Komfort für die Hefe

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jasminbluete
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Komfort für die Hefe

Beitrag von jasminbluete »

Hallo liebes Forum,

als hilfreich um Gärstockungen verschiedener Art zu beheben habe ich abgespeichert, dass man es mit einer Sauerstoffzufuhr über Umfüllen probieren kann. Könnte man verallgemeinern, dass es bei normal verlaufender Gärung zum Ende der Gärung standardmäßig sinnvoll sein könnte den Wein nochmal zu belüften?
Ich spreche von Weinen die durch Erreichen der Alkoholtoleranzgrenze stabilisiert werden sollen. Oder reicht es um Nachgärungen zu vermeiden geduldig zu sein und Fructose für die Restsüße zu nutzen? Sprich, falls ein paar Hefchen in die Klärungsphase gelangen, die sich durch Sauerstoffeintrag doch nochmal aktiviert sehen, dass diese dann während der Klärung mit Gärröhrchen entgültig aufgeben? :hmm:
Achso, steril filtern als Maßnahme ist mir natürlich bekannt, aber wird in meinem Haushalt mit Mehlmühle glaube ich nicht sinnvoll realisiert werden können.
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Chesten
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Re: Komfort für die Hefe

Beitrag von Chesten »

Also extra belüftet brauchst du deine Ansätze nicht.
Das was du erreichen willst passiert schon durch die Nachzuckermethode von ganz alleine , da öffnest du den Ansatz auch regelmäßig.
Ich stelle bei meinen Ansätzen die Restsüße auch mit Fructose ein, aber aus einem anderen Grund. Solange der Zucker vergärbar ist , ist es egal für die Verhinderung einer Nachgärung.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Fruchtweinkeller
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Re: Komfort für die Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sehe ich ganz so wie Chesten.

Ohne Spuren von Sauerstoff keine Hefevermehrung und keine Ausbildung der Alkholtoleranz in der fortgeschrittenen Gärphase, das ist die Faustregel. Heißt anders herum: Ohne Spuren von Sauerstoff bei laufender Gärung womöglich kein sicheres Erreichen der maximal möglichen Alkoholtoleranz, daher ist die Gefahr einer Nachgärung entsprechend größer wenn über den Alkhoholgehalt stabilisiert werden soll. Wenn du die Nachzuckermethode anwendest öffnest du den Gärbehälter ja ohnehin gelegentlich zum Abnehmen einer Probe bzw. zur Zuckerzugabe, das sollte völlig ausreichen. Meine Gärungen in den heißgeliebten Gäreimern werden beispielsweise kräftig umgerührt und stehen dann schon mal ein paar Minuten offen herum, das reicht dicke damit Nachgärungen nur in Ausnahmefällen ein Thema sind. Nun filtere ich zusätzlich, da habe ich eh doppelte Sicherheit.
Problematisch würde es höchstens in sehr großen und sehr dichten Gebinden mit kleinen Öffnungen, wo der Sauerstoffeintrag relativ gesehen entsprechend gering ausfällt (große Glasballons, Edelstahl...).
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jasminbluete
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Re: Komfort für die Hefe

Beitrag von jasminbluete »

Okay. Ich dachte, dass zur Probennahme kaum Sauerstoff an den Ansatz gelangt, weil das CO2 als schwerer im Ballon bleibt. Entnehme immer vorsichtig mit einer Glaspipette eine Probe, gebe ggf. Zucker nach, aber das Schütteln um den Zucker aufzulösen mache ich dann schon mit Gärröhrchen drauf. Länger als 5 Minuten ist der Ballon nicht offen. Also nix umrühren o.ä., aber wenn das schon reicht, spare ich mir das weitere Nachdenken darüber bzw. das separate belüften.
Achso, ich hab aktuell nur kleine 5 und 12l Ballons in Nutzung. Würde ein 25l Glasballon dann schon unter groß und evtl problematisch fallen?
Danke schon mal für eure schnellen Antworten :)
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Fruchtweinkeller
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Re: Komfort für die Hefe

Beitrag von Fruchtweinkeller »

25er Ballons sollten auch gehen. Wie gesagt: Solange aktive Hefe im Ansatz braucht man keine "Sauerstoff-Panik" zu haben: Einfach mal beim Schütteln offen lassen, offen lassen beim Vermessen und verkosten der Probe, offen lassen beim Abwiegen des Zuckers. Da kommt schon ein wenig hinein ;)
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jasminbluete
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Re: Komfort für die Hefe

Beitrag von jasminbluete »

OK, Panik beseitigt :mrgreen: danke!
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