Reben richtig ziehen / schneiden

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Xtreme85
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Reben richtig ziehen / schneiden

Beitrag von Xtreme85 »

Guten Abend,

ich habe eine Frage zum Schnitt von Rebstöcken. Dazu solltet ihr euch erst einmal die Bilder ansehen, die ich gemacht habe. Ich habe euch die von mir präferierte Wuchsrichtung eingezeichnet:

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2021 habe ich in meinem Garten 2 Rebstöcke nach Anleitung gepflanzt. Ich habe versucht die ersten Triebe unter dem Zaun durchzuziehen und auf der anderen Seite des Zaunes zu ziehen, der jedoch im Schatten liegt. Der eine Rebstock (grüne Trauben) ist so gut wie garnicht gewachsen. Der zweite Rebstock (blaue Trauben) hat einen Trieb gehabt, der auch eine gewisse Höhe erreicht hat. Nun habe ich diesen Winter (Januar 2022) beide Reben zurückgeschnitten. Die mit den grünen Trauben habe ich sehr stark zurück geschnitten (3 Äste stehen lassen) und die mit den blauben Trauben habe ich oben abgeschnitten und alles andere entfernt. Beide treiben nun wieder munter aus, wobei nach meinem laienhaften Verständnis die Rebe mit den blauen Trauben lehrbuchmäßig ganz gut aussieht, die mit den grünen Trauben jedoch recht vermurkst ist. Ich vermute, dass ich bei der Rebe mit den grünen Trauben nur einen Ast hätte stehen lassen sollen, denn jetzt bilden sich an allen 3 Ästen Triebe. Nun meine Frage: Was kann ich tun um richtig voran zu gehen?

- Rebe mit blauen Trauben: Soll ich hier nur einen, oder zwei Triebe stehen lassen? Kann, soll oder muss ich die anderen Triebe abschneiden, wenn ja, wann? Jetzt, oder erst im Herbst, oder wann?

- Rebe mit grünen Trauben: Wie kann ich hier weiter vorgehen? Eigentlich würde ich hier neu beginnen und erstmal einen Trieb ziehen um, wie bei der anderen Rebe, erst einmal einen ordentlichen "Stamm" zu haben. Jedoch soll die Rebe ohnehin nicht hoch sein, da ich sie direkt nach links ziehen möchte. Darum die Frage: Kann, soll oder muss ich alle bis auf einen Trieb abschneiden, wenn ja, wann? Jetzt, oder erst im Herbst, oder wann?
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Re: Reben richtig ziehen / schneiden

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Hallo Xtreme85, leider ist unser Rebenexperte temporär untergetaucht. Ich hoffe das er wieder auftaucht, bitte um Geduld ;)
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Tompson
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Re: Reben richtig ziehen / schneiden

Beitrag von Tompson »

Mit Rebenexperte meint der Chef wohl mich. Untergetaucht ... naja. :hmm: Auf jeden Fall zu selten online :pfeif:

Also.
Den Teil verstehe ich nicht ganz:
unter dem Zaun durchzuziehen und auf der anderen Seite des Zaunes zu ziehen, der jedoch im Schatten liegt
Warum machst/willst Du das? Gönne der Rebe doch die Sonnenseite! :|

Aber ansonsten sieht es doch nicht aussichtlos aus.
Blaue Rebe - eigentlich ganz einfach:
- Du schaffst eine waagerechte Anbindmöglichkeit und wenn der neue grüne Trieb links oben länger gewachsen ist, versuchst Du ihn darauf fortlaufend anzubinden. Traust Du Dir das nicht zu, weil er abbrechen könnte, machst Du das nächstes Frühjahr bei nassem Wetter (einige Sorten sind brüchig, die biegt man besser nur nach 2 Tagen Dauernieselregen)
- Die untersten 3 Austriebe jetzt sofort ausbrechen! Das verkraftet dieser Stock und der Stamm muß ein Stamm werden, kein Busch.
------------
- Alles was über dem benötigten Trieb ist, wird abgeschnitten (außer Du willst eine zweite Etage anlegen).
- auch die anderen Austriebe entfernen, außer Du willst noch nach rechts einen waagerechten Arm bauen.
Diese Austriebe erst nächstes Jahr schneiden (februar/März, nach den Frösten), jetzt ist es zu spät, da Du dem kleinen Stock nun zuviel bereits ausgetriebene Blattmasse entfernen würdest.


Weiße Rebe - etwas knifflicher aber nicht viel:
Ja, der ist momentan verkorkst, das ist nicht schönzureden ;-)
Den kann man jetzt auch nicht mehr schneiden (könnten könnte man schon aber den würde ich jetzt machen lassen, überall schon anständig Laub und kein eindeutiger Stamm)
Nächstes Jahr (Februar/März nach den Winterfrösten) schaust Du Dir an, was am ehesten als Stamm taugt. Ruhig ein bißchen der Natur nachgeben, eine Rebe kann ja auch krumm und schief hübsch aussehen. Dann biegst Du Dir (wieder Hinweis auf feuchtes Wetter) eine geignete Rute, die dieses Jahr hoffentlich zustande kommt, auf die vorbereitete waagerechte Anbindemöglichkeit und alles andere scheidest Du mutig weg.
Sollte sich nichts konkretes ausbilden, mußt Du dem Stock zeigen, wo er weitermachen soll und einen Stamm heraussuchen und dann alles andere wegschneiden. Dann mußt Du eben ein Jahr länger daran arbeiten.

Eingehen tut ein Rebstock nicht, wenn man ihn vor dem Austrieb zurückschneidet. Aber jetzt würde man ihm die in den Austrieb gesteckte Energie, die das Laub ja erst wieder zurückgeben muß, rauben und dann "mickert" der vor sich hin, bis er sich irgendwann erholt. Das muß man ja nicht niemndem antun.

Verständlich??? :hmm:
Oak ne jechn!
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