Braggot

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Roger1979
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Braggot

Beitrag von Roger1979 »

Hallo Forum,

Da ich auch leidenschaftlicher Biertrinker bin, fasziniert mich schon längere Zeit der Gedanke ein Honigbier herzustellen.

Der Grundgedanke wäre für dieses Projekt, mit entsprechenden dunklem Braumalz ein Porter ähnliches Bier herzustellen und mit Honig auf ca. 13 % zu bringen.
Da ich bevor ich mir die Arbeit mit der Herstellung eines Brausuds antue, wollte ich mit diesem Flüssigmalz Extrakt ( ich hoffe der Link ist nicht illegal)

https://www.braupartner.de/Braupartner- ... TER-2-7-kg

eines ersten Test wagen.
Ähnlich dem Malzmet Rezept vom Honigweinkeller allerdings mit ganz moderater Säure.

Wäre es sinnvoll für dieses Projekt eine Starkbierhefe wie diese zu verwenden?

https://www.braupartner.de/Mangrove-Jac ... _gQAvD_BwE

Ich möchte das ganze aber letztlich wie einen Wein finishen, sprich sterilfiltern und ohne Flaschengärung lagern.

Über konstruktive Hinweise und Vorschläge würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank 🍀
Habe die Ehre
Roger
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tiga
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Re: Braggot

Beitrag von tiga »

Wenn du nach dem Abfüllen keine Gärung mehr hast, gibt das ein stilles Bier.
Beim Filtern entweicht die Kohlensäure fast vollständig
Gruss
Jan

Ich bin nicht politisch korrekt.

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Re: Braggot

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja, nach der Filtration dürfte vom CO2 nicht mehr viel übrig bleiben. Wenn CO2 gewünscht sein sollte könnte man über eine Zwangscarbonisierung nachdenken. So oder so finde ich die Mischung interessant, meinen Malz-Met fand ich lecker, und das geht sicher auch mit weniger Säure. Wollte ich schon seit Ewigkeiten neu ansetzen, mit leicht verändertem Rezept, steht seit Ewigkeiten auf der To-Do-Liste :?
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Roger1979
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Re: Braggot

Beitrag von Roger1979 »

Servus,
Erstmal vielen Dank für das Feedback!

Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht ganz einig ob ich das ganze mit Kohlensäure möchte oder nicht.
Mir fehlt schlicht die Erfahrung für eine Flaschengärung und hier habe ich nicht nur Respekt vor eventuellen Flaschenbomben sondern auch vor meiner besseren Hälfte die mir bei so einem Saustall ordentlich die Hölle heiß machen wird 😅
Für eine Zwangscarbonisierung fehlt mir das Equipment und auch die Erfahrung.

Ich glaube für den Anfang tut es das ganz ohne Kohlensäure!

Nochmals zu meiner Frage bezüglich der Hefe @Andreas, glaubst du die oben verlinkte Starkbierhefe wäre für dieses Projekt geeignet?

Viele Grüße 🍀
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Roger
jasminbluete
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Re: Braggot

Beitrag von jasminbluete »

Wie passend. Ich wollte mir gerade eins aufmachen... Bild

Hier in Hildesheim gibts gute Brauerjungs...das Honigbier hat allerdings "nur" 9%. Ist ein recht Dunkles. Schmeckt toll.

Probiers doch mit ganz wenig Zucker für die Kohlensäure; irgendwo im Forum gab es Vorschläge, das funktioniert ohne Flaschenbomben ;-)

Wenn du etwas Geduld hast, kann ich hier beim nächsten Brauereibesuch mal fragen, wie die grob vorgehen.
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Re: Braggot

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sieht lecker aus :clap: Auf der Bierbörse halte ich mich immer gerne an die dunklen Starkbiere 8-)


Einfache Flaschengärung:
0.4 g/L Trockenhefe
0.2 g/L Hefenährsalz
7 bis 8 g/L Zückerchen

Wenn der Zucker vollständig vergoren wird entsteht ein Druck, dem Bierflaschen standhalten.

Irgendwann gibt es dazu auch mal ein YT-Video, zumindest sofern die Technik nicht komplett versagt hat und ich den Ton noch retten kann ?-|

Zu der Bierhefe kann ich nix sagen, verhalten wird sie sich wahrscheinlich wie eine Low Alk Zickenhefe. Aber wenn du filterst ist das ja kein Problem. Das schreit eigentlich nach zwei parallelen Ansätzen für einen Hefevergleich :engel:
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Roger1979
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Re: Braggot

Beitrag von Roger1979 »

Servus,

@ jasminbluete es ist noch einige Zeit hin bis ich starten kann, da ich noch ein paar Ansätze in der Pipeline habe und die mangels Gärbehälter erst fertig werden müssen. Von daher fällt Geduld nicht schwer und ich freue mich auf die Brauinfos☺️

Das theoretische Vorgehen kann ich ja trotzdem schonmal eruieren.
Ich würde das Flüsigmalz mit der entsprechenden Menge Wasser ganz normal vergären, mit Honig nachsüßen bis zum erreichen der Alc. Toleranz der Hefe, steril filtern und dann wie Andreas oben beschrieben den Braggot mit der Hefe, Hefenährsalz und Zucker in Bügelverschluss Bierflaschen bringen.
Dann bei ca. 20- 24 Grad ( kälter wird es in meinem Keller nicht ) lagern.

