Hello, ich habe mal eine Frage zum quasi-sterilen Arbeiten. Ich quäle mich seit Jahren mit dem Mischverhältnis der schwefligen Säure ab, wie es auf der Kaliumpyrosulfit-Packung von Vina beschrieben ist: "Zum Keimfreimachen von Korken, Flaschen, Schläuchen und sonstigen Gerätschaften: 2%ige SO2-Lösung. Spülen oder Eintauchen.". Weiter steht, dass ich dafür "40 g Kaliumpyrosulfat" und eine "Säurezugabe von 3-5 g" auf 1 l Wasser gebe muss.
Das Zeug haut übelst rein. Mittlerweile habe ich auch eine Gasmaske, weil mir das irgendwann zu heikel wurde mit den Dämpfen. Trotzdem frage ich mich, ob es denn wirklich so reinknallen muss.
Gerade habe ich auf der Website noch mal ins Kapitel 8 zu Sauberkeit und Sterilität reingelesen. Da steht "Bei extremen Verschmutzungen oder nach einer Weinkrankheit stellen Sie eine Lösung mit einer Konzentration von 20 g/l her und versetzen diese zusätzlich mit 4 g Zitronensäure, dadurch wird die schweflige Säure besonders effizient freigesetzt."
Das wäre nach meinem Verständnis 1%ig. Reicht das aus um Flaschen, Korken und Gerätschaften zu waschen und für eine Augenblick steril zu kriegen oder riskiere ich damit eine schlechtere Quali?
Danke vielmals!
Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Bei mir hat die 2% ige Lösung bisher immer geholfen. Ich sterilisiere damit meine Schläuche und Behälter vor dem Sterilfiltern.
Aber das Zeug stink auch gottserbärmlich und man sollte im Freien oder in gut belüfteten Räumen arbeiten.
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Man findet zur Schwefelbrühe in Literatur und Anleitungen zu z.B. Flaschenschweflern immer wieder unterschiedliche Angaben der KPS-Konzentration. Das ist sicher eine Anwendung, wo "viel hilft viel" stimmt, zumal die Wirkkonzentration nach dem Ansetzen beständig abnimmt (SO2 entweicht bzw. wird durch O2 neutralisiert). Die auf der HP angegebene Brühe war halt auch irgendwo empfohlen, und bei mir funktioniert sie. Experimentell habe ich die Wirkung aber nicht überprüft, alles hat seine Grenzen 
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Verstehe. Danke für die Erklärung!
Ein Anschlussfrage: Ich arbeite so, dass ich den Wein aus dem Ballon in einen Eimer abziehe, um die Restsüße abzuschmecken. Er stand diesmal nach dem Hefeabstich gut zwei Monate im Ballon. In diesem Fall ist mir etwas aufgefallen, nachdem ich die Probe gezogen hatte - Erst war der Himbeerwein knallrot und sehr aromatisch. Dann gab ich KPS, Vitamin C und Fructose hinzu, rührte ne Weile gut um und zog noch eine Probe. Die Gläser sind identisch. Aber als ich die beiden Proben vergleichend gegen das Licht hielt, hatte sich die Farbe bei letzterem deutlich ins Orangene verschoben. Vor allem: Der Geschmack hatte sich wesentlich verändert und er schmecke weniger fruchtig. Wir waren zu zweit, mein Helfer hat das ungefragt auch so geäußert. Wir kosteten mal Glas A und dann wieder Glas B. Der Unterschied war ganz deutlich.
Der Wein ist gut trinkbar, aber ich frage mich seitdem, woher das kam. Habe ich eine plötzlich starke Oxidation provoziert, weil ich beim Rühren zu viel Sauerstoff untergemischt habe? Sind euch solche Geschmacksveränderungen bekannt bzw. erklärbar?
Trauere dem ersten Glas Wein etwas hinterher
Ein Anschlussfrage: Ich arbeite so, dass ich den Wein aus dem Ballon in einen Eimer abziehe, um die Restsüße abzuschmecken. Er stand diesmal nach dem Hefeabstich gut zwei Monate im Ballon. In diesem Fall ist mir etwas aufgefallen, nachdem ich die Probe gezogen hatte - Erst war der Himbeerwein knallrot und sehr aromatisch. Dann gab ich KPS, Vitamin C und Fructose hinzu, rührte ne Weile gut um und zog noch eine Probe. Die Gläser sind identisch. Aber als ich die beiden Proben vergleichend gegen das Licht hielt, hatte sich die Farbe bei letzterem deutlich ins Orangene verschoben. Vor allem: Der Geschmack hatte sich wesentlich verändert und er schmecke weniger fruchtig. Wir waren zu zweit, mein Helfer hat das ungefragt auch so geäußert. Wir kosteten mal Glas A und dann wieder Glas B. Der Unterschied war ganz deutlich.
