Kalte Temperaturen

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derDaniel
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Kalte Temperaturen

Beitrag von derDaniel »

Hallo zusammen,

ich werde morgen einige neue Ansätze starten, leider wird es ja nachts noch relativ kühl.
Ich kann den Wein aktuell nur in der Garage machen, durch das Eisen Tor kommt natürlich kalte Luft rein, es ist auch nicht isoliert.....

Ich habe etwas Angst dass es doch noch zu kalt ist und wollte fragen ob jemand Tipps hat.
Auf dem Schirm habe ich:
- Wein wird auf der Seite stehen auf der die Wohnung grenzt
- er wird nicht auf dem Boden stehen
- die Fässer werde ich nochmal in Decken einwickeln
- ich habe Hefe die kühle Temperaturen verträgt (bis 5°C)

Ich wäre für weitere Tipps sehr dankbar.


Im Forum habe ich den Bau eines isolierten Schrankes gefunden, wäre evtl. eine Idee für nächstes Mal.
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JasonOgg
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von JasonOgg »

Es ist halt schwierig, das ist schon ziemlich kalt. Hinzu kommt, dass wohl tagsüber die Sonne das etwas aufwärmt (naja, heute hier jedenfalls nicht), also wechselnde Temperaturen.
Du hast für deinen Fall das notwendige getan, also Decke, nicht auf den Boden usw.

Wenn eine Hefe kühle Temperaturen vertragen soll, dann bedeutet das nicht, dass sie bei 5°C besonders aktiv ist, nur aktiver als andere.
Weiterhin ist die Frage, welche Hefe das ist. Mir fällt spontan nur die "Freddo" ein, das war eher eine Brennerhefe, die mich geschmacklich nicht so überzeugt hat. Wenn du eine andere hast, dann wäre es mal wert über die Erfahrung zu berichten.
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derDaniel
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von derDaniel »

Ja, klar. Die Hefe mag natürlich die kalten Temperaturen auch nicht, sie kann nur "zur Not" bis 5°C.

In meinem Fall ist es die Arauner Kitzinger Reinzuchthefe.
Ist meines Wissens nach eine Weinhefe, wurde mir von meinem örtlichen Weinbedarfsladen empfohlen (eigentlich Weinverkäufer, hat aber auch Zubehör).
Im Beipack steht dass die Hefe auch bis 5°C verwendet werden kann, sie soll dann aber etwas überdosiert werden.

Geschmacklich kann ich nicht viel zu sagen da ich bisher nur mit dieser Hefe gearbeitet habe. Ich kann Sie nur bedingt anhand meines Apfelweins vergleichen - traditionell kommt da keine Hefe rein (Wildhefe), den hab ich aber die letzten Jahre mit dieser hier gemacht. Geschmacklich war das mit der Arauner deutlich besser.

Da wir gerade dabei sind: falls ihr mir eine Hefe empfehlen könnt wäre das super, ich wollte Mal eine zweite zukaufen.
Vom Wein her habe ich vor Met/Melomel und vor allem Johannisbeer, Äpfel und Zwetschgen Wein zu machen.
Bahnwein
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von Bahnwein »

Wie möchtest du deinen Wein stabilisieren? Wie hoch ist der angestrebte Alkoholgehalt? Die Temperatur sollte im Sommer nicht mehr das Problem sein.
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Fruchtweinkeller
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bin inhaltlich voll bei den Vorrednern, auch die Fragen von Bahnwein sind wichtig. Ergänzend zum Wärmeproblem: Es gibt Heizplatten für Weinballons, die sind aber recht teuer. Günstiger sind wasserdichte Heizmatten die für die Terraristik oder für Pflanzen gedacht sind.
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derDaniel
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von derDaniel »

Danke euch allen!
Nach dem Heizmatten schaue ich Mal.

Die Hefe macht meist so 14% (mit Schätzeisen gemessen), passt aber auch zur Angabe.
Mache den Wein nach dem Rezept der Homepage (maracuja und Grapefruit Met) und der Nachzuckermethode, nach der Klärung wird steril gefiltert.

