Hilfe beim Gärröhrchen

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Natie-Met
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Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Natie-Met »

Hallo, ich habe gestern um 21 Uhr einen weißen Trauben Met angesetzt und bräuchte heute mal euer Fachwissen dazu. Der Met hat erst geblubbert, dann hab ich ihn vorhin gegen 18 Uhr geschwenkt, dann das Zimmer verlassen und jetzt erst wieder nachgeschaut und es war kein blubbern vorhanden. Hab dann nochmal geschwenkt und dann ist mir vor Druck der Stopfen um die Ohren geflogen. Warum blubbert es nicht im Röhrchen?

Ansatz:

Gärstarter
30g Hefe
1 EL Zucker
0,5 Liter weißer Traubensaft
1 g Hefenährsalz

Hauptansatz
4 Liter Wasser
250g Frühblütenhonig
750g billig Blütenhonig
500g Wildblütenhonig
3 TL Zucker
4 g Hefenährsalz
1g Zitronensäure
5 ml Antigel
10 ml Milchsäure
Bahnwein
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Bahnwein »

Hallo Natie-Met
Zuerst mal, das Rezept ist nicht optimal, woher ist es? Die Honigmenge ist für den Start recht groß, ebenso die Hefemenge. Dein jetziges Problem entsteht aber durch die fehlenden Trübstoffe. Dadurch tritt das CO2 nur unwillig aus, dein Ansatz war also übersättigt mit CO2. Durch das Schwenken ist es dann schlagartig passiert, und diese große Gasmenge passte so schnell nicht durch das Gärröhrchen, dadurch erfolgte der Druckanstieg, der den Stopfen herausdrückte.
Abhilfe wären z.B. zwei grob geraspelte Äpfel ohne Kerngehäuse in den Ansatz geben.
Ausserdem würde ich hier an deiner Stelle in den Fruchtwein- und Honigweinkeller gucken. Falls du das nicht schon getan hast. Das sind die Homepages zum Forum. Die enthalten alles, was du wissen musst.
Ich vermute, du hast die Säurekonzentration nicht gemessen?
Natie-Met
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Natie-Met »

Ich kenne beide Foren schon, ich hab den Met auch schon mal so ähnlich angesetzt, nur wusste ich nicht mehr mit wie viel Hefe und Honig. Hab es leider letztes Mal nicht aufgeschrieben. Auf der Packung der Hefe stand die Menge für 10 Liter, fand ich auch erst ein bisschen viel, aber hab mir gedacht, muss ja einen Grund haben, wenn es darauf steht. Apfel wollte ich nicht rein tun weil, die jetzigen mit denen ich den Met trinke gegen Apfel allergisch sind.
Natie-Met
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Natie-Met »

Naja Stand jetzt 18.01. 11:15 blubbert es im Gärröhrchen, aber nur so alle 1,5 Sekunden 1 Blase
Natie-Met
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Natie-Met »

Mir kam gerade ein Gedanke, würden vielleicht Weintrauben ohne Kerne als Trübstoffe noch funktionieren? Kann ich die jetzt noch dazu tun?
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Lord of Sherwood
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Lord of Sherwood »

Hallo Natie-Met,
Ich bin mir mit den Trauben nicht sicher. Weil Traubenwein zu Anfang eine Schleimschicht bildet, die abgezogen werden muss traue ich dem ganzen nicht. Außerdem setzt man einen Traubenwein auch nicht als Maische an, sondern presst die Trauben und macht aus dem Saft den Wein.

Ich würde Tanin etwa 0,5 g (0,1 g / Liter) zugeben. Tanin Rouge oder Taninblanc. Das Tanin sind Pflanzenfasern, an denen das Co2 ausperlen kann.
Vom Urbeginn der Schöpfung ist dem Met eine Kraft beigegeben, um den schattigen Weg der Wahrheit zu erhellen.
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Chesten
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Chesten »

Joa das es gärt wie bekloppt wundert mich nicht.
30 g Hefe ist extrem zu viel Hefe für diese Ansatzmenge!
1g Trockenhefe auf 10 L Ansatzmenge sind völlig ausreichend wenn die Hefe gesund ist.

Warum machst du solch ein Rezept, wenn du die Hompages FWK und HWK kennst ?
...egal...

Du hast zu wenig Hefenährsalz im Ansatz und jetzt ist es auch zu spät nachträglich was rein zu kippen.

Du wirst sehr wahrscheinlich ein riesiges "Hefeschlonz"-Problem bekommen. Außerdem wird dein Met wahrscheinlich sehr nach Hefe schmecken.
Wegen dem aufkommenden Nähr- und Trüb-stoffproblem wird wohl die Hefe zicken. Soll heißen trotz extremer Hefemenge wird die Gärung auf einem sehr geringen Niveau weiter gehen und kein Ende finden. Jetzt denkst du wahrscheinlich "was erzählt er da?" Es gärt jetzt zu heftig und das ist mein Problem. Ja stimmt, das ist jetzt dein Problem. Sobald keine auchreichende Nährstoffe mehr im Ansatz sind wird deine Gäraktivität schlagartig abnehmen. Und dein Hefe wird anfangen zu zicken ! Dann wirst du einen riesigen toten/inaktiven Hefebodensatz haben der bei der sich ewig hinziehenden Minigärung gammeln wird. Also wirst du einen "Met" mit 5-6 vol% Alkohol haben der nicht lagerungstabil werden kann über die Nachzuckermethode. Dann musst du Zwangsmaßnahmen wie EK filtern oder pasteurisieren Kunservierungsstoffe arbeiten nur im möglichst hefefreien Wein.

Ein paar zerdrückte Tafeltrauben könnten als Alternative zu Äpfeln helfen. Wo der @Lord drauf hinaus will das man bei einen Weißwein eine Enschleimung durchführen sollte. Aber das sollte bei ca. 5-7 einzelnen Trauben kein Problem darstellen.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Hilfe beim Gärröhrchen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Danke an die Vorredner, ergänzend: Trauben oder Apfelscheibchen hinein, Antigel nicht vergessen, und den Ansatz vor allem regelmäßig bewegen, damit das CO2 besser austritt und sich die Hefe noch nicht am Boden absetzt.

Und Tannin ist zwar sehr gut für einen Met, aber das sind keine Pflanzenfasern, die bei der CO2-Freisetzung helfen ;)
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

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