Gärstop beim Met

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Hune_Barbarossa
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Gärstop beim Met

Beitrag von Hune_Barbarossa »

Guten Tag,
Von Jetzt auf gleich hörte mein Met auf zu blubbern und zu schäumen und das obwohl ich nichts gemacht habe.
Habe meinen Met mit 1,5L Wasser 0,5 L trüber Apfelsaft und bis jetzt 500g Honig und 150 g Zucker und 2 G Nährsalz erstellt. Als Gärstarter waren zusätzlich 500ml Apfelsaft, 1 Flasche Portwein Hefe 50g Zucker und 2 G Nährsalz. Ich hatte immer eine schöne Schaumkrone und alle 3 Sekunden ein Blubb im Röhrchen. Temperatur ist permanent bei 21.5 Grad und die Säure mittels Zitronensäure auf 6,5g/L angehoben. Habe einen 5 Liter Ballon und dieser wird 3 mal täglich geschwenkt. Laut Vinometer hätte ich angeblich schon über 10% was ich mir nach einer Woche beim besten Willen nicht vorstellen kann. Ich habe jetzt einfach mit 500 g gezuckert. Was denkt ihr wie ich die Hefen wiederbeleben kann?
Beim schwenken blubbert und schäumt es trotzdem gewaltig nur der Schaum ist innerhalb von Sekunden weg.
Hoffe mir kann jemand helfen ?-|
Fiœlhaddr
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Fiœlhaddr »

Hallo Hune_Barbarossa,

ich fürchte die Hefen haben den Zuckertod erlitten.
Das Blubbern nach dem Schütteln ist das ausgasende CO2, welches noch gebunden ist.

Du könntest es noch mit einer dezidierten Verdünnung versuchen und der Zugabe von Hefe. Aber viel Hoffnung würde ich mir nicht machen.

Das der Alkoholgehalt bei einer so potenten Zuckermischung rasch ansteigt ist normal und zugleich der Nachweis für das verfrühte Absterben der Hefezellen.
(Überschlag nach Deinen Mengenangaben)

Grüßle
Tim
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Hune_Barbarossa
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Hune_Barbarossa »

Hö?? Es hieß doch laut Fruchtweinkeller das 20% Zucker am effektivsten sind? Und ich hatte bei 3000ml 600g Zucker insgesamt = 20%?
jasminbluete
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von jasminbluete »

Hatte bisher meist nach einer Woche um die 12%...wenn es warm war. Brave Hefchen... ;-) da lässt dann auch die Gäraktivität nach.

Probier doch erst einmal, ob die Brühe süß ist.
Hune_Barbarossa
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Hune_Barbarossa »

Habs auch abgeschmeckt, säuerlich trocken, und lt Berechnung sollten es 10% sein, geschmacklich würde ich mitgehen. Hoffe das er noch den neuen Honig (ca.500g) verarbeitet 🤣 Könnten dann theoretisch die 15/16% Grenze erreichen. Wie lange dauert die Gärung in diesem Stadium im Schnitt?
Fiœlhaddr
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Fiœlhaddr »

Hm, bei mir in der Regel ohne Ausnahme 16-18,5% nach sieben Tagen.

Säuerlich trocken bringt der Apfel mit.

Wenn Deine Berechnung stimmt und Du sonst keine Verschiebung rein gebracht hast, warte erst mal ab ob sich noch was tut. Andernfalls haste halt nen Apfelwein mit Honigzusatz, deklariert zu 10%. 😉👍

Wird schon. 👍
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Fiœlhaddr hat geschrieben: 17 September 2022 20:19 Säuerlich trocken bringt der Apfel mit.
Die Bemerkung ist sinnfrei.

Wenn ich die Volumina aufaddiere komme ich irgendwie nicht ganz auf die angegebenen 3 Liter. Egal: Für den Gärstart sind die 20% Zuckerkonzentration ein guter Richtwert. Das solltest du aber bei einem Gärstop aufgrund von Zuckermangel nicht nochmals zugeben, Stichwort "gestaffelte Zuckerzugabe"; das kann Gärstockungen fördern. Richtwert: Wenn du noch kein Gefühl für die Gärung hast würde ich nur so viel Zucker zugeben der, bei vollständigem Umsatz, zwischen 0,5 und 1 Volumenprozent Alk ergibt. Lieber öfters wenig zugeben als einmal zu viel.
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Skerpingur »

Hallo,

um nicht ein neues Thema zu öffnen, würde ich meine Frage hier anhängen:

Vorerst meine verwendeten Zutaten:

Zutaten für etwa 3 Liter Met (im 3 Liter Gärballon)

• 1 kg Honig
• 0,5 g Trockenhefe
• 1,5 g Hefenährsalz
• 0,5 Liter Apfel- Johannesbeersaft
• 2 Liter Wasser
• Milchsäure 80% zu 3,5 mg/L
• Zitronensäure, um auf 6,5 g/L Säure zu kommen

Berechnung von benötigtem Zucker:

1% Alkoholgehalt pro 17,7 g/L Zucker
Ziel: 14% Alkoholgehalt = 247,8 g/L Zucker

Gewünschter Restzucker im fertigen Met = 80 g/L

Erforderlicher Zucker = 327,8 g/L
In Summe bei 3 L Met = 983,4 g Zucker von Nöten

1kg Honig hat ca. 800g Zucker
0,5L Saft hat ca. 50g Zucker

Theoretisch fehlt dem Gebräu 133 g Zucker, um auf 14% Alkoholgehalt zu kommen - dieser fehlende Zucker wurde am Anfang nicht beigesetzt (wg. womöglicher Überzuckerung am Anfang)


Mein angesetzter Met reift nun seit 10 Tagen. Der Anfang verlief gut, die Hefe arbeitete fleißig. Nach 4 Tagen kamen kaum noch Blubs durch das Gärröhrchen, ausser beim Schwenken des Gärballons. Es steigen jedoch einige Bläschen in der Brühe auf. Am Boden des Gärballons hat sich ein Absatz gebildet. Ich schwenke den Gärballon täglich 1-2 Mal.

