Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Tompson
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von Tompson »

Ich muß gestehen, dai Zeit, wo ich auf jedes Bißchen aufpasse, sind längst vorbei. Aber ich kann gerne mal meine Überlegungen/Beobachtungen beisteuern:

1.) Die Filterschichten von Pulcino sehen im vergleich zu den 20x20, die ich schneide, sowohl dünner als auch minderwertiger aus. Habe den Lieferanten der 20x20 nicht im Kopf, das ist allerdings ein Belieferer aus dem Profisegment.
Fazit:
- Was für Profis gut ist, kann für mich nicht schlecht sein
- keine großen preislichen Unterschiede unterm Strich
- ich mache schon lange nur noch 4mm Löcher in die geschnittenen Platten rein, weil der Steg ringsrum sonst zu mang ist
2.) Der 17er Rotwein und auch der 16er hatte unerfreulicherweise Nachgärungen dabei. Aber: Nur jeweils 1 oder 2 Flaschen. Das heißt, die Filterschichten sind o.k. - ich war schlampig beim Flaschenwaschen/-desinfizieren.
3.) Ich will niemanden dissen aber meine langerprobte Grundsatzregel lautet: Ock ne jechn!
- erst steht der Wein kühl zum klären - eine ganze Weile
- dann kommt er durch den "FEIN" Filter
- dann durch den "EK" Filter
... die Mikrobenmeters haben mich dabei gar nicht mehr interessiert ........
4.) eingelegt werden meine Filterschichten trocken, dann wird angezogen, dann Wasser durch den Aufbau gejagt. Nun gehe ich 20 Seiten Buch lesen. Dann ist der Kram gequollen und ich kann nochmal festdrehen und loslegen.
Oak ne jechn!
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JasonOgg
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von JasonOgg »

Im großen und ganzen kann ich dem nur zustimmen:
Tompson hat geschrieben: 08 Januar 2019 15:21 ... Habe den Lieferanten der 20x20 nicht im Kopf, das ist allerdings ein Belieferer aus dem Profisegment.
Wahrscheinlich Pall oder Seitz
Tompson hat geschrieben: 08 Januar 2019 15:21 - ich mache schon lange nur noch 4mm Löcher in die geschnittenen Platten rein, weil der Steg ringsrum sonst zu mang ist
... mit der Gürtel-Lochzange ...
Tompson hat geschrieben: 08 Januar 2019 15:21 ... hatte unerfreulicherweise Nachgärungen dabei. Aber: Nur jeweils 1 oder 2 Flaschen. Das heißt, die Filterschichten sind o.k. - ich war schlampig beim Flaschenwaschen/-desinfizieren...
Auch so, aber nur bei den letzten Flaschen bei 60l, möglicherweise doch Ermüdungserscheinungen der Filter :hmm:

Aber abgesehen davon, wenn es lange geklärt hat, dann pumpt er mit K100 (Fein) Filterschichten eigentlich nur noch um und Steril dauert halt etwas. Wenn sich der Durchfluss merklich verringert, dann gibt es neue Filterschichten.
Um Überdruck brauch ich mich da nicht zu sorgen. :hmm:
Na gut, hast ja recht. Wenn nur noch 1-2 Liter übrig sind, dann prügle ich die auch noch durch. :pfeif:
Um Überdruck mache ich mir keine Gedanken. ;)
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420
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von 420 »

wickie hat geschrieben: 08 Januar 2019 10:52 @420 Also so oft schalte ich meine Maschine nicht ein und aus. Villeicht 4 mal?

Am Anfang waren so kleine Probier Filter dabei (5 Stück pro Packung), die erschienenen mir etwas dicker zu sein. Damit hatte ich keine Probleme. Danach habe ich normale Filter benutzt (25 Filter pro Packung), die ich aber bei der selben Firma bestellt habe, und die scheinen etwas dünner vom Material her. Damit habe ich Probleme. Zwischen Wein und Pumpe habe ich ein Manometer um den Druck zu kontrollieren, aber auch bei 0,5 bar beult sich alles aus, auch ohne das der Filter dicht erscheint.

Auf deinen Bildern sehe ich aber genau das selbe Problem, dass ich auch habe. Da wo der Wein in den Filter hinein fließt, sind Stege vorhanden, da wo er aus dem Filter rauskommt, fehlen die Stege. Eigentlich eine Fehlkonstruktion. :cry:
Mit dem An- und Ausstellen habe ich ja bei der 2. Filteraktion (letzter Beitrag) mich stark zurückgehalten. In der Summe bei 2 verschiedenen Weinen incl. Sterilisation waren es 3 x an und 3 x aus. Dennoch waren die Ausbuchtungen da. Schätze auch, dass es an den Filterschichten liegt, obwohl dies gekaufte Originalfilterschichten waren.

@Tompson und JasonOgg
Normal schneide ich die Seitz. Schätze mal, dass es auch Richtung Profibereich geht. Diese werde ich dann beim nächsten EK-Filterversuch verwenden. Lochgröße bei den geschnittenen ist bei mir auch 4 mm.

Danke für euere Ausführungen. Mal schauen, wie es weiter geht.

