Schaum beim Apfelwein

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Suncezz
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Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Suncezz »

Hallo,

ich bin nagelneu und bitte vorweg bei eventuell dumm wirkenden Fragen auf Rücksicht :lol:

Ich bin ein riesiger Fan von Selbstgemachten. Nun hat es mich auch zum Thema Weinherstellung gezogen. Nachdem ich nun nun gefühlt die letzten zwei Wochen belesen habe, habe ich es nun gewagt und habe meinen ersten Apfelwein angesetzt. Leider hatte ich nur die Möglichkeit auf gekauften naturtrüben Apfelsaft zurückzugreifen.

20l Speidel Fass mit 2 Prozent schwefliger Lösung gereinigt. Zu 9/10 mit dem Saft befüllt, 2kg Zucker, 10g Hefenährsalz und 5g Kitzinger Portweinhefe dazu und fertig. Das Fass gärt nun fleißig seit einem Tag bei ca 18 Grad. Nun habe ich mitbekommen, dass die Schaumbildung doch stärker ist als gedacht. Ich habe zum bedauern vergessen das Antigel oder Lafex mitzubestellen :shock:
Ich habe nun erst einmal preventiv 1,5 l über den Ablasshahn abgelassen.

Ich hoffe bis zu diesem Punkt habe ich nichts falsch gemacht.
Nun zu einer völlig banalen Frage. Leider habe ich tatsächlich Darüber nichts finden können...

Was passiert mit dem Schaum? :?
Verschwindet dieser von allein? Muss ich diesen regelmäßig abschöpfen? Muss ich diesen unterrühren?
Und wenn umrühren, mit welchem Material? Würde Edelstahl dem Wein schaden?

Ich würde mich um eine Antwort freuen.
Vielen Dank und schöne Grüße
willkomm2000
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von willkomm2000 »

Suncezz hat geschrieben: 12 Oktober 2020 23:23 Hallo,

ich bin nagelneu und bitte vorweg bei eventuell dumm wirkenden Fragen auf Rücksicht :lol:


Ich würde mich um eine Antwort freuen.
Vielen Dank und schöne Grüße
hallo suncez,
dumme fragen gibt es für anfänger nicht. herzlich willkommen im forum...
bin auch ein alter hase, aber hab immerhin drei jahre afelwein-erfahrung hinter mir , mit allen höhen und tiefen..

9/10 voll + 2 kg zucker gleich für den anfang war wohl ein wenig viel :-) für den behälter....
auf jeden fall scheint es ordentlich zu gären.. da du vor verzweiflung schon den not-hahn betätigt hast, ist das problem ja erstmal gelöst...


wenn du die homepage ordentlich studiert hättest, hättest du auch den hinweis gefunden, dass man den zucker besser erst nach und nach dazu gibt....jedesmal wenn ich die behälter öffne und nachzuckere, schäumt es kurz im behälter, als ob da piranhas drin wären...

das mit dem schaum legt sich i.d.r. schnell...., ggf. ist dein gärspung verunreinigt, falls der schaum bis oben durchgeschlagen hat, den würde ich überprüfen und ggf. reinigen...

ich rühre meine ansätze regelmässig, sprich alle 1- 3 tage um, egal ob mit holz- oder edelstahllöffel... bis irgendwann ruhe im karton/behälter ist..

wird schon.
gruß aus ostwestfalen
klaus
Suncezz
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Suncezz »

Hallo Klaus,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich dachte 2kg Zucker auf 20l Saft wären zum Start noch im grünen Bereich. Aber so sammelt wohl jeder seine Erfahrungen 😂

Dann kann ich den Schaum also bedenkenlos umrühren. Dann heißt es jetzt abwarten bis die Gärung vollendet ist und dann wird nschgezuckert.

Vielen Dank und schöne Grüße aus der Lausitz
Manuel
willkomm2000
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von willkomm2000 »

Suncezz hat geschrieben: 13 Oktober 2020 07:40 Hallo Klaus,

vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich dachte 2kg Zucker auf 20l Saft wären zum Start noch im grünen Bereich. Aber so sammelt wohl jeder seine Erfahrungen 😂

Dann kann ich den Schaum also bedenkenlos umrühren. Dann heißt es jetzt abwarten bis die Gärung vollendet ist und dann wird nschgezuckert.