Was genau meinst du mit stabilisieren?
Bahnwein
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von Bahnwein »

Stabilisieren: Den Wein in einen Zustand bringen, in dem er nicht mehr weiter gären kann, sich also nicht mehr verändert und dadurch lagerfähig wird. Zum Beispiel durch die Nachzuckermethode, sterile Filtration... .


Ich benutze gerne Portweinhefe, einziger Nachteil, die gibt es nur in kleinen Tüten und dadurch ist die pro Kilo teurer. Die schafft über 17 Vol.% Alkohol, da ich einen Filter habe, kann ich die Gärung vorher stoppen, wenn mir das zu viel ist.
derDaniel
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von derDaniel »

Alles klar. Nachzuckermethode und steril filtern, wie nach Rezept/Empfehlung.

Die Portweinhefe hat mich auch schon öfter angelacht, schade dass es die nur in kleinen Päckchen gibt. Hab die bisher wegen des Preises nicht gekauft da die kleinen Päckchen teuer sind - aber eigentlich egal - wenn man bedenkt was der Rest kostet und dann auch noch der Wein besser schmeckt. Werde die mal auf die Liste setzen.

Die Garage scheint aktuell stabile 11°C zu haben, nach den ersten 24h scheint auch alles zu starten. Plopps hab ich noch nicht wirklich gesehen (nur nach dem schütteln) aber das Vinometer zeigt schon 5/6% an.

Bei meinem Grapefruit Met hab ich allerdings vermutlich vergessen die Rosinen nach dem aufkochen abzuspühlen 😭
Hat jemand einen Tipp? Rausholen und neue rein oder weiter machen?
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Fruchtweinkeller
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mach einfach weiter, wird schon.
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derDaniel
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von derDaniel »

Ist off-topic, ich will dafür aber nicht extra ein neues Thema eröffnen.....
Ich habe letzte Woche 3 Ansätze gestartet: "normaler" Met, Grapefruit Met und einen Maracuja Wein. Alle mit der Arauner Kitzinger Hefe die ca. 14% schafft.
Hat bisher auch alles geklappt, vorgestern hatten alle Ansätze bereits ca 12% (ohne Nachzuckern). Beim Maracuja kein Problem, beim Met sollte man ja nur bis ca 2% unter der Alkoholtoleranz mit Honig Nachzuckern. Würde bedeuten dass ich überhaupt keinen Honig zum Nachzuckern verwende, kommt mir sehr komisch vor.
Ich habe 2x gemessen, gestern dann nochmal. Immer das gleiche Ergebnis. Kohlensäure hatte ich ausgeschüttelt...

Soll ich wirklich schon mit Zucker anfangen?
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von NordsternHH »

derDaniel hat geschrieben: 22 März 2022 08:16 Beim Maracuja kein Problem, beim Met sollte man ja nur bis ca 2% unter der Alkoholtoleranz mit Honig Nachzuckern. Würde bedeuten dass ich überhaupt keinen Honig zum Nachzuckern verwende, kommt mir sehr komisch vor.
Ich habe 2x gemessen, gestern dann nochmal. Immer das gleiche Ergebnis. Kohlensäure hatte ich ausgeschüttelt...

Soll ich wirklich schon mit Zucker anfangen?
Ich habe es so verstanden, dass das nachzuckern mit Raffinadezucker besser ist, da die Hefe diesen besser/schneller/leichter umsetzt als Honig. Zudem hat Honig ja gärhemmende Eigenschaften.

Ich würde Honig nach Geschmack reingehen, wortwörtlich. Also soviel bis es dir geschmacklich mit der Honignote grade so reicht, die Süße mit Zucker einstellen.
Hab bitte den Verlust an Süßkraft um ca 1/3 im Verlauf der Lagerung im Hinterkopf :mrgreen:
Alles kann, vieles darf, nichts muss! 8-)
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Fruchtweinkeller
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Re: Kalte Temperaturen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ja. Nachzuckern mit Honig kann das sichere Erreichen der Alkoholtoleranzgrenze erschweren. Deshalb ist Zucker zu bevorzugen, sofern dir der Honiggeschmack intensiv genug ist. Nicht vergessen: Zucker ist auch ein Geschmacksverstärker, kann den Honiggeschmack also ebenfalls intensiver erscheinen lassen. Im Zweifelsfall kann man Vortests in einem Glas machen.
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