Met, der erste Versuch

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Seelensturm
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Met, der erste Versuch

Beitrag von Seelensturm »

Hallo zusammen!

Habe vor 10 Tagen meinen ersten Met aufgesetzt. Das natürlich und wie viele andere hier auch erst nachdem ich diese Seite gefunden hatte.

Einige Punkte verunsichern mich ein wenig daher wäre ich um Eure Meinung froh.

1. Punkt
Was ich bisher recherchiert habe ist mein Gäraufsatz grösser wie die von den meisten von Euch verwendet werden (Durchmesser 70mm, Höhe 100mm, daher blubbert es bei mir wohl auch weniger, oder?

2. Punkt
Nach 10Tagen schmeckt man den Alkohol schon deutlich herraus, der Ansatz ist allerdings reichlich sauer.
Ist das normal oder soll ich nachzuckern?
(Hab mir noch keine Messgeräte zugelegt, daher kann ich keine genauen Angaben machen).

Danke für Eure Tipps und Ratschläge!

Grüsse!


Also:
17.10
1L Süssmost Naturtrüb mit 1 Teelöffel Portwein-Trockenhefe als Gärstarter aufgesetzt

18.10
Ansatz gemischt:
3 Kg Honig (billigste Sorte, für 1. Versuch)
5 Liter Wasser
1 Esslöffel Mehl
1 Teelöffel Hefenährsalz

+ den ganzen Liter Gärstarter hinzugegeben.

19.10
Gärung hat eingesetzt
Temp 21.5°C
Blasen sporadisch
20ml Milchsäure 90% beigemischt
Gewürze hinzugegeben

20.10
Alle 42sek eine Blase
Temp. 21°C

23.10
Alle 48sek eine Blase
Temp 22°C

24.10
Alle 52sek eine Blase
Temp 22.5°C

25.10
Alle 56sek eine Blase
Temp 22°C

26.10

1 Blase pro Minute
Temp 22.5°C

28.10
Bei 1 Blase pro Minute stabil
Temp. 22.5°C

29.10
Blase alle 1min und 7sek
Temp. 22.5°C
Da saurer Geschmack 50gr Honig in 4dl Wasser gelöst und hinzugefügt. Dachte ich wäre sehr vorsichtig, allerdings habe ich jetzt eine viel zu süsse Brühe...
Hoffentlich gährt es noch ordentlich nach...

30.10
Blase alle 1min und 6sek...
Keine wesentliche Veränderung der Gäraktivität.
Temp. 22°C

Täglich 2-3x geschwenkt

[Dieser Beitrag wurde am 30.10.2005 - 13:04 von Seelensturm aktualisiert]
Birgit
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Met, der erste Versuch

Beitrag von Birgit »

Hallo Seelensturm, willkommen im Forum :shock:

Ich versuche mal zusammen zu fassen:

Deine Ansatzmenge ist 8l

Dein Zuckergehalt ist grenzwertig. Er reicht für 14,5% ohne dem Zucker aus dem Süßmost. Das kann das nächste mal ins Auge gehen.

Hast Du wirklich 90% Milchsäure nicht 80% ? Das wäre sehr außergewöhnlich. Wenn es 80% wäre hättest Du den Säuregehalt im Wein um 16g erhöht. Also 2g/l. Das ist reichlich wenig für einen ausgeglichenen Geschmack. Du solltest daran denken den Säuregehalt noch zu erhöhen.

Das der Met sauer schmeckt liegt daran, daß kein Restzucker mehr da ist. Also vorsichtig nachzuckern.

Gruß Birgit

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fibroin
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Met, der erste Versuch

Beitrag von fibroin »

Hallo Seelensturm

Punkt 1: Der Gäraufsatz blubbert je nach Gasdurchlaß beim Plopp mehr oder weniger. Da die Gasmenge nicht gemessen werden kann, ist der Zeitrahmen zwischen den Plopps unwichtig. Hauptsache, es gärt schnell oder langsam.

Punkt 2: Ist der Zucker vergärt, dann wird die Gärung langsamer. Zwangsläufig. Mit neuem Zucker wird die Gärung wieder beginnen, wenn die Hefe noch innerhalb ihrer Alkoholtoleranz ist. Darum ist es sinnvoll, erst den Alkohol zu messen, bevor man nachzuckert, damit der Weinling nicht süß bleibt. Oder nur soviel zuckern, dass die Restsüße stimmt. Verschwindet sie, dann weiter zuckern.

Das ist die Nachzuckermethode, nachzulesen bei www.fruchtwein.de unter Zucker 8-)
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Met, der erste Versuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Zuckergehalt war sicherlich zur hoch bei Beginn der Gärung. Vermutlich hat das wegen des großen Gärstarters (1 L) so gut geklappt.

[Dieser Beitrag wurde am 27.10.2005 - 22:28 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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Seelensturm
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Met, der erste Versuch

Beitrag von Seelensturm »

Vielen Dank für die schnellen Antworten!


@Birgit:
Ich bin Schweizer und in der Schweiz ist prinzipiel immer alles anders. ?-| :schlecht:
80% Milchsäure ist bei uns nicht zu kriegen, war in 2 Apotheken und beide hatten nur 90%ige. Aber macht ja nichts, ist am Schluss ja nur eine Frage der Umrechnung... :)
Nach allem was ich bisher hier gelesen habe, hat der pH wenig Einfluss auf die Aktivität der Hefe. Das müsste bedeuten, ich kann den Säuregehalt nach Abschluss der Gährung einstellen. Richtig?

@fibroin:
Punkt 1: Das beruhigt mich :)
Punkt 2: Ich werde morgen mal vorsichtige 40g Honig nachzuckern, mal schauen wie stark die Gährung wieder einsetzt.
Nächst Anschaffung wird definitiv ein Vinometer!

@Fruchtweinkeller:
Irgendwas macht man mit ein bisschen Anfängerglück immer richtig. :D
Aber wie das Leben so ist, findet man die richtig guten Seiten immer erst zu späht...
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Met, der erste Versuch

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Danke für die Blumen (ich beziehe das Kompliment dreisterweise mal auf unser Forum ?-| ).
Reden wir lieber vom Säuregehalt anstelle des pH-Wertes. Der Säuregehalt kann auch nach der Gärung eingestellt werden, das ist richtig. Viele unliebsame Mikroorganismen mögen aber keinen so hohen Säuregehalt wie die Hefe, weswegen ein hoher Säuregehalt einen Schutz vor Weinkrankheiten bietet, insbesondere wenn die Gärung noch nicht richtig in Gang gekommen ist.
Aber in Deinem Fall (großer Gärstarter) spielt das sicherlich eine untergeordnete Rolle.
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