Säurebestimmung dunkler Wein

Bahnwein
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Re: Säurebestimmung dunkler Wein

Beitrag von Bahnwein »

Oh Mist, da habe ich oben auf die kleine Unstimmigkeit in der Formel hingewiesen, war aber zu faul mit den gegebenen Werten nachzurechnen. Ich muss mich bei dir entschuldigen!
Du hast insgesamt 11 g/l x 9 l = 99 g Säure in deinem Ansatz. Du möchtest jedoch 7,5 g/l. Das führt zu einem Gesamtvolumen von 99 /7,5 Liter = 13,2 Liter. Das heisst du hättest 2,2 l und nicht 1,2 l destilliertes Wasser hinzufügen müssen.

Bei den jetzt hinzugefügten 1,2 l hast du ein Gesamtvolumen von 12,2 l. Das führt dann zu einer Säurekontentration von 99 g / 12,2 l = 8,1 g/l. Das entspricht ja auch so ca. deinem Messwert.

Glücklicherweise lässt sich dieser Fehler durch eine Zugabe von 1 Liter Wasser beheben. Tschuldigung!
Metdruidenlehrling
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Re: Säurebestimmung dunkler Wein

Beitrag von Metdruidenlehrling »

Ich danke dir vielmals lieber Bahnwein! Bisher hatte ich das grosse Glück, zu wenig als zu viel Säure im Ansatz zu haben.

Gestern daher noch ein paar gute Stunden verbracht, einen Rechner zu finden, aus dem ich schlau werde. Mit deiner Rechnung fällt es mir wie Schuppen von den Augen, dass man es auch so berechnen kann. Ist manchmal doch ein ziemliches Handycap.

Die Zahlen werden leider nur verwirrender. Bei 11 Liter Gesamtvolumen kam ich auf 99g Säure. Nun bei 13 Litern Volumen und gemessenen 8,2 g/l komme ich auf 106,6g Säure (wieder mehr als vorher).

Das würde mich mit Verdünnu g auf 7,5 g/l auf 14,2 Liter bringen.

Sind in diesem Fall 3,2 Liter Wasser auf 11 Liter Ursprungsvolumen ein grosser Sprung in Sachen Verdünnung was den Geschmack angeht? Werde mir zusehens unsicherer.
Nach dem Edit ist vor dem Edit!
Bahnwein
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Re: Säurebestimmung dunkler Wein

Beitrag von Bahnwein »

Metdruidenlehrling hat geschrieben: 29 August 2023 10:27 Die Zahlen werden leider nur verwirrender. Bei 11 Liter Gesamtvolumen kam ich auf 99g Säure.
Korrekt
Metdruidenlehrling hat geschrieben: 29 August 2023 10:27 Nun bei 13 Litern Volumen und gemessenen 8,2 g/l komme ich auf 106,6g Säure (wieder mehr als vorher).
Warum schreibst du, “nun bei 13 Litern Volumen“ ? Wenn ich es richtig verstanden habe, hattest du doch vor dem Verdünnen 11 Liter. Dann hast du 1,2 Liter hinzugefügt. Also hast du jetzt doch 12,2 Liter.
Diese multipliziert mit den gemessenen 8,2 g/l ergeben ungefähr 100 g Säure. Das ist doch schon sehr genau das zu erwartende Ergebnis. (Vorher waren es 99 g. Also die selbe Menge. Vergiss das eine Gramm. So genau misst hier keiner.)
Metdruidenlehrling hat geschrieben: 29 August 2023 10:27 Das würde mich mit Verdünnung auf 7,5 g/l auf 14,2 Liter bringen.

Sind in diesem Fall 3,2 Liter Wasser auf 11 Liter Ursprungsvolumen ein grosser Sprung in Sachen Verdünnung was den Geschmack angeht? Werde mir zusehens unsicherer.
Wie ich schon oben in meinem letzten Beitrag berechnet hatte, musst du nur noch einen Liter hinzufügen. Das Gesamtvolumen sind dann 13,2 Liter (Wenn es jetzt 12,2 Liter sind, was ich glaube, siehe oben.) und diese sollten dann eine Konzentration von ca. 7,5 g/l Säure haben.

Probe? Diese 13,2 Liter enthalten insgesamt 13,2 l x 7,5 g/l = 99 g Säure. Passt! Muss ja die selbe Menge sein wie vorher in den 11 Litern, da keine Säure dazu gekommen noch welche verschwunden ist.
Metdruidenlehrling
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Re: Säurebestimmung dunkler Wein

Beitrag von Metdruidenlehrling »

Ah tut mir leid, ich vergass zu erwähnen, dass ich zusammen mit den 1,2 Litern dest. Wasser mit ca. 600g Honig weiter nachgezuckert habe, was auch noch einmal Volumen ergibt.

Damit ist das Volumen von ca. 11 Litern auf nun ca. 13 Liter gestiegen, sorry!

So bin ich auch auf die 8,2 g/l gekommen, da das Gesamtvolumen stand jetzt 13 Liter beträgt. Davon bin ich dann in der Rechnung dann ausgegangen.

Sofern ich jetzt nur noch 1,2 Liter nachschütten müsste, besteht für mich einfach noch die Frage, ab wann die Grenze der möglichen Verdünnung erreicht ist, bevor der Geschmack darunter leidet. :)
Nach dem Edit ist vor dem Edit!
Bahnwein
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Re: Säurebestimmung dunkler Wein

Beitrag von Bahnwein »

Ah, ok, noch Zucker hinzugefügt. Das bringt dann aber gesamt deutlich weniger als 2 Liter Volumenzuwachs Dann bist du wahrscheinlich bei gut 11 Litern gestartet und hast jetzt nur knapp 13 Liter. Das würde es jedenfalls erklären.
Ich wäre da jetzt ganz locker und würde es nicht zu genau nehmen. Dazu kommen wahrscheinlich auch noch Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Säurekonzentration. Entspann dich einfach, gib noch ein wenig Wasser hinzu. Ich höre dich fast direkt mit der drängenden Frage, aber wieviel denn nun. :P Ganz einfach, lass dein Bauchgefühl auch mitentscheiden. Glaubst du, dass 1 Liter zu viel ist, weil es dir den Geschmack zu sehr verdünnt, nimm halt ein wenig weniger. Der jetzt noch hinzugefügte Honig hat aber auch noch Geschmack mitgebracht. Das bisschen mehr an Säure würde mich persönlich nicht stören bei geringerer Wasserzugabe.

Trotz der Angst vor Geschmacksverlust darf man aber auch nie vergessen, dass die Zugabe von Wasser für uns die einzige Möglichkeit der Absenkung der Säurekonzentration ist (, auch wenn einem das nicht immer gefällt). Ich finde aber, das die meisten Früchte eine so hohe Geschmackskonzentration haben, dass die Fruchtweine die Verdünnung recht gut wegstecken und trotzdem brauchbare Ergebnisse herauskommen. Nicht umsonst gibt es hier viele Fruchtweinfreunde. Die wollen doch auch nicht alle wässrige Plörre trinken, und die tun das auch nicht.

Also entspannen, alles nicht zu genau nehmen. Nun bin ich ja ein wenig abgeschweift. Hoffe, das hat keinen gestört. :mrgreen:
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