Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

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Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mahlzeit,

ihr erinnert euch vielleicht: Bei der letzten Tagung gab es "frischen" Met mit "frisch" zugesetzten Tanninen von Erbslöh in der Verkostungsrunde. Eigentlich will ich das in diesem Jahr wiederholen, aber der Met sollte idealerweise noch Zeit für eine geschmackliche Reifung haben. Natürlich bin ich dafür mal wieder viel zu spät dran :? Zu viele andere Projekte :geek:

Aber vor kurzem habe ich dann doch mal meinen 65 Liter Gäreimer eingeweiht und 50 Liter Met angesetzt. Der gärt auch ganz wunderbar, aber mit steigendem Alkoholgehalt wird es dann doch langsam, was auch an der Raumtemperatur liegen wird: Ich habe aktuell nur knapp 20°C in der Wohnung, und das ist bekanntermaßen etwas wenig. Somit war das genau der richtige Zeitpunkt, um meine Temperaturregelung endlich mal zu testen.

Zur Steuerung dient mir ein Inkbird ITC-308, das Ding ist bei den Brauern recht beliebt weil es sowohl eine Heizung als auch eine Kühlung steuern kann, und günstig ist das Ding auch. Als Hitzequelle nutze ich eine 20 W Heizmatte, wie sie eigentlich für Aquarien/Terrarien/Pflanzen/Haustiere gedacht ist. Warum diese mit dieser Leistung: Sie lag noch herum :engel: In der ersten, einfachen Variante stellte ich den Gäreimer einfach auf die Matte.

Einen kleinen Haken gibt es natürlich: Wohin mit dem Temperaturfühler? Eigentlich gehört der in den gärenden Met, aber ich wollte kein extra Loch für die Kabeldurchführung in den Eimer bohren. Ich habe den Fühler einfach außen befestigt, indem ich Heizkörper-Reflexionstapete mit Panzerband aufgeklebt und den Fühler zwischen Styropor und Eimer gesteckt habe. Für die Überwachung der tatsächlichen Temperatur im Inneren setze ich einen meiner Brewbrain Floats ein.

In Aktion sieht das ganze dann so aus:
Bild

Wie schlägt sich das? Der Inkbird zeigt mir immer rund 0,4°C mehr an als der Float. Tja, willkommen in der Welt der ungenauen, digitalen Thermometer mit X Kommastellen :mrgreen: Aber die Genauigkeit reicht für unsere Zwecke ja durchaus.

Die Messungen habe ich gestartet bei rund 20°C, und über Nacht ist die Temperatur sanft gestiegen auf gut 21,5°C. Wenn ich mich an meine Aquarianer-Zeit erinnere muss ich sagen: Viel mehr dürfte mit dem Aufbau und vor allem mit der Leistung nicht möglich sein, aber das ist ja besser als nichts. Eventuell verpasse ich dem Eimer nochmal ein Ganzkörpermäntelchen aus der Tapete, mal schauen :hmm:
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ein kleines Update: Hitzequelle unten, und das in einer Gärphase, in der die Hefe sich schon zum Absetzen neigt. Ist das gut? Ist das ein Problem? Keine Ahnung, meinem Bauchgefühl gefällt es aber nicht. Ich habe die Chose deshalb spontan umgebaut: Gäreimer runter von der Heizmatte, und dann habe ich sie mit Panzerband an der Seite aufgeklebt, mehr oder weniger gegenüber von dem Temperaturfühler. Leider hält mein Panzerband nur mäßig gut auf der warmen Matte, zudem ist der Gäreimer leicht konisch, sodass die Oberkante der Matte plan an der Seitenwand aufliegt, die Unterkante aber nicht (Achtung bitte merken: Das Problem werde ich auch haben, wenn ich den ganzen Eimer in die Isoliertapete packen wollte). Wenn etwas Panzerband nicht hält, dann muss man halt mit mehr Panzerband nachhelfen, dann klappt das schon :mrgreen: Schön sieht das nicht aus, aber egal.

Innerhalb von 20 h ist die Temperatur laut Brewbrain auf immerhin 22,6°C angestiegen, die Wärmequelle seitlich anzubringen könnte also effizienter sein :clap: Interessanterweise weichen die Temperaturen vom Brouwbrain und Inkbird nun nur um 0,1°C voneinander ab; habe ich hier womöglich eine bessere Durchmischung? Durchaus Denkbar.

