Das erste mal Met !

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JasonOgg
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Das erste mal Met !

Beitrag von JasonOgg »

Wenn die Gärung noch nicht 100% vorbei ist und Du außerdem noch einen Schüttler hast, dann kannst Du auch nach Deinem Urlaub noch schwefeln und kalt stellen. Selbst wenn Deine Hilfe nur jeden dritten Tag schüttelt.

Das fehlende Wort ist bestimmt "ok" :D
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bene
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Das erste mal Met !

Beitrag von bene »

Hallo Forum,

langsam bin ich am verzweifeln, die Gärung kommt einfach nicht zum erliegen. :?: Er blubbert zwar fast gar nicht mehr von selber, aber jedes mal wenn ich schüttle dafür für ca 20 sec. Ich habe jetzt schon x mal nachgezuckert, jedes mal mit 220g Zucker (was bei der Ansatzmenge für 1 % reichen sollte) und immer wenn er die Aktivität stark veringert (aber nie einstellt)und ich probiere ist er wieder zu sauer. Da er mittlerweile schon recht alkoholisch schmeckt und ich eigentlich nicht möchte, dass der Alkoholgehalt weiter ansteigt, spiele ich mit dem Gedanken die Gärung durch einen chemischen Zusatz zu stoppen. Ist das
- überhaupt möglich?
- eine furchtbar schlechte Idee ?
- umsetzbar für einen Hobby-Brauer ?

Also einfach abwarten oder handeln ?
Mein größter Horror ist halt, dass er in den Flaschen dann nachgärt und die ganze Arbeit und das ganze Geld umsonst waren :(

Ich danke,

Bene
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Du wirst eine Gärstockung haben. Entweder musst du dich weiter gedulden und einen Alkoholanstieg in Kauf nehmen oder den Wein sterilisieren.

Du wirst doch das Zuckerkapitel der Homepage gelesen haben, da sind deine Überlegungen schon aufgenommen.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

So ist es. Noch einmal nachgefragt: Du hast eine Hefe mit hoher Alkoholtoleranz verwendet und der Ansatz steht warm genug? Der Säuregehalt ist vernünftig eingestellt und der pH ist niedrig? Ansonsten wirkt Kaliumsorbat uU nicht.
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bene
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Beitrag von bene »

Danke schonmal für die schnelle Antwort.
Ja, die Anchor N96 habe ich verwendet, der Ansatz dürfte da er immer im selben Raum stand nur geringen Temperaturschwankungen ausgesetzt sein und hat es immer warm genug gehabt, der Säuregehalt liegt bei 6,2 g/l und wie man den pH wert misst/einstellt weiß ich ehrlich gesagt nicht, steht soweit ich weis auch nicht in der Anleitung des Honigweinkellers.

Hat jemand hier Erfahrung mit Kaliumsorbat und dessen Auswirkung auf den Geschmack ?
Ich denke ich werde es riskieren und das Kaliumsorbat besorgen und dazugeben... 270 mg/l waren die empfohlene Menge oder ?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Du hast Recht, im HWK steht nichts zum pH. Der Hintergrund: (So gut wie) Nur undissoziierte Sorbinsäure dringt in Zellen ein wirkt hemmend, und undissoziierte Säure hat man praktisch nur im sauren Milieu. Wer einen Met ganz ohne Säure ansetzt wird diesen mit Sorbinsäure deshalb nicht stabilisieren können.

Ja, 270 mg/L ist die im deutschen Wein erlaubte Konzentration die man auch nicht unterschreiten sollte. Und immer zusammen mit Schwefel verwenden und erst zugeben wenn du von der Hefe abgezogen hast.

Ich habe Sorbinsäure nur ein, zwei Mal benutzt um "mutwillig" Low Alk Weine zu stabilisieren. Ich wollte halt mal sehen ob es klappt, und es klappte auch. Theoretisch sollte man nichts schmecken. Praktisch... bin ich mir nicht sicher... aber ich wusste auch was ich trinke und war deshalb vielleicht nicht objektiv.

[Dieser Beitrag wurde am 17.02.2013 - 00:37 von Fruchtweinkeller aktualisiert]
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bene
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Beitrag von bene »

Also, das Kaliumsorbat ist bestellt und wird dann bald Verwendung finden.
Nochmal zum Vorgang:

1.Schwefeln und ein letztes Mal schütteln
2.Den Wein kaltstellen (4-8 °C) und einige Tage warten
3.Abziehen
4.Schönung mithilfe von Antigel und Kieselsol laut HWK
5.Zugabe von Kaliumsorbat
6.Evtl. zweite Schönung mit Gelatine laut HWK

passt das so ?
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich weiß nicht ob die Schönungsmittel auch das Konservierungsmittel binden. Insofern würde ich das Kaliumsorbat erst nach der Fällung zugeben.
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bene
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Beitrag von bene »

Okay, so wirds gemacht. Vielen Dank !
Sigg
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Beitrag von Sigg »

grüß dich bene.

Da hast du dir ja ne Mörderhefe ausgesucht!
Die Anchor N96 ist eine südafrikanische Weißweinhefe für hohen Alkohol. Die schafft locker 19 bis 20%vol alk wenn du ihr nur das Futter und die Zeit gibst (ich verwende die Zuhause gern für Gärstockungen, aber ich liebe knochentrockene Weine). Wenn du einen restsüßen Wein haben willst macht die echt Probleme. Frag mich wo du die her hast die gabs in Deutschland nur in Fachgeschäften für Kellereien (oder hat sich da im letzten Jahr was geändert?).

Zur Sorbinsäure nur ein kleiner Hinweis:
Bitte stell sicher das du genügend SO2 im Wein hast sonst kann es bei der Lagerung in der Flasche zu unschönen Fehltönen kommen. Einfach nach Abstich von der Hefe oder vor der Flaschenfüllung noch ein bisschen Kaliumdisulfit(pyrosulfit zugeben)
Wenn du den Wein jung trinkst ist das kein Problem aber wenn er reifen soll...

Ich hoffe ich hab dich jetzt nicht total verwirrt :schlecht:

Gruß Sigg
Ex oriente lux!
Aus dem Osten kommt das Licht!
Oenologie, die einzige Wissenschaft, die man auch volltrunken noch fehlerfrei aussprechen kann.

bene
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Beitrag von bene »

Hallo Sigg,

nein, habe alles verstanden, wird dann so gemacht.
Die Hefe wurde mir beim Bockmeyer in Nürtingen (einem Fachgeschäft für Brenner,Brauer,Köche etc.) in die Hand gedrückt. Da der Verkäufer mir aber auch weis machen wollte dass ich den Met während der Gärung mindestens 3 x abziehen müsse, hat er mit Met wohl nicht viel Erfahrung gehabt. Naja beim nächsten mal weis ichs besser und besorg mir eine andere ;)

Danke für den Tipp !
bene
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Beitrag von bene »


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