Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Antworten
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31327
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Aus gegebenem Anlass musste ich Kuchen backen :mrgreen: Leider ist das absolut nicht meine Kernkompetenz, da fehlen mir gänzlich Erfahrung und Gefühl. Aber man wächst ja an seinen Aufgaben, so habe ich mich an das Projekt "Kochen mit selbstgemachtem Wein" gemacht ;) Zunächst wollte ich testen, wie viel vom Weingeschmack denn überhaupt übrig bleibt beim Backen; meine Vermutung war: Nicht viel.

Grundlage waren diese beiden Rezepte aus dem Netz, die ich leicht abgewandelt habe:

https://www.kochbar.de/rezept/464959/Rotweinkuchen.html
https://www.chefkoch.de/rezepte/1827421 ... uchen.html

Den Rotweinkuchen hatte ich schon mal mit Rotwein gemacht. Der ist ausgesprochen lecker und nicht so drüsch wie manch anderer Kuchen, da isst man den besonders gern. Nur die angegebene Backzeit kam bei mir überhaupt nicht hin, der bleib deutlich länger im Ofen. Der Weißweinkuchen war neu für mich.

Meine abgeleiteten Rezepte sahen wie folgt aus:

Dunkler Kuchen mit Bananenwein
500 g Mehl
500 g Zucker
500 g Butter
8 Eier
500 ml Fruchtwein "Rote Banane"
1 TL Zimt
2 Päckchen Vanillezucker
1 Päckchen Backpulver
1 TL Kakao
300 g Schokostreusel (dunkel)

Zimt und Kakao habe reduziert in der Hoffnung, so mehr Geschmack des Wein erhalten zu können. Auch hier musste ich länger backen, das fertige Kuchen bleib etwas bröckelig und kam nur widerwillig ganz aus der Form. Hat aber halbwegs geklappt. Am nächsten Tag dann gekostet: Köstlich! Ein kleines bisschen Alkohol scheint im Kuchen verblieben zu sein und lässt ihn angenehm aromatisch riechen. Wie auch beim Rotweinkuchen scheinen Alk und Schoki die Feuchtigkeit zu binden, den futtert man gerne nebenbei zur Tasse Kaffee weg 8-) Einen Hauch Banane habe ich sogar geschmeckt, auch wenn es nicht allzu intensiv war.

Heller Kuchen mit Quittenwein
400g Butter
400 g Zucker
2 Päckchen Vanillezucker
6 Eier
etwa 12 g Zitronenzesten aus dem Backbedarf
500 ml Quittenwein mit Kakao
ein Schuss Rum
600 g Mehl
100 g Schmelzflocken (im Original Speisestärke, dürfte die Konsistenz beeinflussen?)
2 Päckchen Backpulver

Quitte ist ein intensiver Wein, da braucht man wenig andere Geschmacksträger, so dachte ich mir. Und tatsächlich hat der Kuchen die leicht herbe Note, die man von der Quitte kennt. Auch dieser Wein ist nicht so trocken, das finde ich gut 8-) Vielleicht könnte man das Rezept noch ein wenig verbessern durch etwas Apfelabrieb? Was zu testen wäre.

Lecker waren sie beide, gegessen wurden sie beide, obwohl ich den Puderzucker vergessen habe :pfeif: Wer war besser? Sicherlich ist das Geschmackssache. Zuerst ging der helle Kuchen gut weg, aber kaum war der dunkle angeschnitten, da wurde verstärkt von dem gegessen. Vom dunklen Kuchen ist Abends dann auch weniger übrig geblieben, vielleicht ist das ein Zeichen :)

Ach ja, so sahen die "Kunstwerke" aus:
Bild
Bild
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Benutzeravatar
NordsternHH
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 67
Registriert: 22 März 2022 08:07
Wohnort: Hamburg

Re: Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Beitrag von NordsternHH »

Die Kuchen sehen auf jeden Fall beide sehr lecker aus!
Roger1979
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 84
Registriert: 19 August 2021 01:04

Re: Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Beitrag von Roger1979 »

Moin,
Die idee Rührkuchen mit selbstgemachtem Fruchtwein herzustellen finde ich genial. Auf die Idee bin ich ja noch gar nicht gekommen, obwohl ich hier schon kreativ bin, wobei mein Steckenpferd ehr Vollkorn Sauerteig Brot ist😊

Die Rezepte orientieren sich am klassischen "Gleichschwer Kuchen" oder auch "schwere Sandmasse" was nichts anderes bedeutet als gleicher Anteil von Ei, Mehl, Butter und Zucker.

