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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Das zuende gehende schöne Herbstwetter habe ich genutzt, die letzten Trauben meiner Weinhecken zu lesen.
25 kg Trauben, nach Maischen und Ruhen mit Schwefel und Antigel, heute 16 l Saft ausgepresst mit 50 °Oe und 14 g/l Säure. So bin ich es von den Vorjahren gewohnt. :?:

Naja, jetzt wird entschleimt und gekälkt. :schlecht:

Die Isabellatrauben sind sehr geleeartig, die Maische blieb ziemlich naß. Das hat mich bewogen, die 8,5 kg Maische auseinanderzukrümlen mit etwas Wasser, Antigel und Schwefel zu versehen und weiter ruhen zu lassen. Presse ich morgen mal aus. Mal sehen, was das wird.

Mein Gedanke ist, den Saft zum Säuern von Honigwein zu brauchen. Wer hat das schon mal gemacht? Ich meine Honigwein mit Trauben hergestellt? :schlecht:
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wir sind dabei :) Blubbert gerade bei Birgit, ich kann also zum Geschmack im Moment nicht viel sagen...

[Dieser Beitrag wurde am 21.10.2005 - 18:04 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Wie gesagt, den abgepressten Saft habe ich entschleimt und gekälkt. Was mir auffiel, der gekälkte Saft entschleimt viel besser als ungekälkter. Auch ist der Bodensatz nicht so hoch und fester, dass man ihn besser abziehen kann. Über nacht hat der Behälter draußen bei ca. 10 °C gestanden.

War das jetzt Glück der ersten Tat oder kann eine(r)das bestätigen? :-x

13 l Saft habe ich erhalten mit 50 °Oe und 8,5 g/l. Aus dem aufgebröselten Trester konnte ich noch mal 5 l weniger gute Qualität gewinnen, die nun zur Säuerung eines Trauben-Honigweins dienen soll.

Aber was mich bedenklich macht, aus 25 kg Trauben habe ich nur 13 l Saft guter Qualität erhalten. Ist die Ausbeute nicht ein wenig gering? :schlecht:
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Birgit
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Beitrag von Birgit »

Wir haben aus unseren etwas über 28kg Scheurebe knappe 20l Saft bekommen. Wir haben aber von unserem Winzer gelernt, daß die Abpressbarkeit bei Weissweinen sehr unterschiedlich ist . Besonders wenig liefert beispielweise Silvaner.

Gruß Birgit

[Dieser Beitrag wurde am 22.10.2005 - 13:42 von Birgit aktualisiert]
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)

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sigi
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Beitrag von sigi »

Johannes,

aus meiner "fäulefreien" Partie von 55 Kilo habe ich 20 Liter entschleimten Saft und 15 Liter Trub bekommen.
Ich nehm aber nur den Vorlauf und die erste Pressung, kein Aufscheitern.
Standzeit 14 Stunden. Wenn der Saft länger steht, kommt auch mehr entschleimter Saft raus.
Mehr entschleimen als jetzt will ich aber nicht.

Den Trub vergäre ich separat.
Erfahrungsgemäss bekomme ich dann aus den 20 Litern entschleimten Saft etwa 17 Liter Wein, aus dem 15 Litern Trub nochmals etwa 8 Liter Wein.

Zusammen also aus 55 Kilo Trauben etwa 25 Liter Wein. Damit bin ich zufrieden :D

Letztes Jahr bekam ich aus 60 Kilo Trauben insgesamt 30 Liter abfüllfertigen Wein.

Gruss... Sigi
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Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Ja, es gibt wirklich kräftige Unterschiede in der Mostausbeute, liegt teils am Reifegrad und, wie Birgit schreibt, an der Sorte. Das Verhältnis Traubengewicht zur Mostmenge ist, gute Pressbarkeit immer vorausgesetzt, besonders günstig bei großbeerigen/großtraubigen Sorten wie Gutedel oder Dornfelder (rel. geringerer "Fest"stoffanteil). Ich vermute mal, dass auch die Wetter/Feuchteverhältnisse eine Rolle spielen.

Von meinen Trauben habe ich in diesem Jahr auch keine gute Ausbeute:

Die weißen brachten 63 kg Trauben, nach Selektion und Abbeeren blieben 53 kg Maische, die erste Pressung ergab 25 l Most, die zweite Pressung am nächsten Tag noch knapp 10 Liter Scheitermost. Ja, fibroin, ich hab's genau so gemacht wie du, aber vergäre es auch (zu Glück) getrennt. Der Geschmack ist arg daneben, das haben wir schon beim Trinken als Federweißen deutlich geschmeckt, ich baue den Rest (vielleicht noch 6 Liter) aber weiter aus, mal sehen, was am Ende wird.

Vom Regent habe ich 36 kg Trauben geerntet (von 29 Stöcken!), es blieben 33 kg Maische. Nach der Maischegärung habe ich 26 Liter abgepresst.

Alles nicht berauschend (na ja, wenn der Wein fertig ist, schon ;-)). Aber das Leben ist nun mal hart und ungerecht...

Grüße vom Microwinzer Dreizehn
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