Meine Vermutung war, dass der Zucker bereits aufgebraucht war. Ich habe den Met nach 8 Tagen abgeschmeckt - er schmeckte recht süß und vom Alkoholgehalt wie ein Most. Nach meiner Berechnung fehlten von Grund auf ein Zuckergehalt von 133 g auf 3 Liter - ich habe nun vorsichtshalber die Hälfte des von mir berechneten fehlenden Zuckers beigesetzt, also 66 g, da der Met eigentlich recht süß schmeckte.

Es tut sich nun nichts mehr, ausser dass vereinzelt kleine Bläschen im Met aufsteigen. Nun bin ich mir recht sicher, dass ich den Met überzuckert habe und die Hefe daran erstickt. Wenn dem so ist, kann man in so einem Fall den Met noch etwas, mit Saft und Wasser verdünnen und Hefe nachreichen, oder ist es besser den "Most" abzufüllen und es neu zu versuchen?

PS: der "Most" schmeckt äusserst lecker ^^
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Willkommen hier bei uns, und beim nächsten Mal bitte einen neuen Trööt eröffnen... ein Trööt, ein Problem, das ist übersichtlicher ;)

Du hast dir Gedanken gemacht, das ist gut. Aber: Das Kapitel "Zucker" auf der HP kennst du? https://fruchtweinkeller.de/anleitungen ... er-zucker/

Laut der Tabelle (aufklappen) reichen 283 g/l alleine schon für 16 Umdrehungen, da bist du beim Gärstart locker im Bereich der Gärstockung. Und nein, dagegen kann man nichts tun. Wenn der Wein dann noch "recht süß" war bei der Verkostung ist es mäßig sinnvoll, noch Zucker zuzugeben. Du kannst verdünnen, aber die Hefe ist gestresst, sodass nicht sicher ist, ob sie sich davon komplett erholt. Das wäre ein Problem, sofern du über die Nachzuckermethode stabilisieren willst. Dann ist halt nicht sicher, dass du die Alkoholtoleranzgrenze geschmeidig erreichst. Wenn dir der Ansatz jetzt gut schmeckt würde ich vorschlagen: Kühl stellen, Hefe absetzen lassen, wegtrinken. Dann einen Ansatz starten und die Zuckermenge beim Gärstart dramatisch reduzieren.
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Skerpingur »

Danke für die schnelle Rückmeldung und den Link.
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Chesten
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Chesten »

Skerpingur hat geschrieben: Gewünschter Restzucker im fertigen Met = 80 g/L
80 g/L Restsüße im fertigen Met 8-! 8-! 8-! !

Ich habe heute an meiner (stümperhaften) eigenen Datenbank gearbietet habe und mir mal meine Restsüße/Säuregehalt/Alkoholgehalt angeschaut.

Bisher sind da, bisher, nur Fruchtweine drin und die Datenlage ist bisher auch recht dünn,ich habe dieses Jahr erst damit angfangen aber ich bleibe am Ball !

Als Restüße hatte ich damit es mir schmeckt ca. 6 g/L Fructose als Restsüße hinzugegeben bei ca. 12 vol% und ca. 7 g/L Säure.
Sagen wir mal grob ich hätte ca. 10 g/L Restüße und das wäre ok für mich aber mit >10 g/L Restsüße wäre dann der wein nur noch pappsüß.

Rechenbeispiel : ca. 3 g Zucker wiegt ein Stück Würfelzucker.
80 g/l / 3g/Stück = ca. 27 Stück Würfelzucker pro Liter Met.
Mit ca. 250 ml pro Glas sind das dann ca. 7 Stück Würfelzucker pro Glas Wein ?-| ?-| ?-| !

Zu meiner "besten" Zeit habe ich 3 Stück Würfelzucker pro Tasse in den Kaffee getan.
Und da fiel der Zucker schon aus weil der Kaffee übersetztig war an Zucker.
Ich musste immer hinterher Bergbau beim spülen betreiben um den da wieder raus zu bekommen.


Wer würde auf die Idee kommen das 7 Stück Würfelzucker pro Tasse Kaffee eine gute Idee wären und das dies lecker wäre ???
Aber bei einem Met sagen "Alle" das muss so ! 8-!

Chef hat dir ja die Homepage verlinkt dan findest du auch den Link zum Honigweinkeller.de

Keine Ahnung wie du auf die 80 g/L Zucker als Restsüße kommst aber ich weiss das wied nicht gut schmecken und dafür wäre mir der Honig , die Zeit und letztendlich auch das Geld zu schade für!
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Skerpingur
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Re: Gärstop beim Met

Beitrag von Skerpingur »

Ja, mir ist schon aufgefallen, dass hier nachgebessert werden muss. Keine Ahnung mehr, aus welcher Quelle diese Info stammt, jedoch danke ich, dass du darauf hinweist.

Der Picksüße Most hat sich zum Schluss, gekühlt mit Soda aufgespritzt, mit herben Bier oder als Salatdressing gut geeignet (war also nicht ganz umsonst :D)
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