Hilfe bei schönung

BonesD
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Hilfe bei schönung

Beitrag von BonesD »

Hallo ich bin neu hier im Forum und Neuling in der weinherstellung deshalb entschuldige ich mich schon mal sollte diese Frage schon einmal gestellt worden sein

Ich habe vor 2 Monaten meinen ersten Met angesetzt ( 4l im 5l Ballon)und er wurde echt super weshalb ich jetzt einen Kirschmet und einen Maracujawein am blubbern hab. :D
Ich habe da es mein erster Wein war nach dem abziehen von der Hefe mit Kiselsol 15% eine schönung vorgenommen. Er wurde wirklich sehr schön klar bis auf ein paar trubteilchen welche ich nur durch Filtern rausbekommen hätte. (Was bei meinen nächsten weinen passieren wird)
Nun zu meiner Frage
Ist es möglich, anstatt den Wein nach der schwefelung abzuziehen und danach das Kiselsol in einem neuen Ballon hinzuzufügen, alles in einem Ballon zu machen? Sprich schwefeln und 1-3 Tage später das Kiselsol um mir einmal abziehen zu sparen? Dann eine Woche später in einem neuen ballon schwefeln und abfüllen. War so eine Idee von mir
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von 420 »

Hallo BonesD,

normal schwefelst Du den Wein, stellst ihn dann zur Klärung kühl und ziehst dann nach ca. 1-2 Wochen von der Hefe ab. Danach solltest du den Wein weiter klären lassen.

Wein direkt nach dem Abziehen der Hefe zu schönen ist kontraproduktiv, da sich vieles von selber klärt. Somit empfehle ich nicht Deine angedachte Vorgehensweise. Machbar ist fast alles, aber nicht unbedingt sinnvoll.

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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Kann klappen, muss nicht klappen. Schönungen sind ohnehin keine exakte Wissenschaft und sind nur mäßig reproduzierbar. Wenn noch viel grober Schlunz im Ansatz ist kann der halt Schöningsmittel "wegfangen" und dieses somit "inaktivieren". Es ist immer besser, wenn man der Natur ihren Lauf lässt und im Idealfall überhaupt nicht schönt.
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BonesD
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von BonesD »

Danke für eure Antworten. Dann werde ich die nächsten weine nach dem abziehen natürlich klären lassen. Habe jetzt auch gelesen das schönung den Geschmack beeinträchtigen kann. Kann man pauschal sagen wie lange ein Wein (gerade meinen zzt blubbernden Maracujawein und meinen Kirschmet) sich selbst klären sollte bis ich ihn durch einen Filter jagen kann? Wegen dem Problem das zu viele trubstoffe den Filter zu schnell verstopfen. Hätte da einen Schwerkraft Filter im Kopf da mir ein Simplex druckfilter zzt zu teuer ist
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Da lassen sich keine seriösen Aussagen machen. Jede Rohware ist anders, jeder Wein entwickelt sich anders, die Lagerbedingungen sind nicht konstant. Man kann halt nur festhalten dass bestimmte Weine eher zu einer guten Selbstklärung neigen als andere, Ausnahmen sind aber immer möglich.
Bei Maracuja hat es schon mal gut geklappt, da hatte ich aber auch zickige Ansätze; bei industriell erzeugten Säften soll der Schlonz ja in der Schwebe bleiben, das kann sich bei der Weinbereitung schon mal rächen. Met ist auch gerne problematisch, wobei ein extra Schäufelchen Gerbstoff/Tannin oft hilft.

Und vergiss ganz schnell den Schwerkraftfilter, der ist selbst das wenige Geld nicht wert. Damit kannst du vielleicht klares Wasser filtrieren, aber keinen Wein der noch einen Hauch einer sichtbaren Trübung aufweist. Steht auch so auf der Homepage und ist auch genau so gemeint.
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von BonesD »

Vielen Dank. Das hilft mir sehr. Dann werde ich mir in näherer Zeit einen druckfilter zulegen sollte ich den Gedanken hegen größere Mengen Wein herzustellen. Bei meinem letzten Met sah man den restlichen Trub nur mittels Taschenlampe. Ich persönlich habe damit kein Problem
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Josef
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Josef »

