lebensmittelechter Eimer?

Weinballons, Fässer usw.
Fermenter
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lebensmittelechter Eimer?

Beitrag von Fermenter »

Hallo,
ich habe 2 Eimer mit amtlichen Zeichen für "Lebensmittelechtheit" (Gabel und Messer)- nun wollte ich die beiden Gefäße als Läutergefäß umfunktionieren (bei einen der Eimer den Boden lochen, danach in den anderen stecken welcher mit einen Ablaß versehen ist)
KAnn es sein,
1. dass nicht der Kunststoff lebensmittelecht ist, sondern nur eine speziell aufgebrachte Beschichtung (die Wirkung wäre dann ja aufgehoben, wenn ich in beide Eimer Löcher gebohrt habe)
2. bei 78°C Nachgusstemperatur sich doch etwaige Weichmacher etc. lösen?

Danke für eure Hilfe
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tiga
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lebensmittelechter Eimer?

Beitrag von tiga »

Hallo
ich bin zwar kein Kunststoffwerker, aber ich glaube, dass die Löcher kein Problem sind.
Die Kunststoffe im Lebensmittelbereich sollten wohl kein Weichmacherproblem haben. PE ist es ja meist und das ist einfach nicht so hart
Gruss
Jan

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Professore
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lebensmittelechter Eimer?

Beitrag von Professore »

tiga hat geschrieben: Hallo
ich bin zwar kein Kunststoffwerker ...
Das bin ich auch nicht, aber ein bisschen kenn ich mich mit Plaste aus :-x
Fermenter hat geschrieben:...dass nicht der Kunststoff lebensmittelecht ist, sondern nur eine speziell aufgebrachte Beschichtung ...
Das wäre weitaus teurer als solche Eimer in der Regel kosten.
Fermenter hat geschrieben:...bei 78°C Nachgusstemperatur sich doch etwaige Weichmacher etc. lösen?
Da hat der Tiga recht, Weichmacher enthält PE nicht. Es können aber andere Inhaltsstoffe heraus
gelöst werden. Ob das passiert hängt von der Qualität des Kunststoffs ab. Am einfachsten machst
Du einen Blindversuch mit Wasser.
Einfach den Eimer mit heißem Wasser füllen und entsprechend lange stehen lassen. Dann den
Geschmackstest machen. Schmeckt es komisch, dann ist der Eimer für Deinen Zweck nicht geeignet.

Gruß

Jochen
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Fermenter
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lebensmittelechter Eimer?

Beitrag von Fermenter »

Das sieht alles ganz gut aus. Eventuell werde ich mir auch ein Mostfass besorgen (erst letztens bei "es gibt immer was zu tun" gesehen)
Mir erübrigt sich bloß bei den angebrachten Hähnen die Frage, ob nicht doch durch den Sog beim Schlauchen permanent! zuviel Hefe, Trübungsteilchen gezogen werden.
Auch muss man doch immer den Abstand beachten zw. Fassboden und Hahnauslauf, nicht dass man zuviel Hefe gegeben hat und dann ist der Hahn im Trub (oder kann man den Trubschwapp über den Ablass weglassen?)oder es liegt noch zuviel guter Wein auf der Hefe, doch der Hahn ist zu weit oben angebracht
Bis jetzt hab ich immer mit einem Schlauch von oben abgesaugt- ich stelle mir aber die Ablassmethode bequemer vor, bin aber noch skeptisch.

[Dieser Beitrag wurde am 13.10.2010 - 20:30 von Fermenter aktualisiert]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Bei mir kommt kein Hahn mehr an die Kunststofffässer. Deine genannten Probleme kenne ich. Mit dem normalen Weinheber sind die besser zu bewältigen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

Wie es bei den Gäreimern aussieht weiß ich nicht, da hab ich nur welche ohne Hahn.
Aber bei den Speidelfässern möchte ich den Hahn nicht missen. Da ich in den Speidelfässern nur gäre kann ich den Hahn ideal zum Hefeabzug verwenden. Einfach den Glasballon drunter stellen und Hahn öffnen. Irgendwann kommt dann nix mehr, weil das Fass bis zum Hahn leer is, und dann kippe ich das Fass und der Restliche Überstand kann abfließen. Ausserdem muss man das beim Hefeabzug eh nicht so ganz genau nehmen. Es sollte halt nicht die halbe Hefe nach dem Abzug noch drin sein, aber wenn da ein bisschen mit reinkommt, ist das kein Weltuntergang. Im Wein ist zu diesem Zeitpunkt noch genug Feinhefe, die sich erst bei der Selbstklärung absetzt.

gruß
Marius

Edith meint:
Zwei sehr gegensätzliche Meinungen...ich denke, dass muss jeder selbst entscheiden, was ihm leichter fällt/besser gefällt...