• spricht etwas gegen dieses vorgehen?
• wird das ganze dann nicht ein „trockenes“ Bier? Ich hatte ehr was süffiges mit wahrnehmbaren Honiggeschmack im Kopf
• in diversen Bierbrau Foren hab ich gelesen, das nach der Abfüllung und Hefezugabe die Flaschen nach ein paar Wochen bei kühlen Kellertemperaturen bzw. im Kühlschrank gelagert werden sollten. Meines Erachtens nicht notwendig. Was denkt ihr hierzu?
•welche Hefe empfiehlt sich für die Flaschengärung?

@Andreas zwei parallele Ansätze um die Hefe zu vergleichen wären doch auch ein tolles YouTube Projekt?!😉
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Roger
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Re: Braggot

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Jaaaaaa für Youtube hätte ich einiges in der Pipeline, aber es fehlt die Zeit, und meine Wohnungbaustelle macht aktuell auch keinen Spaß 🙈

Hefen mischen könnte ein Problem sein, sofern wir nix über deren eventuell vorhandene Killer-Faktoren wissen. Mit der Bierhefe würde ich deshalb tendenziell unterhalb der Alkoholtoleranz bleiben und diese dann auch für die Flaschengärung verwenden. Wie gut das mit der Bierhefe klappt muss man leider ausprobieren. Für den Ansatz mit "Weinhefe" dann eine mit hoher Alkoholtoleranzgrenze nehmen, das sollte auf jeden Fall klappen. Ich habe da viel erfolgreich mit der EC1118 gearbeitet, oder direkt eine Sekthefe nehmen für Erst- und Flaschengärung.

Und ja, das wird wenig Restsüße haben, die Hefchen futtern ja alles weg. Mit Säuremanagement wie beim Wein wird es entsprechend sauer werden. Und mehr Zucker kannst du nicht zugeben, sonst drohen dir die Flaschen um die Ohren zu fliegen. Für mehr Druck plus Restsüße musst du entweder auf Sektflaschen wechseln, oder du experimentiert mit Süßstoff.

Bei meinen bisherigen Versuchen mit "Cider" und Flaschengärungen hatte ich den Eindruck, dass Lagerzeit auf der Hefe dem Geschmack förderlich ist. So etwas wie einen Hefeböckser hatte ich auch noch nie (bei der Verwendung von Trockenhefe), wahrscheinlich sind die Hefchen da einfach fitter, als wenn die nach einer normalen Gärung blöd und ausgenudelt am Boden rumliegen. Die Reife auf der Hefe gibbet ja auch bei der Sektherstellung, wo die Chose freilich über Monate kühl steht, was ich bei mir aber auch nicht gewährleisten kann.

Ich hatte jedenfalls fest vor, einen Johannisbeer-Met mir einfacher Flaschengärung mit zur Tagung zu nehmen.
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Re: Braggot

Beitrag von Bahnwein »

Mehr Restsüße bekommst du bei der Auswahl eines Honig mit verhältnismäßig viel unvergärbarem Zucker. Das sind wohl dann eher die Sorten, die lange flüssig bleiben.
Roger1979
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Re: Braggot

Beitrag von Roger1979 »

Moin,
Ich verstehe schon das es ziemlich zeitintensiv ist diese Videos herzustellen. War ja auch nur ein kleiner Seitenhieb.😝

@ Bahnwein: klingt logisch, ich hatte auch schon überlegt, welchen Honig ich nehme, ich denke etwas fruchtiges wäre ein schöner Kontrast zum malzigen. Hast du vielleicht eine Idee, welcher Honig einen hohen Anteil an unvergärbaren Zucker hat?

Ich bin heut noch mal in mich gegangen und der grobe Plan steht.
Ich werde wahrscheinlich mit einer Weinhefe einen 20 l Ansatz machen, das Säuremanagement werde ich ausnahmsweise vernachlässigen.

Wenn ca. 12,5% erreicht sind, werde ich die Hälfte des Ansatzes filtern und per Flaschengärung carbonisieren, die andere Hälfte werde ich weiter nachsüßen, bis circa 13-13,5 % erreicht sind. Die werde ich dann halbtrocken ausbauen und steril filtern. Sollte mir das dann zu fad sein was ich nicht glaube kann ich immer noch etwas aufsäuern.

So hat man dann ein Bier mit Kohlensäure und einen Bier/ Met auf einen Schlag.

Wenn ich das ganze ansetze, werde ich natürlich hier berichten.🍀
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Re: Braggot

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Waldhonig wäre so ein Kandidat. Tatsächlich habe ich schon mit verschiedenen Zuckersorten und mit Honig für die Flaschengärung gearbeitet, aber ausgerechnet noch nicht mit Waldhonig. Steht auf der Liste :mrgreen:
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