Und so langsam lerne ich den Brewbrain wieder schätzen und lieben. Nebenbei spuckt der mir ja auch die spezifische Dichte aus, und anhand des Kurvenverlaufs sehe ich sehr schön, wie der zuletzt zugegebene Zucker aufgefuttert wird. Und sobald die Werte sich nicht mehr ändern heißt das: Nachfüttern. Das läuft in einem Browserfenster, so habe ich das jeden Tag im Blick und habe keine Ausrede mehr, mich nicht mehr um den Wein zu kümmern :mrgreen: Das beschleunigt die Vergärung schon.
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Metamateur »

Interessant ich wusste gar nicht das die Temperatur sogar so hoch sein soll, irgendwie hatte ich max 22°C im Kopf . Hab aber nochmal nachgeschaut und mit 25 kommen die Racker ja auch sehr gut klar. Meine stehen an der Heizung und ich hab da schon immer Angst das sie zu heiß werden.
Ich hab tatsächlich auch noch Heizmatten rumliegen, das wäre vielleicht auch ne Idee. Allerdings habe ich ohne rühren schon etwas Angst das die Temperatur einseitig zu heiß wird.
Bei deinem 50 Liter Ansatz scheint das aber gut zu klappen, ich habe bei mir halt nur 12 Liter drin. Sollte ich es auch wagen ?
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mit einer Temperatursteuerung kann es nicht zu warm werden. Musst du selbst wissen.
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von BMKi »

Hallo, habe mir auch nach dem Prinzip eine "Thermobox" gebaut.
Als Isolierung hatte ich noch Rest einer Trittschalldämmung, als Rohr 40cm Durchmesser zusammen geklebt.
Oben und Unten Styropurplatte. Wichtig ist obere Isolierung.
Ballon oder Gärbehälter steht auf einer Holzscheibe, drumherum ist ein Heizkabel für Terrarien 15Watt, wird über Themperaturkontroller gesteuert.
Läuft in der kalten Jahreszeit perfekt.
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das geht natürlich auch, und einige User hier haben sich ganze "Gärschränke" gebaut. Dafür habe ich leider nicht den Platz ?-?
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kleines Update zu meinem "kleinen" Metansatz mit Temperatursteuerung. Nachdem die Chose eine Weile gelaufen ist muss ich feststellen: Die Kombi aus Klebeband plus Heizmatte ist mäßig :schlecht: Die Klebewirkung vom Panzerband lässt nach, die Heizmatte hing zunehmend auf Halbmast. Und vor allem bleibt Kleber auf der Heizmatte zurück, was sich sehr unangenehm anfassen lässt. Ich habe die Matte jetzt mit einem Spanngurt festgedengelt, das ist deutlich praktischer als das Panzerband.

Achtung Gedankensplitter: Speziell für KEGs gibt es Heizmatten, die man per Klettverschluss seitlich am KEG befestigen kann. Das ist bestimmt keine schlechte Lösung, aber vermutlich passen die nicht um meinen großen Gäreimer :hmm: Und sie kosten extra Kohle. Wahrscheinlich könnte ich mir auch was mit Klettbändern basteln, aber die Lösung mit Spanngurt funktioniert auch. Also: Ruhig bleiben und Geld sparen, Brauner :mrgreen:
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tiga
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von tiga »

Ich würde es mit Stretch-Folie versuchen. Die ist elatisch und kommt ohne Kleber aus. So etwas habe ich immer da: https://amzn.to/3vSNDhW
evtl. würde aber auch eine schmale Folie besser gehen: https://amzn.to/47W4VIa
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Bahnwein »

tiga hat geschrieben:
> Ich würde es mit Stretch-Folie versuchen. Die ist elatisch und kommt ohne
> Kleber aus. So etwas habe ich immer da: https://amzn.to/3vSNDhW
> evtl. würde aber auch eine schmale Folie besser gehen:
> https://amzn.to/47W4VIa

Und die danach immer wegwerfen in den Müll? Da würde ich die Spanngurtvariante vorziehen.
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Re: Temperatursteuerung im Winter mit Inkbird

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nachhaltig ist es nicht, aber die Idee ist grundsätzlich nicht schlecht :hmm: Naja, die Gurte habe ich ja eh :engel:
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