Mahonien 2021

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Yeraziael
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Mahonien 2021

Beitrag von Yeraziael »

Hallo liebe Fruchtweinkellerinteressengemeinschaft.

Ich möchte hier kurz ankündigen dass ich nach einer Wegrand-Grundstücksgrenzenplünderungsaktion etwa 4,8Kg Mahonien erbeutet und mit
250g Zucker,
1,5g Antigel(Pulver Pfäffle)
ca 5g Hefenährsalz (Arauner)
Portweintrockenhefe (Arauner)
Und gerade so viel Wasser dass die Beeren nicht schwimmen (ca 1l)

eine Maische im 25l Ballon angesetzt habe.

Steigraum ist also großzügig vorhanden, die Beeren habe ich nur kräftig gerührt bis Saft in den Beeren stand und leicht gequetscht um die Kerne nicht zu verletzen.

Das darf jetzt erstmal 1 Woche gären, es blubbert nach 12h verhalten im Gärverschluss. Bin zuversichtlich und freue mich auf Ratschläge (vor allem erstmal zum Abpressen).
Sollte ich dem Ansatz 2 Wochen geben oder reicht 1 Woche?
Habe etwas Bedenken wegen der Kerne 🧐
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mahonien sind berühmt-berüchtigt für ihren Säuregehalt. Mit so wenig Wasser wirst du wohl eher ein Problem mit dem Säuregehalt bekommen als mit einer Bitternote. Ein Rezept findest du beispielsweise hier: viewtopic.php?f=51&t=5087 Das gibt dir eine Idee über Fruchtmenge, Wasser, Zeitrahmen. Die restlichen Punkte sind im Detail diskussionswürdig (es wird beim Gärstart nicht geschwefelt, Säuremessung ist erforderlich, usw. usw.)
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Yeraziael
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Yeraziael »

Vielen Dank für den Hinweis,
Ich hab gestern Abend auf 15l Wasserzusatz aufgestockt und nochmal 2Kg Zucker zugegeben, heute früh war es dann ordentlich am Blubbern. Schaum hält sich in Grenzen, die Früchte schwimmen größtenteils oben. Es riecht angenehm würzig.

Kann das Antigel eigentlich intakte Früchte so angreifen dass sie aufgehen? Ich glaube in meiner Maische sind noch sehr viele Früchte die völlig unbeschädigt sind.

Ich werde mir wohl über kurz oder lang mal eine Art Obstmühle besorgen müssen damit ich beim Einmaischen wenigstens alle Beeren anquetschen kann. Bei Kirsch und Pflaume war das unproblematisch da die beim Entkernen ja sowieso beschädigt wurden
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Früchte haben eine Wachsschicht, Antigel alleine kommt da nicht durch. Im Laufe der Gärung wirken aber auch Alkohol, CO2 und andere Enzyme der Hefe auf die Früchte ein. Einfach mit (sauberen, eventuell Latexhandschuhe verwenden) Händen rein in die Matsche und die Früchte zerdrücken. Man kann auch einen Stampfer nutzen.
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Yeraziael
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Yeraziael »

Update
Nachdem der Chef riet zu matschen, tat ich wie mir geheißen. Das dankte mir die Maische mit herrlichem Duft und schicken Trub, sowie kräftig ausfallenden Samen. Und geblubbert hat es auch mehr.
Habe gerade abgepresst, der Geschmack ist trocken, ohne erkennbare Süße und recht körperarm, aber lang anhaltender Nachgeschmack (trocken, nicht aufdringlich).
300g Zucker nass zugeführt, keine nennenswerte geschmackliche Auswirkung, ich hoffe das noch etwas Hefe lebt, morgen wird gecheckt und ggf. nachgeheft.
Ausbeute: 30l Speidel ist halb voll, also grob geschätzt 15l
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Metinchen »

Keine Sorge, ich wage aus der Ferne zu behaupten; die Hefe lebt noch! Einfach nach dem Zuckern mal einen Tag abwarten..
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Und in Zukunft Zucker trocken zugeben
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Yeraziael »

Jawohl, trocken zuckern. Ich hatte den Zucker in 1,5l des abgepressten Safts aufgelöst, also nicht den Ansatz verdünnt.

Die Hefe ist fleißig. Alles im Lot.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Lagern des Mahonienweins? Ich finde ihn im Moment eher wässrig und der Eigengeschmack kommt nicht allzu sehr hervor
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Re: Mahonien 2021

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das gehört zu den wenigen Weinen, die ich noch nicht gemacht habe :) Ich meine mich zu erinnern, dass diese Weine einen Bittergeschmack aufweisen, der mit der Lagerung nachlässt. Trifft aber nicht auf dein Problem zu... Warte einfach mal ab wie sich das entwickelt, der ist ja noch trüb. Und da erscheinen manche Weine eher unarmomatisch.
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