol.-Alk. wenn du den wein dann beim verkosten mit normalem apfelsaft verdünnst, verdünnst du auch die säure.
pass aber auf, dein faß könnte wegen dem erhöhten volumen (1,5kg zucker) zu klein sein.

selbstverständlich baut sich die säure beim gären und reifen des mostes ein wenig ab. aber bei 13g/l ?-| wird es dennoch säuerlich bleiben.

wenn du notfalls kein größeres faß kaufen willst, kannst du den zucker auch auf ein paar mal verteilt dazu geben. immer wenn sich ein großteil des zucker umgewandelt hat, die nächste portion rein. dann solltes du aber auch hefe-nährsalz verwenden. ebenfalls verlängert sich zeittechnisch der ausbau des weines erheblich :( .

ansonsten hilft dir wegen der säure vieleicht www.zefueg.de
weiter. dort findest du was unter
Produkte: bsa & entsäuerung mit Uvaferm MLD "weiß" etwas.

[Dieser Beitrag wurde am 03.10.2005 - 11:48 von Tom aktualisiert]
Antworten

Zurück zu „Die Saftgärung“