Das bisschen Trub an sich ist ja nicht das Problem, wenn der Trub dann auch so im Wein bliebe, wie als er abgefüllt wurde. :)
Aber das tut er meistens nicht. :? Nach kurzer Zeit wird er sich in der Flasche absetzten und einen unschönen Bodensatz erzeugen. :|
Jetzt könnte man sagen, man schüttelt ihn vor dem öffnen wieder auf und der Trub ist wieder gleichmäßig im Wein verteilt, aber dem ist meist nicht so. :hmm: Der Trub setzt sich ab und bildet nach dem schütteln schon mal kleine Bröckchen, die dann in der Flasche rum tanzen und später im Glas. Und das ist nicht schön. :evil:
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Bahnwein »

BonesD hat geschrieben: 25 September 2018 23:22 ...da mir ein Simplex druckfilter zzt zu teuer ist.
Ich befürchte, es könnte noch ein bisschen teuerer werden. Lese dich hier mal noch ein wenig schlau zum Thema Pulcino. https://forum.fruchtweinkeller.de/searc ... bmit=Suche
Das ist ein Schichtenfilter mit einer elektrischen Pumpe. Er kostet nur ein wenig mehr, hat aber, meiner Meinung nach, einen wesentlich höheren Nutzwert.

Und er lässt sich, sollte man das Hobby aufgeben, auch viel besser wieder verkaufen.
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Den Simplex habe ich ja jahrelang verwendet, aber ich würde ihn heute höchstens halbherzig empfehlen. Ja, der Pulcino kostet etwas mehr als das Simplex-Paket aus Gehäuse und Behälter, aber der Mehrwert ist gewaltig.

Gelegentlich gibt es hier im Forum gebrauchte Filter, da kannst du die Augen offenhalten; vielleicht hast du ja Glück und kannst ein Schnäppchen machen.
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von 420 »

Die Pulcino ist auch von meiner Seite nur zu empfehlen. Obwohl ich auch einen 20x20iger Schichtenfilter im Gebrauch habe, gebe ich den kleinen Filter nicht mehr her. Der kleine Filter wird bei mir bei kleinen Losgrößen bis hin zu 100 Liter verwendet. Und von den Kosten geht es auch, so sehe ich es.

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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Die Kosten reduzieren wir ja indem wir die Filter zuschneiden, dazu gibt es hier auch einige Trööts.
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Re: Hilfe bei schönung

Beitrag von BonesD »

Ich habe mir den Pulcino angesehen und bin begeistert. Werde mir allerdings den Oil holen wegen der Edelstahl Pumpe.

Jetzt noch ein Update zu meinem Versuch den Wein zu schwefeln und gleichzeitig mit Kiselsol zu schönen. Ich konnte es nicht lassen und habe es so versucht wie ich es mir anfangs dachte. Allerdings mit einem Ansatz aus billigem Discountersaft.
Die Gärung war beendet, nur noch ein blubbern alle 4-5 min, und er wurde (4l Ansatz) mit 0,5g geschwefelt. Alles gut soweit und einen halben Tag später das Kieselsol hinzu. Wieder kräftig geschüttelt und ruhen gelassen. Am nächsten morgen dann die Überraschung. Es blubberte wieder verhalten ca 2-3 blubb pro min. Irgendwie scheinen sich die beiden Zutaten gegenseitig zu neutralisieren wenn sie in so kurzer Zeit zusammen geschüttet werden. Nach 2 Tagen wurde es zwar weniger mit dem blubbern aber die Hefe setzte sich nicht richtig ab und an Klärung war auch nicht zu denken. Das einzige was ich davon hatte war ein sehr starker Geruch nach Schwefel. Vorgestern Abend etwas von dem Gebräu in ein Glas gefüllt und probiert. Grausam kann ich nur sagen... der Geruch war fast nicht zu ertragen und der Geschmack erst.. es brannte übel den ganzen Hals runter. Das wird wieder dachte ich und gestern Abend wieder ein Gläschen eingefüllt und es war noch schlimmer. Ich denke das ich mir mit diesem Experiment einen Hefeböchser eingefangen habe aber einen ordentlichen. Ein klarer Fall für den Ausguss. Also es ist absolut nicht zu empfehlen

Mein Maracujawein hingegen habe ich vor 2 Tagen von der Hefe abgezogen und er klärt sich jetzt schon wunderbar von selbst. Die ersten 1-2 cm sind schon glasklar. Dachte nicht das es so schnell geht. Ich werde in Zukunft Die Finger von schönungsmitteln lassen und die selbstklärung abwarten
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