Tannin - welches und woher?

Verwendung der nötigen Zutaten
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Pfalzweinmann
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Tannin - welches und woher?

Beitrag von Pfalzweinmann »

Hallo Zusammen :-)

da ich von einem Kollegen einige Kilos Honig bekommen habe möchte ich nun auch den ein oder anderen Metansatz starten.

Bisher habe ich aber noch kein Tannin zu Hause.
Ich denke mit der Auswahl des richtigen Tannins steht und fällt geschmackstechnisch relativ viel.
Bei den üblichen Verdächtigen ist die Auswahl für mich etwas undurchsichtig.

Daher meine Fragen:
1) Welches Tannin genau ist für Metansätze zu empfehlen und wo kann ich dieses bestellen?
2) Könnte man das Tannin auch durch z.B. Zusatz/Mitvergären von Eichenchips (getoasted oder ungetoasted) ersetzen?

Es grüßt
der Pfalzweinmann
Pfalzweinmann
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Re: Tannin - welches und woher?

Beitrag von Pfalzweinmann »

Die Edit frägt noch folgendes:
Wie wäre es z.B. hiermit: Tannin de Chene Arauner

Ich tue mir halt schwer das Zeug für n Fuffi zu kaufen wenn ich nicht weiß ob es was taugt.
KPS ist KPS und Citronensäure ist Citronensäure.
Aber Tannin ist evtl. doch nicht gleich Tannin... ?-|

P.S. Ich hoffe der Link ist in dem Fall ok. Zur not löschen :engel:
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Chesten
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Re: Tannin - welches und woher?

Beitrag von Chesten »

Tannin

Im traditionellen und weitesten Sinne ist „Tannin“ ein Sammelbegriff für die große Stoffgruppe der „Polyphenole“. Dazu zählen unter anderem pflanzliche Farbstoffe und Gerbsäuren, letztere sind die eigentlichen Tannine. Tannine kommen natürlich in Holz, Fruchtstielen und Wurzeln vieler Pflanzen vor. Es ist üblicherweise in Konzentrationen von 0,3 g/l in Weißweinen oder 3 g/l (oder mehr) in schweren Rotweinen enthalten. Da es ein Antioxidationsmittel ist, können tanninreiche Weine länger gelagert werden als tanninarme. Tannin bereichert den Wein um eine herb-bittere Geschmacksnote, die besonders nach langer Lagerung positiv hervortritt. Da extrem tanninarme Weine fade und flau schmecken können (z.B. Met oder Bananenwein, Weine aus Blütenblättern), kann Tannin in Mengen von etwa 0,1g/l beigemengt werden, je nach Geschmack auch mehr. Tannin ist auch ein Schönungsmittel, mit dem eine Eiweißtrübung im fertigen Wein bekämpft werden kann. Aber Vorsicht: Je nach Anwendung sollten unterschiedliche Tannine verwendet werden. Tannin gewonnen aus Galläpfeln oder aus dem Holz der Edelkastanie eignet sich besonders gut für die Eiweißfällung. Tannin aus Eichenholz oder aus Traubenhäuten eignet sich besonders gut zur Geschmacksverbesserung.
Ich hab mal ganz dreist das von der Homepage kopiert (https://fruchtweinkeller.de/anleitungen ... e-zutaten/)

Chef sagt immer ein Tannin ( auch wenn es das "falsche" ist) ist besser geschmacklich als keins.

Das "Problem" bei Eichenholzchips ist die Dosierung. Damit machst du dein Problem nur komplexer also französische /amerikanische Eiche, welche Röstung, Dosierung usw.
Barriqueausbau ist ein Thema für sich.
Ich persönlich hab' vor Jahren ein einfaches Tannin zur Geschmacksverbesserung in Pulverform gekauft und mir nie weiter groß Gedanken gemacht. Meine Met's wurden alle samt weich und rund während der Lagerung.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Re: Tannin - welches und woher?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ich habe mich geschmacklich auf das Tanno blanc vom Belgier eingeschossen. Schmeckt gut im Wein und Met, ist dabei wenig aufdringlich und bindet sich hervorragend ein, und man bekommt es in kleinen Gebinden. Das kam bei einer Verkostungsreihe auf einer der vergangenen Tagungen auch gut an. Letztlich ist das aber Geschmackssache. Auch die Produkte von Erbslöh sind gut.

Eichenchips kann man auch nehmen. Es schmeckt halt anders. Da muss man sich durchtesten.
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
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Pfalzweinmann
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Re: Tannin - welches und woher?

Beitrag von Pfalzweinmann »

Merci für die schnellen Antworten :clap:
Den Absatz der Website hatte ich selbstverständlich schon gelesen :ugeek: .
Ich werde dann mal beim Belgier bestellen... Hm was könnte ich denn noch brauchen, dass sich die Bestellung lohnt :pfeif: :hmm:
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Chesten
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Re: Tannin - welches und woher?

Beitrag von Chesten »

Pfalzweinmann hat geschrieben: Ich werde dann mal beim Belgier bestellen... Hm was könnte ich denn noch brauchen, dass sich die Bestellung lohnt :pfeif: :hmm:
Die Frage stelle ich mir auch immer :lol: !

Und vielleicht sollte ich mir mehr Fragen über Tannine stellen ;) ...
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