Verwässerung - Verluste?

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Oechsle
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Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Oechsle »

Schönen Abend zusammen :).

Zur Feier des Tages habe ich heute das erste Mal meinen neuen Weinfilter ausprobiert.
Es ist dieses Modell: https://www.fischer-lahr.de/Weinfilter-Mini-6
Soweit hat eigentlich alles super funktioniert und ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Gefiltert wurde ein Weißwein aus eigens angebauten Trauben der Sorte Sauvignac.

Ich frage mich allerdings Folgendes: Wie geht ihr beim Filtern von sehr hellen Weinen vor? Das ganze "Filtersystem" ist ja immer mit einem gewissen Teil Wasser gefüllt (sei es nach dem Durchwaschen der gröberen Schichten, oder nach dem Ausspülen der "Schwefelbrühe" beim EK-Filtern).
Ich habe vor dem Filtern des Weins zwar die Schläuche (Ansaug- und Auslauf-) leer laufen lassen, allerdings kam (v. a. beim EK-Filtern) zunächst eine recht große Menge an verwässertem Wein raus, den ich leider verwerfen musste. Was bei der ganzen Arbeit, die in diesen Weißwein geflossen ist, schon sehr schmerzhaft war.

Langes rumgebrabbel, kurzer Sinn:

1. Wie vermeidet ihr zu starkes Verwässern bzw. zu starken Verlust beim Filtern (so wenig wie möglich Filterkartons benutzen..?)

2. Wie erkennt ihr beim Filtern von sehr hellen Weinen, ob da gerade verwässerte Brühe rauskommt oder der schön klare, aber jetzt sehr helle Wein?

Beste Grüße und rutscht gut rein!
Oechsle
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ganz vermeiden lässt sich die "Verdünnung" nie. Maßgeblich ist hier das Totvolumen im Filtergehäuse plus die Flüssigkeit die in den Schichten steckt. Ja, da nimmt man erstens einen angemessenen Filter (du hast einen mit 20x20 Filterschichten, welche Weinmengen filterst du? Ich empfehle im Hobbybereich eher den Pulcino, den halte ich bei kleineren Volumen für sinnvoller), und nicht mehr Filterschichten einsetzen als nötig. Nach dem Spülen den Filter ruhig noch nachlaufen lassen bis nur noch Luft kommt, Alblassschlauch kurz abziehen damit er leer läuft.
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Metinchen
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Metinchen »

Zu Frage 2. ich erkenne es daran das indem ich einen kleinen Schluck probiere. ;)
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Oechsle »

Danke für die Antworten =).

Bei mir dürfte es pro Ansatz meistens so im Bereich von 20-30 Litern sein.
Nach dem Spülen nachlaufen lassen bis Luft kommt, habe ich auch gemacht, allerdings war wohl trotzdem noch recht viel Flüssigkeit im System.
Ich habe jedoch bemerkt, dass beim leichten öffnen der Filterschichten (also den Anpressdruck kurz verringern) noch eine Menge Flüssigkeit aus den Schläuchen nachgelaufen ist. Das werde ich beim nächsten Filtern auf jeden Fall bedenken und mich an die richtige Anzahl der Kartons herantasten.
Metinchen hat geschrieben: 01 Januar 2023 17:50 Zu Frage 2. ich erkenne es daran das indem ich einen kleinen Schluck probiere. ;)
Das habe ich auch so gemacht, allerdings fand ich es gar nicht so leicht den Punkt zwischen "ich kipp das Alles weg, weil es verwässert ist" und "jetzt kommt leckerer Wein an" zu finden :oops:
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

20-30 Liter, das ist auch mein Produktionsrahmen, und da hätte ich tatsächlich eher zum Pulcino geraten. Ansonsten hilft nur: Kosten, kosten, kosten. Weswegen ich nach jeder Weinabfüllung leicht angeheitert bin, ob mir das nun gefällt, oder nicht :?
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von apple87 »

Ja, so wenig Filtgerschichten wie möglich. Ist manchmal Lotterie. Ich habe auch einen 20x20 Filter.
Und ja, auch ich probiere oder rieche daran was rausläuft. Je nachdem was es für ein Wein ist (kräftig, säurehaltig) und welche Menge gefiltert wird und auch wie "wertvoll" er mir ist, nehme ich die Verdünnung dann eher in Kauf oder lasse lieber länger in den Abfluss laufen.
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Oechsle »

Okay, lieben Dank für euren Input =).

Learning by doing und so weiter. Ich werde mich mit dem Filter schon noch anfreunden und den passenden Prozess herausfinden.

In meinem anderen Ballon schlummern gerade noch ca. 15 Liter Rotwein der Sorte Pinotin. Demnächst soll noch der BSA gestartet werden und dann müsste er auch irgendwann durch den Filter!
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Metinchen »

Konkret mache ich es so; das ganz wässerige rauslaufen lassen, probieren und wenn es schon gut nach dem Wein schmeckt lasse ich eine Zeitlang wieder in den Ballon laufen. So ist es nur wenig verdünnt und ( wie ich finde ) nicht schmeckbar das dort ein wenig Wasser mehr drin ist.
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich mache das ganz ähnlich: Wenn ich den Durchlauf nicht mehr verwerfe lasse ich noch eine Weile im Kreis pumpen, sodass hinterher jede abgefüllte Flasche gleich schmeckt.
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Re: Verwässerung - Verluste?

Beitrag von Oechsle »

Ich habe deshalb auch erst in einen sterilisierten Ballon gefiltert und von dort in die Flaschen abgefüllt. So sollten alle Flaschen jetzt zumindest gleich schmecken…ich hoffe nur gleich gut :D.
Ich kann ja mal berichten, wenn der Wein sich vom Filterschock erholt hat.
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