Der Wein ist gut trinkbar, aber ich frage mich seitdem, woher das kam. Habe ich eine plötzlich starke Oxidation provoziert, weil ich beim Rühren zu viel Sauerstoff untergemischt habe? Sind euch solche Geschmacksveränderungen bekannt bzw. erklärbar?
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Siehe auch viewtopic.php?t=8490#p112754
Geschmacksveränderungen können auch durch den Sauerstoffeintrag bein mischen kommen. Sollte letztlich alles (noch) reversibel sein, und HImbeere sollte einiges an Sauerstoff "vertragen" können, da der gerbstoffreich sein dürfte. Also einfach weitermachen und abwarten
Geschmacksveränderungen können auch durch den Sauerstoffeintrag bein mischen kommen. Sollte letztlich alles (noch) reversibel sein, und HImbeere sollte einiges an Sauerstoff "vertragen" können, da der gerbstoffreich sein dürfte. Also einfach weitermachen und abwarten
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Also ich hatte mal ein ähnliches Phänomen bei meinem Johanisbeerwein. Ich habe abgezogen um danach in Flaschen abzufüllen, dazu habe ich dann in das Gefäß in dem ich noch abschmecken wollte Kaliummetabisulfit vorgelegt und dann eben den Wein auf das Pulver gezogen.
Die ersten schlucke Wein sind direkt gelb geworden, das Sulfit hat also die Farbe verändert, ob das der pH Wert war oder es wie ein Bleichmittel gewirkt hat weiß ich nicht. Vermutlich war das wegen der anfangs sehr hohen Konzentration an Sulfit die sich dann nur langsam verdünnt hat. Nach 1-2 Litern war dann wieder alles wieder normal auch wenn ich vermute das ich mir etwas Farbstoff dauerhaft zerstört habe.
Mache ich jetzt jedenfalls nicht mehr so, erst alles abziehen dann Sulfit unterrühren
Das sagt die AI dazu:
Die ersten schlucke Wein sind direkt gelb geworden, das Sulfit hat also die Farbe verändert, ob das der pH Wert war oder es wie ein Bleichmittel gewirkt hat weiß ich nicht. Vermutlich war das wegen der anfangs sehr hohen Konzentration an Sulfit die sich dann nur langsam verdünnt hat. Nach 1-2 Litern war dann wieder alles wieder normal auch wenn ich vermute das ich mir etwas Farbstoff dauerhaft zerstört habe.
Mache ich jetzt jedenfalls nicht mehr so, erst alles abziehen dann Sulfit unterrühren
Das sagt die AI dazu:
Anthocyane (die roten/blauen Farbstoffe in Rotwein) liegen zum Teil als positiv geladenes Flavylium‑Ion vor. Sulfit (bisulfit/SO₃²⁻/HSO₃⁻) addiert nucleophil an diese Form und bildet einen farblosen bzw. stark aufgehellten Sulfonat‑Addukt. Das ist die klassische „Entfärbung“ durch Schwefeldioxid.
Die Reaktion ist pH‑abhängig und von der Form der Anthocyane abhängig. Junge, monomere Anthocyane sind besonders anfällig; co‑Pigmentierung und Polymerisation (wenn Farbstoffe mit Tanninen verknüpft sind) schützen dagegen teilweise.
In vielen Fällen ist das Addukt zumindest teilweise reversibel (bei Verbrauch / Oxidation des freien SO₂ kann zum Teil wieder Farbe zurückkehren), aber lang andauernde hohe SO₂‑Exposition, Hitze oder weitere chemische Veränderungen können zu irreversiblen Farbverlusten führen.
Auch andere natürliche Farbstoffe (einige Phenole, Carotinoide etc.) können durch hohe Sulfitmengen verändert oder aufgehellt werden, allerdings sind die Anthocyane in Rotwein das offensichtlichste Beispiel.
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
also bitte nix KI hierKI hat geschrieben:Ja, eine übermäßige Nutzung von KI kann das Gehirn träge machen und die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen, indem sie das kritische Denken und die Erinnerung verringert. Studien deuten darauf hin, dass eine zu starke Abhängigkeit von KI zu "kognitiver Schulden" führen kann, wodurch sich Gehirne weniger stark vernetzen und bestimmte Denkprozesse vernachlässigt werden
Mit diesen Plagiatsmaschinen habe ich diverse Probleme...
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Re: Schweflige Säure - Welches Mischungsverhältnis?
Sorry Chef
alles klar

