Gärprobleme nach gutem Start

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Nussi
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Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Nussi »

Hallo,

ich habe vor 2,5 Wochen meinen ersten Met angesetzt und bin leider schnell auf ein Problem gestoßen.

Der Gärstart hat super funktioniert, nach 2 Tagen hat die Gärung schon intensiv eingesetzt. Leider war es nach 4 Tagen auch schon wieder aus.

Seitdem passiert so gut wie nichts mehr. Ich habe versucht mich im Internet schlau zu machen was falsch gelaufen ist, jedoch habe ich bisher nicht allzu viel herausgefunden. Am ehesten hätte ich auf eine Gärstoppung getippt.

Restsüße ist meiner Meinung nach vorhanden. Die Hefe sollte ihre Alkoholtoleranz bei 16%vol haben.

Nachdem ich zuerst dachte der Zucker ist ihm ausgegangen, habe ich nochmal 0,5kg Honig hinzugefügt.

Ein weiteres was ich gar nicht hinzugefügt habe war Säure. Kann dies ein Fehler für die Gärung sein?

Meine Zutaten für eine Gesamtmenge von etwa 5L Met:
2,5L Wasser
0,5 L naturtrüber Apfelsaft
1,5kg Honig
Ein halber geriebener Apfel
3 g Hefe (Steinberg von Kitzinger)
2 g Hefenährsalz

Umgebungstemperatur 22-23°C

Ob diese Charge noch zu retten ist bin ich mir nicht sicher, jedoch um daraus zu lernen was hier der Fehler war und es nächstes Mal besser zu machen würde mich interessieren was ihr für Ideen habt was hier falsch gelaufen ist.


Vielen Dank schonmal!


Lg Nussi
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Moin Nussi, willkommen hier bei uns.

Steinberg ist ein Low Alk Zickenhefe. Es kann gut sein, dass die schon in der Zickenphase ist, sprich du hast eine Gärstockung durch Alk und/oder Restzucker. Das ist für einen Anfänger eine schlechte Hefewahl. Also Austrinken, neu ansetzen, dann mit einer gescheiten Hefe und einem vernünftigem Säuremanagmement.
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nachtrag: Die Kontroverse zur Alkoholtoleranz von Steini ist schon alt, siehe Beispielsweise viewtopic.php?t=9409 Ob es sich hier um eine fehlerhafte Angabe der Hersteller handelt?

Meine Steini hat definitiv eine niedrige Alkoholtoleranz.
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Nussi
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Nussi »

Ah ok dann werde ich es mit einer anderen Hefe probieren. Was ich hier öfter gelesen habe, dass die EC1118 recht unkompliziert sein soll, wäre dies für den Anfang eine gute Hefe?

Ja bezüglich Alkoholtoleranz ist leider bei den bestellten Beuteln nichts dabei gestanden. Ich habe dann im Internet von dem Hersteller gesucht und nur bei Online Shops diese gefunden. Jedoch hatte auch hier jeder eine etwas andere Angabe.

Vielen Dank für die Hilfe!
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Lord of Sherwood
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Lord of Sherwood »

Hallo Nussi und willkommen bei uns.
ich habe zwar mit der E1118 noch keine Erfahrung gemacht, doch mit anderen Hefen aus dem Hause Lalvin wie die D47 und 71B. Die Lalvin D47 oder Lalvin 71B haben eine geringere Alkoholtoleranz von 14%. Da tut man sich leichter mit dem Stabilisieren bei nicht ganz so hohen Alkoholwerten.
Die E1118 und auch die Kitzinger-Hefen haben eine Alktoleranz von 16% angegeben. Wenn man da keine EK Filtermöglichkeit hat, dann bleiben 2 geschmackliche Möglichkeiten zum Stabilisieren bei geringerem Alkohol: Trockener Wein (kein Zucker mehr), Wein mit Süsstoffen (Erythrit und Xylith können nicht vergoren werden).
Oder eben ein Wein, der dich nach dem Genuss eines halben Glases für den Rest des Tages ausnockt. (16% ist wesentlich heftiger als 14% ?-| )
Vom Urbeginn der Schöpfung ist dem Met eine Kraft beigegeben, um den schattigen Weg der Wahrheit zu erhellen.
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Chesten »

