Elektronischer Blasenzähler

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DocWoelle
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von DocWoelle »

Vimeta hat geschrieben: 25 Oktober 2025 23:40 Wie stellt man ein Bild unter einem Thread. Ich kenne nur die Verlinkung eines Bildes.
Wie hast du die Zeit erfasst, habe die vorangegangenen Beiträge ehrlicherweise nur überflogen. Ist das mit Arduino realisiert?
Es ginge ja auch noch mit einem USB Oszilloskop.
Das mit dem Mehl wusste ich auch noch nicht, ist sicher zum Binden der Hefezellen. Bleibt das geschmacksneutral?
1. Das Bild muss man zuvor irgendwo hochladen, da gibt es ja zahlreiche Dienste für Image Upload. Den Link fügt man dann hier ein.
2. Es ist nicht ganz Arduino, sondern ein ESP8266, der ist deutlich potenter und hat auch noch WLAN an Board. Bei jeder Blase wird eine Nachricht an einen MQTT-Broker gesendet und in einer Datenbank festgehalten, angezeigt wird das Ganze hier in Grafana, einer Auswertungssoftware mit Schwerpunkt auf Graphen. Das wiederum läuft auf einem Raspberry Pi.
Es geht aber auch direkt vom Handy ohne RaspberryPi, wenn man nur kurz einen Überblick braucht, die Oberfläche sieht so aus:
Bild

3. Das mit dem Mehl habe ich irgendwo gelesen. Ob das nun eine kluge Idee war, weiß ich noch nicht. Zumindest in Hefeteig stört Mehl eher nicht und wird zum Teil von der Hefe verstoffwechselt. Was man bei nichttrüben Säften als Trübungsmittel sonst nehmen kann, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können. Eine Verklumpung habe ich bisher nicht feststellen können.
Vimeta
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von Vimeta »

Da würde ich einfach mal googeln oder im Forum den Suchbegriff eingeben. Ich habe es so eingesehen, dass geriebene Äpfel z.B.für Met eine gute Feststoffmasse bilden, woran sich die Hefezellen binden. Das hat bei meinem Honigwein funktioniert. Die Feststoffe - ich nenne sie einfach mal so - setzen sich dann später ab. Während des Gärprozesses treiben sie, gleich einem Schneesturm, durch den Gärbehälter. Also warum nicht der Menge angemessen etwas Fruchtfleisch mit zugeben.
Das "Monitoring" über CO2, als Zeit zwischen Bläschen oder als Gewichtsverlust, zeigt offenbar typisches(?) Verhalten im Gärprozess. Beim Pflaumenwein, beim Met und auch aus deiner Kurve sind recht steile Aktivitätsabnahmen zu erkennen. Über die Ursachen kann ich auch nur spekulieren.
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Fruchtweinkeller
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mehl ist besser als nix, Apfelstücke sind zwar besser, aber auch mit denen darf man kein Wunder erwarten, wenn das CO2 nicht willig von selbst ausperlt. Bei der Blasenzählerei ist es freilich eine mögliche Quelle für Ungenauigkeiten: Wenn man schüttelt und dann heftig CO2 frei wird, dann gehen dem Zähler womöglich ein paar Blubbs durch die Lappen. Weswegen ich den Anwendungsbereich der Zählerei eher qualitativ, nicht quantitativ sehe (ähnlich wie bei den Tilt-Spindeln).
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Vimeta
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von Vimeta »

Mit dem ESP8266 habe ich noch nichts gemacht - da wird es Zeit. Die kosten ja auch fast nix. Ich wollte eigentlich die Siedekennlinie im Speicher ablegen, um dann nach Eingabe der beiden Siedewerte als Antwort den Prozentwert zu erhalten. Arduinos habe ich noch einige in der Bastelkiste. Bei dieser Art von Aufgaben liegen Arduino und erst recht der ESP auf der "faulen Haut"
Es ist bei mir nach langer Programmierpause wieder eine gehörige Einarbeitungsphase nötig.
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DocWoelle
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von DocWoelle »

