Portweinhefe 24%?

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GreenMint74
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Portweinhefe 24%?

Beitrag von GreenMint74 »

Guten Tag,

ich habe folgendes Problem: am 20.05.22 startete ich eine Saftgärung für Rhabarberwein nach dem Rezept von Kitzinger unter Verwendung von Portwein Trockenhefe bei ca. 20-22 Grad. Die ersten fünf Tage verlief die Gärung wie gewünscht und verlangsamte sich dann nahezu abrupt. Ich zuckerte mit 50g täglich nach und schüttelte regelmäßig. Bis vor drei Tagen blubberte es immer noch ca. 1x in 120 Sekunden. Das Vinometer (ein billiges, aber von mir "geeicht" an handelsüblichem Weißwein, mit einer Abweichung von ca. 0,3%) zeigt jetzt 24,0% an. Der Wein schmeckt nicht schlecht, aber immer noch trocken. Ich habe ihn nun kühler gestellt, aber ganz abgeschlossen scheint die Gärung noch immer nicht.

Wie kann ein so hoher Alkoholgehalt bei Portweinhefe möglich sein?

Ich finde bis dato nur Informationen über verlangsamte Gärungen, wenn die übliche Alkoholtoleranzgrenze noch nicht erreicht ist. Bei mir scheint der Wein deutlich darüber hinaus geschossen zu sein.

Für eine kurze Rückmeldung wäre ich sehr dankbar.
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Caelum
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Re: Portweinhefe 24%?

Beitrag von Caelum »

Hey,

Je nach Restzuckergehalt, Trübstoffen und Co. ist die Messung mit dem Vinometer nicht mehr verlässlich. Ich bin mir sicher, dass dein Ansatz keine 24% hat - das ist mit einer Portweinhefe auch extrem unwahrscheinlich bis unmöglich. Die gibt meist bei 16-18% den Geist auf. 20.05 ist ja auch noch nicht lange her, gib dem Ansatz noch Zeit und warte bis die Restsüße über zwei, drei Wochen stabil bleibt - siehe dazj auch die Nachzuckermethode auf der Homepage. Kühl stellen würde ich den jetzt nicht, damit verschleppst du nur die Gärung.

Einfach weitermachen, probieren und das vinometer ignorieren ;-)
Wein ist dem glücklichen Sänger ein schnelles Pferd, als Wassertrinker bringst du jedoch nichts Rechtes zustande.
— Kratinos
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Fruchtweinkeller
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Re: Portweinhefe 24%?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da war ich etwas zu spät :mrgreen: Stimme meinem Vorredner zu: 24% kann nicht sein.

Die Messung per Vinometer wird von allen gelösten Stoffen sowie von Trübstoffen gestört. Speziell Rhabarber neigt dazu, das die Kohlensäure nicht willig entweicht, und auch die verfälscht die Messung. Die erste Frage wäre also: wie gut hast du das CO2 aus deiner Probe getrieben?

Letztlich ist das aber wurscht, denn du brauchst die Messung für die Nachzuckermethode nicht. Da bin ich ganz ei Caelum: Messung ignorieren und einfach weitermachen ;)
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