Banane ähh Schlehe

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jasminbluete
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Banane ähh Schlehe

Beitrag von jasminbluete »

Moin Leute,
es läuft aktuell mittelmäßig :? Ich hatte Schlehenwein gemacht, vorwiegend Haferschlehe, daher vom Tanningehalt gemäßigt und von Anfang an ok trinkbar. Vor der Klärung roch der Wein schon deutlich nach Banane und da wusste ich nicht, ob mir das so gefällt. Jetzt, nach der Klärung, hab ich den Eindruck, dass man in einer Blindverkostung auf Banane statt Schlehe tippen würde. Wir hatten das Thema beim Bier bzw Weizen letztes Jahr auf der Tagung schon mal im kleineren Kreis... Da ist es manchmal gewünscht.
Beim Wein...ich hätte es gerne nicht :D
Frage 1: Verflüchtigt sich das Aroma vielleicht mit der Zeit?
Frage 2: Woran liegts?
Frage 3: Wie vermeide ich das?
Ich hab übrigens alles nach HP und wie immer gemacht (Portweinhefe; das gleiche Päckchen wie in einem anderen Ansatz, der nicht bananig wurde). Hatte damals so einen 25kg Sack Zucker von Nordzucker, der mE "süßer" roch und etwas feuchter wirkte, als die 1kg Pakete aus dem Supermarkt. Allerdings wurden damit auch andere Weine gesüßt ohne Bananengeschmack :hmm:
Also nichts gegen Bananen, ich mag Banane, aber nicht in meiner Schlehe :D
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Chesten
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Re: Banane ähh Schlehe

Beitrag von Chesten »

Ich hätte auf die Hefe getippt. Vielleicht war dein Gärgefäß nicht ganz sauber/abgetrocknet ? Hast du das Gärgefäß zwischen gelagert, z.B. im Keller, zwischen 2 Ansätzen ?
Wie verlief die Gärung ? Schnell angegärt, usw. ?
Sonstige Aufälligkeiten ?
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Re: Banane ähh Schlehe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, ich würde auch auf die Hefe tippen. Ich habe ein bisschen herumgesucht, und bei den Bierbrauern gibt es wohl spezielle Stämme, die ein deutlicheres Bananenaroma als andere produzieren (für die, die das haben wollen). Aber auch die Gärtemperatur könnte einen Einfluss haben, einer behauptet, höhere Gärtemperaturen würden das fördern. Das halte ich für plausibel, denn es ist bekannt, dass die Hefchen mehr Gärungsnebenprodukte bilden bei höherer Temperatur.
Wir alle haben schon mit Porti gearbeitet, und das starke Auftreten des Aromas scheint ja nicht "regelmäßig" zu passieren. Da werden auch andere Faktoren eine Rolle spielen, also beispielsweise was die Früchte in dem Jahr an Substanzen in den Ansatz "mitbringen". Anders herum gesagt: Mit anderen Schlehen oder mit Schlehen eines anderen Erntejahrs muss das "Bananenproblem" nicht wieder auftreten. Mit komplexen Wechselwirkungen zwischen Input und Output beschäftigen sich die Önologen vielleicht beim Traubenwein, aber eher nicht beim Schlehenwein... da müssen wir wohl noch Lobbyarbeit leisten :)
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jasminbluete
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Re: Banane ähh Schlehe

Beitrag von jasminbluete »

Gab sonst keine Auffälligkeiten. Klingt dann einfach nach "Pech" in der Konstellation. Vielleicht verblasst das Aroma ja noch etwas.. Danke euch für euren Gehirnschmalz!
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Chesten
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Re: Banane ähh Schlehe

Beitrag von Chesten »

Ich würde am besten alle Geräte einmal richtig grundreinigen, einfach um auf "Nummer Sicher" zu gehen. Damit "sich" Nichts festsetzt!
Ich habe immer Penny meines Vertrauens eine 100er Packung No-Name Gebrissreinigungstabletten im Angebot geholt.
Meine 10er Ballone habe ich fast komplett voll gemacht und da 4 oder 5 Tabletten reingeworfen und über Nacht in der Dusche stehen gelassen. Das Wasser war tief blau und der Ballon sah aus wie neu. Wenn es die 3. sauber bekommt sollten diese bei Weinballonen auch gute Arbeit leisten.
Dann wird nochmals mehrfach mit Wasser gespült und zum trocknen kopfüber zum an die Heizung gestellt. Die Restfeuchte nehme ich mit 70% Isopropanol auf. Der "nimmt" das Wasser mit und verdampft rückstandsfrei. Lass dir nicht die teuer Ware aus der Apotheke andrehen. Wenn du keinen Laden in der Nähe hast der welchen fertig gemischt verkauft, hole dir eine 100 ml Flasche aus der Apotheke. Die gibt es für keine 3€ und meine reicht immer für ein ganzes Jahr. Aber wenn sie dich fragen wofür sag nichts von der Weihnherstellung, sonst denken sie du wolltest das trinken 8-! ! Sag z.B. zum reinigen von fettigen (Brillen)-Gläsern.
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Re: Banane ähh Schlehe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Diese Möglichkeit hatte ich oben tatsächlich unter den Tisch fallen lassen: Wenn die Schlehen stark mikrobiell belastet waren, könnte das auch für unerwartete Aromen gesorgt haben. In der Regel sollten diese Keime nicht allzu alkoholtolerant sein, aber Vorsicht schadet im Zweifelsfall nicht.
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