Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Antworten
Timo
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 13
Registriert: 23 April 2019 13:06

Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von Timo »

Hallo zusammen.
Ich bin ein Frischling, was die Weinherstellung anbetrifft, bin jetzt aber gerade dabei meinen ersten Honigwein herzustellen.
20 Liter -Ansatz lt Rezept aus dem Honigweinkeller.

Läuft bis jetzt alles nach Plan, seit 11 Tagen, musste bis jetzt einmal nachzuckern.

Ich wollte mir zur anschließenden Filtration am Ende der Herstellung diesen roten runden 22Cm im Durchmesser Vinamat-Simplex-Filter holen.
Komme da ziemlich günstig dran und zum Ausprobieren denke ich mal in Ordnung.
Sollte mein Met gelingen und ich eventuell mehr ansetzen oder öfter oder mich auch an andere Weinarten probieren, kann ich immer noch auf hochwertiges Gerät umschwenken.

Ich bin mir nur noch etwas unschlüssig, wieviele, bzw. welche Filterplatten ich mir vorsorglich holen soll, um den Met so klar wie möglich zu bekommen.
Nun habe ich einige Anbieter gefunden, die die Seitz-Platten anbieten in den verschiedensten Ausführungen von K100 bis K900 zu Sterin EK.
Andere Anbieter bieten diese von Grob, Fein und Extra-Fein.
Preise unterscheiden sich nicht sonderlich.

Welche Filterplatten-Rund bieten sich für die Filterung des Met`s an, um letztendlich ein schönes klares Ergebnis zu bekommen ?
Was könnt Ihr mir hier aus der Erfahrung empfehlen in Punkto Menge und Feinheit der Filter ?

Ich habe hier im Forum schon viel gelesen, aber bin nicht wirklich fündig geworden, auch auf der Hauptseite nicht wirklich.

Danke schon mal vorab an euch.

lg
Timo
Benutzeravatar
Chesten
2500 Liter Wein
2500 Liter Wein
Beiträge: 3498
Registriert: 22 Mai 2012 00:00
Wohnort: Ruhrgebiet

Re: Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von Chesten »

Wenn du dir einen Filter zulegen willst solltest du dir sicher sein da du bei dem Hobby auch bleibst da dass eine der großeren Anschaffungen für dein neues Hobby ist.

Bis zum 10 Liter Maßstab geht dass noch sehr gut mit einem Simplex alles was größer als dass ist mach damit keinen Spaß mehr !

Du solltest beim Simplex aufpassen das du eine 11 Liter Druckbehälter nimmst und nicht das 5 Litermodel da mach keinen Sinn.

Mit einer Pulcino also einer elektrischen Filteranlage bist du gerüstet egal was dein Hobby im Zukunft bringt und diese hat auch einen hohen Wiederverkaufswert !

Ich filtere selbst mit einen Simplex für meine 2-4 kleinen Ansätze pro Jahr reicht das völlig !

Bis auf einmal habe ich nur grob und super steril gefilter. Dann dauert das steril filtern zwar etwas länger habe bisher ist mein Filter auch nicht verstopft.
Du muss aufpassen welche Porengröße die Filterschichten haben ! Bei manchen Händlern steht zwar "steril" aber die Poren sond zu groß und somit nicht steril ist. Damit kannst du dir schnell eine Nachgärung einhandeln ! Such mal im Forum es gibt einen Link zu finden wo eine PDF mit den Porengrößen zu finden ist.

Mit welchen Porengrößen du deinen Wein filtern muss , muss du dann vor Ort entscheiden. Das kann dir keiner sagen da hilft nur Erfahrung.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Timo
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 13
Registriert: 23 April 2019 13:06

Re: Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von Timo »

Hi,
ok, das hört sich ja schon mal gut an.
Den Druckbehälter habe ich bereits, ist in der Tat ein 11 Liter Druckbehälter, da ich nicht allzu oft immer neu befüllen möchte.
Der Anschaffungspreis für den Druckbehälter inkl. dem Simplex liegt bei meinem EK bei nicht mal bei 70 Euro, das ist in der Anschaffung preislich sicher keine Verschwendung.
Nach dem Link, bezüglich der Porengröße werde ich hier im Forum mal suchen, vielleicht finde ich hier einige Angaben und Anhaltspunkte.
Was den Hersteller der Filterscheiben anbetrifft, so denke ich , bin ich mit dem bekannten Hersteller Seitz ( ich hoffe man darf dies hier schreiben) auf der sicheren Seite.
Zudem hier die Porengröße sicherlich identischer beschrieben ist.
Sicherheitshalber wirds dann sinnvoller sein, sich ein Filtersortiment der verschiedensten Porengrößen auf Lager zu legen, um vor Ort entscheiden zu können und um den passenden somit parat zu haben.
Danke schon mal :)
Benutzeravatar
Fruchtweinkeller
Administrator
Administrator
Beiträge: 31373
Registriert: 29 März 2004 00:00
Kontaktdaten:

Re: Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Gut, du hast schon den Druckbehälter... eigentlich würde ich heute nicht mehr zum Simplex raten. Der Pulcino Oil ist zwar etwas teurer, aber der Mehrwert macht den Mehrpreis mehr als wett.

