Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

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Kerstin
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Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Kerstin »

Hallo,
aus roten ( Frankenthaler) Trauben von der Hauswand habe ich die Maische ohne Zuckerszusatz gären lassen.
Die Maische hatte 84 Oechsle, Säure nicht gemessen, Zucker 220 g/l, Alk. 11,4 (Vinometer)
Nach 11 Tagen in einen Gärballon umgefüllt. 0 Oechsle, Zucker 0-10
Nach vier Wochen (ab 1. Tag Maischen) : Zucker 0,5, Alk. 13 %
Nach weiteren zwei Tagen Zugabe von 1 g Kaliumpyrosulfit und am nächsten Tag von der Hefe in einen neuen Gärballon abgezogen.
Das war gestern. Eine Geschmacksprobe ergab einen leicht säuerlichen Wein aber trinkbar.
Heute habe ich die Säure gemessen und die liegt bei ganzen 18g/l :? (ein Tag zu spät gemessen aber ich hatte die Dinge nicht dafür).
Wie ich gelesen habe, baut sich die Säure noch weiter ab.
Der Wein steht jetzt bei ca. 16°C im Keller.
Wäre es sinnvoll, wenn ich in 8 -12 Wochen die Säure nochmal nachmesse um dann , wenn immer noch so ein hoher Wert vorhanden ist, die Säure zu fällen?
Vielen Dank im Voraus!
Igzorn
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Igzorn »

Das Kapitel Säure auf der HP hat ein eigenes Unterkapitel für Weine aus Weinbeeren. Da ist die Antwort auf Deine Frage. Aber 18g/l Säure fallen nicht aus.
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Für mich sind deine Beobachtungen im Detail nicht plausibel.

1. Wie bestimmst du den Zuckergehalt?
2. Warum spindelst du die Oechsle?
3. Ohne Zuckersusatz würde ich eine weitgehend vollständige Umsetzung des Zuckers erwarten. Bei so einem hohen Säuregehalt würde ich keinen "leicht säuerlichen" Wein erwarten; das Zeug müsste dir in der Kehle und im Magen brennen und dir müssten sich die Fußnägel hochrollen.

Wenn wir trotzdem davon ausgehen dass die Säuremessung richtig wäre: Dann ist es es unwahrscheinlich dass Weinsteinausfall oder eine normale Säurefällung das in den trinkbaren Bereich bringen werden. Da müsstest du schon eine Doppelsalzfällung durchführen, was eine pH-Kontrolle erfordert (siehe Homepage).
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von 420 »

Deshalb messe noch einmal die Säure und nimm einen Milchschäumer, um die Kohlensäure auszutreiben.

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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Wobei die Kohlensäure höchstens ein paar wenige g/l Messunterschied bringen sollte; auch dann wäre der Wert noch sehr hoch. Aber ja, testen. Und vielleicht mal die Blaulauge kontrollieren mit einer Testlösung.
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Kerstin »

So, ich habe nocheinmal nachgemessen: 6,6 g/l ! :)
Vielleicht hatte ich mich irgendwie vertan... :roll:
Vielen Dank im Voraus!
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von 420 »

Das sieht doch gut aus. Mein Rotwein hat leider 11,5 g Säure.

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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Fruchtweinkeller »

OK... Der Unterschied zwischen beiden Messungen ist schon eine Hausnummer :shock:
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Igzorn
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Re: Säurefällung beim Rotwein, wann und wie

Beitrag von Igzorn »

Immer mehrere Messungen machen. Insbesondere wenn einem das Ergebnis nicht passt. Wissenschaft!
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