Welche Heferasse ich dir als Anfänger sehr ans Herz legen kann ist, die "Portwein"-Heferasse.
Diese gärt sauber und glatt bis 16 vol% durch ohne zu zicken und mach dabei ein "schweres und vollmundiges Mundgefühl".
Als Anfänger um Erfahrngen zu sammeln ist die Portwein sehr gut geeignet auch ohne "großes Gerät" und "(böser) ;) Chemie" gute und leckere Weine herzustellen.

Ja der @Lord hat recht diese "16vol%-Bomben" sind hart zu stemmen das ist sehr wohl war. Deswegen bin ich auch von der Portwein-Hefe weg gekommen.
Mir schmecken diese schweren Weine einfach nicht mehr... liegt wohl am alter :lol: !

Um dieses Problem das der Lord anspricht zu um gehen gibt es mehrere Wege:

Erstens eine andere Hefe-Rasse mit geänderter Gärführung.
Kann man mache ! Machen auch viele hier!
Aber dies braucht viel Erfahrung, Wissen und Geräte!
Sorry aber dies hast du Alles noch nicht.

Ich kenne das oben besprochene Probleme zu gut: Alleine eine 0,75 L Weinflasche mit viel Gycerin (schweres Mundgefühl) mit 16 vol% Alk. Da sitzt man im Schnitt 3 Tage dran, wenn die Tage da rauf noch früh aufstehen muss. Das macht am 3. Abend auch keinen Spaß mehr aber den Stoff wegkippen will am auch nicht!

Also: fülle ich jetzt in Bierflaschen ab !
Vorteile = eine 0,5 oder 0,33 L Flasche bekommt man zu Not auch alleine an einen (ggf. 2) Abend(en) platt und man muss sich dann keinen Gelben Schein für den nächsten Tag holen :lol: !

Weiter Vorteil: Der Wein "hält länger".
Was ich damit sagen will : Ich mache selbst im 5-10 L Maßstab Weine. Wenn man dann eine 5L-Ansatz macht kommt wenn es gut läuft 3-4 Flaschen a 0,75L dabei rum, eher 3,5 Flaschen. Ob man dann nun 3 Flaschen a 0,75 L oder bis zu 9 Flaschen a 0,33 L hat macht dann auch einen Unterschied ! Das einzige "Folgeproblem" was man hat das man Wein in Bierflaschen hat. Diesen Spott dann man sich am Anfang von seinen Freunden anhören muss, damit muss man dann klar kommt. Aber Jeder merkt schnell ob nun Wein- oder Bier-Flasche der Inhalt ist was zählt!

Also einen Tod muss man sterben:
Ich würde die eine Rotsüdweinheferasse an Herz legen. Keine "Turbo/Brenner"-Hefen. Also eine Heferasse für Rotweine die haben alle so um die 16vol% maximal Alkoholtolleranz.

Wenn du das Handwerkszeug gelernt hast kannst du immer noch "deine" Heferasse suchen/finden. Und dann macht das Hobby hier erst so richtig Spaß!
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Fruchtweinkeller
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Fruchtweinkeller »

EC1118 ist recht problemlos und kommt mit den Bedingungen beim Honigwein gut zurecht. mE produziert sie wenig Eigengschmäcker, sodass die primären Honigarmomen gut zur Geltung kommen. Finde ich gut, aber da können die Meinungen auch auseinander gehen. Portwein ist auch nie verkehrt.
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Nussi
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Re: Gärprobleme nach gutem Start

Beitrag von Nussi »

ok danke für die Hilfe, dann werde ich demnächst einen neuen Versuch wagen :)
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