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Moneysac
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von Moneysac »

Wir verwenden ebenfalls Seitz Filterschichten. Die Schichten werden von vielen Winzern in der Gegend hier verwendet und gibt es direkt bei uns im Fachgeschäft zu kaufen. Von Rover Filterschichten wurde mir schon des öfteren abgeraten. Wissenschaftliche Versuche habe ich nicht durchgeführt aber die Schichten wirken meines Erachtens auf jeden Fall hochwertiger. Je nach Wein filter ich K700, K200, K100 und EK.
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JasonOgg
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von JasonOgg »

Für die Leute mit Manometer, Pall hat technische Informationen für die Seitz Filterschichten hier veröffentlicht, da sind auch maximale Differenzdrücke angegeben.

Dort gibt es auch einen Abschnitt über Regeneration inklusive Rückspülung, also trauen die dem Material schon einiges zu. Aber machen werde ich das trotzdem nicht.
Moneysac hat geschrieben: 08 Januar 2019 22:50 Je nach Wein filter ich K700 ....
Uih, das ist aber ordentlich grob. Laut Grafik sind das 6µm, also 0,006 mm. Anwendungsgebiet ist die Weinklärung, also das, was sich schon nach wenigen Tagen alleine absetzt. :hmm:
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wickie
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von wickie »

Laut meines Lieferscheins, habe ich "Filterkartons Rover 20x20" von AgriEuro. Dort habe ich mir auch meine Maschine gekauft. Aber die Platten die ich extra bestellt habe, sind definitiv dünner als die kleinen Probierpakungen die dabei gewesen sind.

Benutz wird: Sorte 8 (3 Micron), Sorte 16 (0,9 Micron) und Sorte 24 (0,25 Micron). Je nachdem wie Klar der Wein ist wird Grob gefiltert oder gleich mit Mittel begonnen. Ich rechne dann etwa 2 Platten pro 10 Liter Wein und komme fast immer hin. Nur einmal habe ich den Filter zugesetzt, aber da hatte ich keine Ausbeulung.
Wo kauft ihr denn eure "SEIZ"?
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von Nemora »

Ich habe ja schon im Met-Tagebuch zum Schwarzen Blut beschrieben das ich dieses Problem ebenfalls habe. Meine Pulcino 10 schalte ich recht häufig an und aus, z.B. nach jeder vollen Flasche beim abfüllen. Ich kann allerdings jetzt ebenfalls bestätigen, dass diese Ausbeulung am Filter bei mir zum Glück nicht dazu führte, das der Met (jetzt nach 4 Wochen geprüft) wieder anfing zu gären. Mag vielleicht an den 13% Alc. liegen, oder daran das es schlimmer aussieht als es ist.

Ich halte die Filterplatten des Pulcino 10 jedenfalls für eine Fehlkonstruktion aufgrund fehlender Stege am Auslass. Möglicherweise lässt sich da mit EpoxyHarz "Von hand" eine Unterstützung draufkleben um schlimmeres in Zukunft zu vermeiden. 2 Tropfen Harz, später auf die richtige Höhe geschliffen sollten helfen.
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wickie
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von wickie »

Das habe ich mir auch schon öfter überlegt, aber bei kleben habe ich immer die Bedenken, ob das auch Lebensmitteltechnisch unbedenklich ist? Auch die Säure kann Kleber auflösen. :(
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JasonOgg
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von JasonOgg »

wickie hat geschrieben: 09 Januar 2019 10:29 Wo kauft ihr denn eure "SEIZ"?
Bei den üblichen Verdächtigen, z.B. hier:
JasonOgg hat geschrieben: 08 Januar 2019 16:29 ...
Tompson hat geschrieben: 08 Januar 2019 15:21 ... Habe den Lieferanten der 20x20 nicht im Kopf, das ist allerdings ein Belieferer aus dem Profisegment.
Wahrscheinlich Pall oder Seitz
...
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wickie
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von wickie »

Ah ja ... Danke für den Link. Den Laden habe ich schon mal gesehen, habe aber noch nie so wirklich da reingeschaut. :D

Hier im Forum fehlt eindeutig ein "Danke" Button. :lol:
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Fruchtweinkeller
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Lebensmitteltaugliche Kleber gibt es von Henkel/Loctite, einfach im Sortiment suchen was passen könnte.
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Re: Filterbruch Pulcino - Maßnahmen

Beitrag von Moneysac »

JasonOgg hat geschrieben: 09 Januar 2019 07:58 Für die Leute mit Manometer, Pall hat technische Informationen für die Seitz Filterschichten hier veröffentlicht, da sind auch maximale Differenzdrücke angegeben.

Dort gibt es auch einen Abschnitt über Regeneration inklusive Rückspülung, also trauen die dem Material schon einiges zu. Aber machen werde ich das trotzdem nicht.
Moneysac hat geschrieben: 08 Januar 2019 22:50 Je nach Wein filter ich K700 ....
Uih, das ist aber ordentlich grob. Laut Grafik sind das 6µm, also 0,006 mm. Anwendungsgebiet ist die Weinklärung, also das, was sich schon nach wenigen Tagen alleine absetzt. :hmm:
Diesen Spezifikationen kann man normal schon trauen. Ich würde zwar auch nicht an die Grenze gehen aber in der Fachliteratur stehen ähnliche Werte.

Zu den K700 Schichten: Bitte bedenkt, dass sich die beschriebenen Anwendungsfälle immer auf Traubenwein beziehen. Es gibt leider genügend Fruchtweine die schon bei der Klärung massiv Probleme machen und K700 durchaus sinnvoll ist. Quitte oder Pfirsich kann z.B. richtige Probleme machen und sich überhaupt nicht klären. Johannisbeeren dagegen kann man vermutlich direkt K100 + EK filtern.
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