Grundsätzlich wird hier kein Backpulver benötigt, da bei der richtigen Herstellung durch die eingeschlagene Luft eine Teiglockerung gegeben ist. Im Fachjargon nennt man das auch "physikalische Teiglockerung".

Das wichtigste ist, das alle Zutaten die gleiche Temperatur haben (Zimmerwarm), und eine sehr gute Emulsion von Ei Zucker und Butter.

Je nach Bedarf kann man um den Kuchen lockerer zu bekommen bis zu 50% des Mehls mit Weizenpuder austauschen, was aber auch einen etwas trockeneren Kuchen zur Folge hat. Man kann sich merken, Mehl macht den Kuchen kompakter, Weizenpuder lockerer. Ich mache immer 50/50 Weizenmehl 405 und Weizenpuder.
Das Mehl, oder Mehl- Weizenpuder Gemisch Siebe ich mindestens drei Mal, das macht die ganze Geschichte noch lockerer.

Hast du deine Form gebuttert, und danach mit Mehl Ausgestaub? Das vermindert die Haftung an der Form. Als Tipp, bei den üblichen Verdächtigen online Händlern kann man für wenig Geld Backtrennspray kaufen. Das Zeug hatten wir früher auch in der Backstube. Da bäckt nichts mehr fest.

Deine Kuchen sehen gut aus😊

Man hätten noch mit Puderzucker und nem kleinen Schluck Wein einen Zuckerguss anrühren können, so hätten man noch mehr Wein Geschmack transportieren können.
Wenn ich z.B. Eierlikör Kuchen backe, steche ich den Kuchen wenn er noch warm ist und aus der Form ist mit einem Schaschlik Spieß an, und tränke ihn leicht mit Eierlikör, oben drauf kommt dann noch Eierlikör Zuckerguss. Mehr Geschmack kann man dann wirklich nicht mehr rausholen😁
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31327
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Oh, oh, jetzt haust du mir verschiedene Mehlsorten um die Ohren, davon habe ich so total keine Ahnung :)

Ja, die Form hatte ich kräftig eingefettet und noch mit Mehl bestäubt. Da bin ich schon ein gebranntes Kind :mrgreen: Puderzucker als Deko hatte ich geplant, aber zu Hause vergessen ?-? Die Idee mit dem Zuckerguss ist super, beim nächsten Mal probiere ich das :clap:
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Roger1979
50 Liter Wein
50 Liter Wein
Beiträge: 84
Registriert: 19 August 2021 01:04

Re: Weinkuchen - Backen mit Frucht- und Hongiwein

Beitrag von Roger1979 »

Alles halb so wild😅
Weizenpuder ist nichts anderes wie Weizenstärke.
Die Mehltype 405 ist das normale Haushaltsmehl.
Die Mehltype gibt an wie stark das Mehl gemahlen wurde. Die Typzahl bezieht sich hierbei auf den Aschegehalt (Mineralstoffe) in Milligramm, der übrig bleibt wenn man 100g Mehl verbrennt.
Weizenmehl 405, auch Auszugsmehl genannt, hat den niedrigsten Wert an Mineralstoffen, und auch Eiweiß. Deshalb ist es besonders gut für "mürbe" Gebäcke geeignet, da hier kein Klebergerüst benötigt wird.

Das

https://www.google.com/search?q=boyens+ ... e&ie=UTF-8

Kann ich empfehlen, sofern links erlaubt sind😊

Ich glaube ich werde demnächst aus den Resten des Kaffee Kirsch Mets mal nen Kuchen backen. Ist mir heute morgen so eingefallen. 😅
Antworten

Zurück zu „(Wein)Rezepte“