Vielen Dank und schöne Grüße aus der Lausitz
Manuel
hallo manuel,
hab mich wohl falsch ausgedrückt.... 2 kg zucker auf 20 l saft ist voll im grünen bereich .. und entspricht auch meiner faustregel und der empfehlung auf der homepage....meine ich zumindest....

was ich meinte: damit war dein behälter wohl einfach schlicht zu voll....aus welchen gründen war bei dir die gärung eben sehr schnell/stark/stürmisch - mit viel schaum.. passiert schon mal.

der nachteil der von mir meist verwendeten kunststoffbehäler ist ja, dass man fast gar nicht sehen kann, wie es auf der oberfläche aussieht.. wenn man nicht reinschaut, kann man ja fast nur aus der aktivität des gärspundes darauf schließen, wie aktiv der ansatz ist..

ich lasse die ansäte im regelfall ein paar tage in ruhe bis es ordentlich blubbert, dann schau ich schon mal kurz rein, um auch ein paar messungen zu machen (oechsle, alkohol, temperatur)... obwohl bis auf die temperaturmessung das recht sinnlos ist, da die messwerte während des gärungsprozesses völlig verfälscht sind..... dabei rühre ich dann auch mal um. bei kleineren behältern, die auch noch frei stehen kann man die auch einfach ein wenig vorsichtig schütteln/bewegen. irgendwann ist auch der schaum verschwunden, sind höchstens noch ein paar ablagerungen am behälterrand sichtbar, wo man sehen kann, wie hoch das geschäumt hatte...

in ganz alten historischen quellen findet sich manchmal auch der hinweis, dass der gäransatz überschäumen MUSS, damit der "dreck" rauskommt. ist aber völliger quatsch. der gärspund sollte immer schön sauber bleiben....

gruss aus ostwestfalen
klaus

ps: im übrigen kann ich natürlich nicht wissen, warum trotz deines gekauften apfelsaftes die gärung so stark ist... hab auch irgendwo abgespreichert, dass eine zu stürmische gärung in verbindung mit zu hohen gärtemperaturen nicht so gut fürs aroma ist (sind aber schon feinheiten...). ich mache beispielsweise schon immer eine kleine art "vorklärung".. tagsüber wird der apfelsaft gepresst, da hab ich sowieso keine zeit für die herstellung der ansätze... am abend nehm ich mir dann den frischen saft und ziehe ihn erstmal in ein neues fass ab.. dabei bleiben schon etliche trubstoffe am boden....vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass bei mir die stürmische gärung eher moderat ausfällt....
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ob die Aromen lange und weniger intensiv oder kürzer und intensiver verschwinden... darüber kann man streiten, brauchen wir hier aber nicht ;) Lieber eine zu heftige Gärung als eine zu geringfügige Gärung, das ist mein Motto. Aber ja, das Steigvolumen ist hier etwas knapp bemessen. Und eine "Entschleimung" muss man bei gekauftem Saft nun wirklich nicht machen ;)
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Suncezz
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Suncezz »

Vielen Dank für eure Antworten und Hilfe.
Das nächste Mal bemessen ich den Platz etwas großzügiger. Wie sagt man so schön : Aus Fehlern wird man schlauer und was uns nicht umbringt macht uns nur stärker 👍

Die Gärung ist wirklich recht gut. Obwohl ich schon bedenken hatte, dass der mit mit Ascorbinsäure versetzte Apfelsaft ( naturtrüb für 99cent der Liter ) Probleme bereiten könnte. Aber scheinbar verläuft alles super. Aber mal abwarten wie das Ergebnis aussieht bzw. Schmeckt.

PS. Der Schaum hatte sich inzwischen gelegt. Und ja, den Schaumstand im Kunststoffbehälter zu sehen erweist sich tatsächlich als etwas schwierig. Mit einer starken Taschenlampe lässt es sich erahnen. Ansonsten werde ich alle 3 bis 5 Tage mal aufschrauben. Ich denke die 10 Sekunden O2 Kontakt werden nicht gleich alles verderben.

Grüße
Bahnwein
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Bahnwein »

Während der laufenden Gärung kommt kein Sauerstoff bis an den Ansatz wenn du den Deckel öffnest. Das CO2 ist schwerer als Luft und liegt auf der Flüssigkeit. Der freie Raum im Fass ist damit voll bis obenhin. Steck mal die Nase ein wenig ins Fass und atme vorsichtig ein, du wirst deinen Kopf schnell wieder wegziehen. Die Kohlensäure beisst dir in die Nase.
Also keine Angst vorm Öffnen.
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Re: Schaum beim Apfelwein

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Zum Sauerstoff siehe ferner auch viewtopic.php?f=85&t=1742
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