Vimeta hat geschrieben: 27 Oktober 2025 21:05 Mit dem ESP8266 habe ich noch nichts gemacht - da wird es Zeit. Die kosten ja auch fast nix. (..)
Da geht schon viel. Arduinos nehme ich nur für Sachen, die keines Netzwerks bedürfen. Aber ESP: Ich habe da eine Überwachung für die Temperaturen der Heizungsanlage gebaut, Ausleseelektronik für den elektronischen Stromzähler, noch eine für Gas- und Wasserzähler, eine Steuerung von einer Growbox (für Chilis) inkl. Heizung, Licht usw., einen Regenmesser und jetzt als Minimalprojekt den Blasenzähler.
Der Riesenvorteil ist die WLAN-Anbindung, wo man die Werte halt irgendwohin loswerden kann, wo sie dann gesammelt werden können.
Ich hatte seinerzeit davon so viele gekauft, dass ich den heute zeitgemäßeren ESP32 für das bißchen Anwendung nicht neugekauft habe (ESP8266 ist inzwischen fast verpönt).
Das wäre aber alles ein eigenes Thema.

Anbei nun der aktuelle Verlauf (zur Auffrischung: 25% Granatapfelsaft, rote Obstweinhefe, 500g Zucker auf 5 Liter, ca. 2ml Antigel und einen knappen TL Mehl):
An (1) habe ich einmal geschüttelt. An (2) habe ich den Sensor etwas anders positioniert (nicht genau im Knie des Gärspunds, sondern 1cm weiter rechts Richtung des aufsteigenden Asts, aber noch unten). An (3) habe ich mit 200g Zucker nachgezuckert.
Ich habe im Moment ca. 75 Blasen/Minute, aber die Graphen lösen nur eine Messung pro Sekunde auf (also 60 pro Minute), daher steigt der Wert nicht über 600/10min.

Hier sieht man auch klar die Schwäche des Konstrukts: wird der Sensor ungünstig angebracht, wie es vor (2) war, werden die Blasen nicht zuverlässig erfasst, was zu komischen Ergebnissen führt. Es ist halt kein wissenschaftliches Messgerät.

Bild
Vimeta
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von Vimeta »

Ja, das sieht schon gut aus. Die grafische Darstellung macht sich sehr schön. Mit dem ESP werde ich mich mal zu Weihnachten etwas beschäftigen. Natürlich ist die WLAN- Anbindung eine richtig coole Sache; da würden mir auch einige Anwendungen einfallen.
Ganz ähnlich zeichnet sich bei mir auf der alten Paketwaage der CO2 Ausstoß ab. Ich pflege dazu eine Excel und rechne den im Prozess gebildeten Alkohol aus. Bemerkenswert sind, genau wie bei deiner Registrierung, gewisse "Auffälligkeiten" die nach Interaktion (noch einmal Honig zugeben, Temperatur nachstellen ...) sich in veränderter Aktivität niederschlagen.
Bei mir ist der "Monitor" noch eine primitive, aber gut geeignete alte Postwaage. Du hast die Tauglichkeit einer modernen Paketwaage zurecht angezweifelt. Genau das ist das Problem, die Wägezellen mit ihren aufgeklebten DMS vertragen i.d.R. keine andauernden Lasten. Waagen die dafür geeignet sind, kosten richtig Geld und sind kaum für den Hobbybereich erschwinglich. Eine Balkenwaage hat das Problem nicht.
Ich hatte es schon erwähnt, den MFS02.S für die CO2 Erfassung einzusetzen. Response sensitivity: 0.0003 m/s (20 microliter/min), das sollte also für das Experiment ausreichend sein. Es wäre eine kontinuierliche Gasmessung ohne Blasenbildung möglich. Natürlich könnte ein Silikonschlauch einfach auf das Gärröhrchen gesteckt werden, um kurzzeitig die Aktivität zu messen. Ob das dann wirklich alles so geht, muss sich noch zeigen.
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Re: Elektronischer Blasenzähler

Beitrag von DocWoelle »

Hier gibt es nun ein Update zum Gärverlauf.
(1) Schütteln
(2) Nachzuckern
(3) Nachzuckern
(4) Nackzuckern
(5) Schütteln

Laut Vinometer bin ich jetzt irgendwo über 11%. Temperatur ist stabil über 21°C.
Nach dem ersten Nachzuckern hat sich nie so richtig viel getan bei der Zugabe von Zucker. Die Position des Zählers und auch die Menge Wasser im Gärspund habe ich übrigens nicht verändert.

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