[Dieser Beitrag wurde am 13.10.2010 - 21:05 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

Fermenter
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Beitrag von Fermenter »

fibroin hat geschrieben: Bei mir kommt kein Hahn mehr an die Kunststofffässer. Deine genannten Probleme kenne ich. Mit dem normalen Weinheber sind die besser zu bewältigen.
Hast du da evtl. gleich einen Tip für mich parat wie du das mit dem reinlassen des Hebers/Schlauches handhabst, weil man durch das Fass ja nicht sieht wie weit man mit dem Schlauch im Wein ist bzw. wann der Bodensatz kommt?!
Professore
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Beitrag von Professore »

Fermenter hat geschrieben: Hast du da evtl. gleich einen Tip für mich parat wie du das mit dem reinlassen des Hebers/Schlauches handhabst, weil man durch das Fass ja nicht sieht wie weit man mit dem Schlauch im Wein ist bzw. wann der Bodensatz kommt?!
Profis haben ein Stöckchen, an dem sie den Weinheber befestigen. Quasi ein Abstandshalter. Ich habe einen
mit einem gebogenen Kunststoffrohr, über das ein zweites geschoben werden kann. Das gebogene häng ich
ein, das zweite schiebe ich vorsichtig nach, bis die Hefe kommt.
Ich muss auch nicht den letzten Tropfen von der Hefe ziehen, dafür habe ich zuviel Wein im Keller :-x

Mit dem Hahn komme ich übrigens auch nicht zurecht, weil die Hefe meist auf Höhe oder höher steht als
der Auslauf. D.h. es kommt von Anfang an Hefe mit.

Gruß

Jochen
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Otto47
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Beitrag von Otto47 »

Hallo, ich habe das ganze auch mit einem Schlauch durchgezogen.
Von außen mit dem Schlauch ungefähr abgemessen, das der Schlunz nicht mit abgezogen wird.
Jetzt habe ich mir so ein Gerät wie der Professore gekauft und kann nur sagen es ist eine Verbesserung.
Da die Öffnungen bei den Speidelfässern (Gräffässer) oben sehr groß sind,
kann man auch den Stand des Weines sehen und dem entsprechend das Absaugrohr nachschieben.
Gruß Otto
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Beitrag von Fermenter »

Professore hat geschrieben: Profis haben ein Stöckchen, an dem sie den Weinheber befestigen. Quasi ein Abstandshalter. Ich habe einen
mit einem gebogenen Kunststoffrohr, über das ein zweites geschoben werden kann. Das gebogene häng ich
ein, das zweite schiebe ich vorsichtig nach, bis die Hefe kommt.
Profis stechen also mit einem Stab bis auf den Fassboden und entlang diesen Stabes bewegen sie mit senkendem Weinspiegel den Heber? Ist doch nicht profihaft- oder versteh ich was falsch?
Kannst du mir auch nochmal die Variante mit dem gebogenen Kunststoffrohr erklären- komm ich ebenfalls nicht so klar mit der Beschreibung :schlecht: (was wird wo eingehangen?)
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JasonOgg
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Beitrag von JasonOgg »

Schau mal in diesem Thread nach einer Profi-Methode ;)

Einzig wichtig ist, dass man das absaugende Ende gezielt irgendwo hin halten kann, ohne das man alles aufwirbelt. Mit einem lose um sich schlagendem Schlauch geht das denkbar schlecht. Der Stock ist die Führung.

Auch ein Plastikrohr kann man gezielt irgendwo hin halten, erst oben, dann weiter unten, halt so, dass man den Schlunz nicht mit absaugt.

"Vorkonfektionierte" Weinheber aus einem der Schopps haben unten eine Kappe mit aufgesteckt, die oben offen ist. Die Idee ist, daa man die Kappe bis auf den Grund (durch den Schlunz) durchschieben kann und oberhalb abgesaugt wird. Das Problem bei der Sache ist, dass man normalerweise zu viel oder zu wenig Bodensatz hat. Also kommt doch etwas Schlunz mit durch oder es bleibt mehr Wein als nötig im Ballon zurück. Letzteres mag bei einem 50l Ansatz nicht so schlimm sein, aber bei einem 10l, 5l oder kleinerem Ansatz ist das schon nervig.

Da es aber schon günstiger ist nicht unten, sondern von oben oder wenigstens der Seite abzusaugen, gibt es die (Selbstbau-) Variante mit dem unten verstöpselten Plastikrohr, das man mit einem Loch an der Seite versieht.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
Fermenter
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lebensmittelechter Eimer?

Beitrag von Fermenter »

Ok, dann werde ich wohl mal basteln müssen ;)

Um nochmal auf die Eimer zurückzukommen. Ich habe die Firma angeschrieben welche uns den Etikettierklebstoff in den genannten Eimern liefert. Die nette Frau der Firma hat meine Frage nun an die Firma welche die Eimer herstellt weitergeleitet und prompt kam die Antwort, dass die Eimer absolut unbedenklich sind.
Es folgte ein extra Schreiben über die Unbedenklichkeit gegenüber LM + eine 5 Seiten pdf. Datei mit getesteten Stoffen und deren Verträglichkeit (über Currypulver, Ethanol, Salzsäure- alles ;) mit dem Kunststoff.
Durch Zufall habe ich nun sogar rausgefunden, dass die Eimer in diversen Shops als Gäreimer verkauft werden (~17€)
Habe darauf gleich heute wieder 3 von der Arbeit mitgenommen (mit Erlaubnis vom Meister- landet eh nur im Müll- und davon nicht wenige in der Woche :happy :)

hamsternder Gruß
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