Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31341
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Einfach ein bisserl Frischhaltefolie um den Gärspund wickeln, das hält hoffentlich Schimmelsporen davon ab, dasselbe zu besiedeln. Laborgeschädigt wie ich bin verwende ich für so etwas Parafilm.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Walhalla_Kandidat
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 10
Registriert: 20 März 2023 21:06

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Walhalla_Kandidat »

Ein 50 Liter Edelstahlfass habe ich für 100 Euro inkl. Versand gefunden. Werde dies wohl bestellen.

Wenn der Wein auf der Feinhefe lagert, gärt der dann nicht mehr weiter? Wenn ja, viel?
Bahnwein
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 956
Registriert: 27 September 2014 21:52
Wohnort: Radolfzell

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Bahnwein »

Man zieht ja normalerweise den Ansatz erst dann ab, wenn keine Gärungsaktivitäten mehr vorliegen. Also wird er dann auch auf der Feinhefe nicht mehr gären.

Hast du allerdings abgezogen, bevor die Gärung zum Stillstand gekommen ist, gärt es natürlich auch auf der Feinhefe weiter. Nur das sich diese Gärung nun ewig hinzieht, da ja kaum noch Hefe vorhanden ist und daher die Geschwindigkeit, mit der der Restzucker vergoren wird oder die Alkoholtoleranzgrenze erreicht wird, extrem gering ist.

Kurz: Es ist extrem wichtig, die Gärung vor dem Abziehen zum Ende kommen zu lassen.
Walhalla_Kandidat
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 10
Registriert: 20 März 2023 21:06

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Walhalla_Kandidat »

Ich habe für 100 Euro Edelstahlbehälter (50 Liter) gesehen. Allerdings verlaufen die nicht konisch nach oben hin, sondern gerade. Das heißt, die Fläche, die der Wein der Luft ausgesetzt ist, wird nicht kleiner. Geht das trotzdem?
Walhalla_Kandidat
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 10
Registriert: 20 März 2023 21:06

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Walhalla_Kandidat »

Einfach ein bisserl Frischhaltefolie um den Gärspund wickeln, das hält hoffentlich Schimmelsporen davon ab, dasselbe zu besiedeln. Laborgeschädigt wie ich bin verwende ich für so etwas Parafilm.
Parafilm hätte ich sogar auch... :D

Önologisches Öl habe ich bestellt und ist auch schon da. Damit fülle ich dann den Gärspund. Dürften ja keine Schimmelsporen ins Fass reinkommen, oder?
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31341
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Nö, da sollte eigentlich nichts passieren.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Walhalla_Kandidat
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 10
Registriert: 20 März 2023 21:06

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Walhalla_Kandidat »

Eine Frage hätte ich bezüglich Lagerung auf der Feinhefe noch.

Muss diese nicht in der Schwebe gehalten werden? Durch Rühren zwei oder drei Mal die Woche?
Bahnwein
500 Liter Wein
500 Liter Wein
Beiträge: 956
Registriert: 27 September 2014 21:52
Wohnort: Radolfzell

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Bahnwein »

Ich würde sagen nein, habe ich jedenfalls nie gemacht. Das sind ja auch nur sehr geringe Mengen, d.h. auch als abgesetzte Schicht sehr dünn und daher nicht durch sich selbst abgedeckt.
Außerdem möchtest du den Wein ja irgendwann auch mal möglichst klar haben. Da wäre Schütteln oder Rühren kontraproduktiv.
Sekt/Champagner liegt ja auch mindestens 6/12 Monate auf der Hefe. Dadurch entstehen auch erst ein Teil der typischen Aromen.
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31341
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Richtig, bei der Feinhefe ist das viel weniger bedenklich wie bei der Grobhefe. Aber natürlich können die positiven Effekte der Feinhefe ins Gegenteil verkehrt werden wenn man es übertreibt (viel zu viel Hefe, sehr hohe Lagertemperatur, jahre- statt monatelange Lagerung...) Aber im "normalen Betrieb" muss man sich keine Gedanken machen.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Walhalla_Kandidat
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 10
Registriert: 20 März 2023 21:06

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Walhalla_Kandidat »

Ich hoffe, ich darf hier mal eine Webseite zitieren:

Die reduktive Wirkung der Hefe schützt den Wein gegen die negativen Folgen einer zu starken Oxidation. Allerdings muss die Hefe als homogene Suspension durch leichtes Umrühren in Schwebe gehalten werden, sonst ist sie in dieser Hinsicht ohne Wirkung. Die gezielte oenologische Nutzung des Hefelagers setzt eine konsequente Mostklärung voraus, welche ein sauberes Hefesediment sichert.

Also doch umrühren?

Mit Mostklärung ist hier gemeint, dass nach Abschluss der Gärung durch Sedimentation und Temperaturabsenkung auf ca. 16° Celsius unter Zugabe von Gelantine und Kieselsol der Ansatz so gut wie möglich geklärt und dann abgezogen wird.

Entzieht eine Schönung dem Wein nicht Aroma? Oder ist das nur bei Bentonit der Fall? Dieser Klärungsprozess wird als sehr schonend und qualitätsfördernd (laut dieser Webseite) bezeichnet.
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31341
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Hefe Alkoholtoleranzen Flaschenfüllung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bei der "häuslichen" Weinbereitung haben wir in der Regel keine Mostvorklärung, bei einer Maischegärung schon gar nicht. Und ich erinnere gerne daran, dass Trübstoffe gut sind für die Gärung. Lagerung auf der Feinhefe und Selbstklärung laufen dann halt zwangsläufig parallel ab. Wenn ich die Hefe da in der Schwebe halten wollte wäre das irgendwie kontraproduktiv für die Selbstklärung :mrgreen: Aber nur weil ich es empfehle ist das nicht der einzig gangbare Weg.

Jede Schönung geht auf den Geschmack, und Schönungen sind nicht reproduzierbar. Und die empfehlenswerten Vorversuche sind lästig; keinesfalls sollte man in einen Ansatz "mal eben was reinschütten weil es vielleicht helfen könnte". So etwas mache nicht nicht mehr... Mit etwas Sinn und Verstand beim Ansetzen werden die Weine auch ohne so einen Quark klar, eben spätestens bei der Selbstklärung. Aber auch das darf jeder so machen, wie er will :engel:
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Antworten

Zurück zu „sonstige Fragen zur Praxis“