Viele Infos zu Filterschichten findest du beispielsweise hier:
viewtopic.php?f=26&t=11406

Allgemeines Blabla auch hier;
viewtopic.php?f=47&t=12621
90% of everything is crap... Except crap. 100% of crap is crap.
(Too much coffee man)

The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.
(Brandolini's law)

PMs mit Fragen werden ignoriert
Benutzeravatar
JasonOgg
7500 Liter Wein
7500 Liter Wein
Beiträge: 7846
Registriert: 13 August 2007 00:00

Re: Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von JasonOgg »

Ob 70 oder 170€ macht schon einen Unterschied, wenn man als Frischling nicht weiß, ob das möglicherweise beim Ausprobieren bleibt. Ich habe auch erst 3 Jahre mit dem Simplex gearbeitet, da kann man auch einige Liter durchpusten. Aber keine Frage, der Pulcino ist schon eine anderes Level.

Bei Empfehlungen zu Filterschichten und welche Schärfe zu verwenden ist, da findest Du hier alle möglichen Kombinationen im Forum. Oder anders, Du musst deine eigenen Erfahrungen sammeln. Ich fasse mal meine Gedanken zusammen:

1. Frischling? Also ungeduldig und relativ kurze Klärungsphase. Dann sollte nicht direkt mit fein begonnen werden :lol: .
2. Met? So viel grobes Zeug ist da nicht drin, da kann man auf grob getrost verzichten, besonders mit Antigel.
3. Nach meinen Erfahrungen (mit Schlehenwein) verwende ich immer fein.
4. Nach meinen Erfahrungen gehe ich mit EK1 auf Nummer Sicher, aber EK reicht eigentlich auch.

Wenn ich die Filterung starte, dann ist mein Wein im Ballon schon sehr klar und sieht fast gefiltert aus. Allerdings belegen die Filterplatten später, dass dem nicht so ist :shock: Daher habe ich die letzten Hektoliter immer nur mit fein (K100) und EK1 gefiltert.

In deinem Fall würde ich vielleicht K250/K300 als ersten Schritt, danach K100 und anschließend steril. Beobachte die Filtration. Das soll heißen, wie verändert sich der Durchfluss im Laufe der Liter (schweierig bei Druckflasche und variablem Druck), werden die Filterscheiben dicht, wenn ja wie schnell. Schau dir nach Abschluss der Filtration die Filterschichten an und versuche zu erkennen, wie viel hängengeblieben ist (schwierig bei Met). Danach entscheide für Dich, was Du beim nächsten mal einsparen oder zusätzlich brauchst. Sind z.B. die mittleren schnell dicht, dann kommt nächstes Mal ein grober Filtergang. Geht der Wein ungehindert durch die mittleren und erkennt man kaum Rückstände, dann kann man beim nächsten Mal direkt fein filtern. Das gilt natürlich nur für vergleichbare Ansätze, aber man entwickelt ein Gespür dafür.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

Sir Terry Pratchett 1948-2015
Timo
10 Liter Wein
10 Liter Wein
Beiträge: 13
Registriert: 23 April 2019 13:06

Re: Simplex-Filter, welche Filterplatten sind zu empfehlen und wieviele für mein erstes Vorhaben ?

Beitrag von Timo »

JasonOgg hat geschrieben: 25 April 2019 07:28 Ob 70 oder 170€ macht schon einen Unterschied, wenn man als Frischling nicht weiß, ob das möglicherweise beim Ausprobieren bleibt. Ich habe auch erst 3 Jahre mit dem Simplex gearbeitet, da kann man auch einige Liter durchpusten. Aber keine Frage, der Pulcino ist schon eine anderes Level.

Bei Empfehlungen zu Filterschichten und welche Schärfe zu verwenden ist, da findest Du hier alle möglichen Kombinationen im Forum. Oder anders, Du musst deine eigenen Erfahrungen sammeln. Ich fasse mal meine Gedanken zusammen:

1. Frischling? Also ungeduldig und relativ kurze Klärungsphase. Dann sollte nicht direkt mit fein begonnen werden :lol: .
2. Met? So viel grobes Zeug ist da nicht drin, da kann man auf grob getrost verzichten, besonders mit Antigel.
3. Nach meinen Erfahrungen (mit Schlehenwein) verwende ich immer fein.
4. Nach meinen Erfahrungen gehe ich mit EK1 auf Nummer Sicher, aber EK reicht eigentlich auch.

Wenn ich die Filterung starte, dann ist mein Wein im Ballon schon sehr klar und sieht fast gefiltert aus. Allerdings belegen die Filterplatten später, dass dem nicht so ist :shock: Daher habe ich die letzten Hektoliter immer nur mit fein (K100) und EK1 gefiltert.

In deinem Fall würde ich vielleicht K250/K300 als ersten Schritt, danach K100 und anschließend steril. Beobachte die Filtration. Das soll heißen, wie verändert sich der Durchfluss im Laufe der Liter (schweierig bei Druckflasche und variablem Druck), werden die Filterscheiben dicht, wenn ja wie schnell. Schau dir nach Abschluss der Filtration die Filterschichten an und versuche zu erkennen, wie viel hängengeblieben ist (schwierig bei Met). Danach entscheide für Dich, was Du beim nächsten mal einsparen oder zusätzlich brauchst. Sind z.B. die mittleren schnell dicht, dann kommt nächstes Mal ein grober Filtergang. Geht der Wein ungehindert durch die mittleren und erkennt man kaum Rückstände, dann kann man beim nächsten Mal direkt fein filtern. Das gilt natürlich nur für vergleichbare Ansätze, aber man entwickelt ein Gespür dafür.

Super, danke dir JasonOgg
Damit ist mir schon mal grob geholfen :)

Ich werde den Met auf jeden Fall, nach völliger Beendigung der Gärung, sich vollends absetzen lassen, soweit möglich, um schon vorab so wenig Schwebstoffe wie möglich in Schwebe zu haben
Antworten

Zurück zu „Abstich, Klärung und Filtration“