Alte 150 Liter Gärfässer reinigen

[fruchtn]

Hallo zusammen,

ich habe von einer Brennerei, die den Betrieb aufgegeben hat, einige 150 Liter Gärfässer "Oval" von Graf fast geschenkt bekommen.
Hierin möchten wir unseren künftigen Met und auch den Apfel- und Birnenwein von unseren Bäumen ansetzen.

Die Fässer sind jedoch recht schmutzig drinnen. Ich komme leider mit dem Arm aber nicht mal ansatzweise an den Boden, um mit meiner bisher ausreichenden Handbürste dort zu schrubben. Nun dachte ich an eine NEUE und unbenutzte Klobürste. Meint ihr, das ist okay, wenn die vorher jeweils 2 Minuten in KPS-Lösung gestellt wird? Verwenden würde ich dann für die grobe Reinigung heißes Wasser und Spülmittel, das hat sich bisher bewährt.

Oder ratet ihr stattdessen zu einer deutlich teureren, aber dafür auch ganz natürlichen Rundkopfbürste aus Holz mit Rosshaar wegen möglichen Rückständen?

Vielleicht hat ja von euch noch wer so große Gärfässer und einen guten Tipp parat, auf den ich gerade nicht komme. Wichtig ist, verhältnismäßig langer Stiel und ein Bürstenkopf zum Schrubben, mit dem ich auch in Ecken reinkomme (also optimalerweise ein runder Kopf).

Viele Grüße

Jonas

[tiga]

Ich rate ganz klar zu einer Kunststoffbürste.
Zur Vorreinigung tut es aber auch ein halber Eimer Flusskiesel und Wasser. Rein ins Fass und dann bewegen. Die Steine scheuern kräftig

[willi2000]

Ich finde es immer wieder bemerkenswrt, wenn sich Leute über Plastikausdünstungen im pikogramm-Bereich aufregen und dann einen Obstwein mit dem nachweislich giftigen und karzinogenen Ethanol im Gramm-Bereich herzustellen, um sich damit dann zu vergiften.
Ethanol steht übrigens in der EU kurz vor einem Verbot zur Nutzung als Desinfektionsmitteln, weil es ja nachweislich Karzinogen ist:

https://www.krankenhaushygiene.de/informationen/979

Schobbe,

[Fruchtweinkeller]

Bin da ganz bei Tiga, aus hygienischen Gründen würde ich nix mit Holz nehmen. Die Bürstenform hängt ein bisserl von deinen Gärbehältern ab. Wenn du mit dem Arm überall hinkommst, ist vielleicht eine Bürste mit kurzem Handgriff am besten, da kann man Druck ausüben um hartnäckige Verkrustungen zu lösen. Notfalls halt was mit langem Stiel, zum Beispiel so eine biegsame Bürste für Gärballons.

[Fruchtwasser]

Ich würde Fassreiniger nehmen. Da gibt es bei den einschlägigen Kellereizubehörlieferanten für Lebensmitteltanks zugelassene Mittel.

Es ist übrigens nur ein optisches Problem. Was sich über Jahre im Kunststoff festgesetzt hat, wird sich nicht im Wein lösen und schon gar nicht den Geschmack verändern, dass man es merkt.

Ich nutze seit Jahren Graf Fässer zu Zwischenlagerung von Apfelsaft. Das sieht für die Kunden nicht so schön aus, macht aber nichts.

[Bahnwein]

Wenn vorhanden, kann man auch mal einen Hochdruckreiniger reinhalten. Mit dem kommt man zwar bei der Fassform nicht überall hin, aber was weg ist ist weg und es geht recht schnell, was bei größerer Anzahl auch von Vorteil ist. Den Rest dann halt per Hand und Bürste.