1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

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Hypatia
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Hypatia »

Ich habe für diese Vorsichtsmaßnahme eine Wäschewanne zweckentfremdet - Ballon reingestellt und fertig. Nimmt nicht viel mehr Platz in Anspruch als der Ballon, bietet guten Schutz vorm Überlaufen und ist in mehrfacher Ausführung im Haushalt vorhanden ;)
Si hoc legere scis nimium eruditionis habes
Onza
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Onza »

Aber die Wäschewanne nicht mit einem Wäschekorb verwechseln. ;-)
Pflaumen-august
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Pflaumen-august »

Ja, so eine Wanne als Auffangbecken ist auch eine gute Idee ;) , der Gärschaum ist wieder etwas zurückgegangen, das stürmische Blubbern (1-2 pro Sekunde) hält jedoch auch an Tag 3 weiter an.


Nicht das der Eindruck entsteht, dass ich jeden nächsten Schritt erfrage, ich setze nur mal vorsichtshalber jeweils ein ? hinter meine "unsicheren" Überlegungen.

Acidometer und Blaulauge, Milchsäure 80% sollten in 2 Tagen eintreffen, würde dann sofort etwa 0,2l aus der Mitte des Ballons entnehmen, mal ein Schlückchen kosten (Süße und Alkohol), die Säuremenge bestimmen und ggf erhöhen bis auf 7,5g/l ( falls er sehr süß schmeckt ) ?

Falls eine Säureerhöhung notwendig ist, das ganze in kleinerem Maßstab durchführen, nochmals bestimmen und dann auf das Volumen im Ballon hochrechnen, zugeben und mal vorsichtig durchschütteln ?

Nachzuckern brauche ich auch in 2 Tagen glaube noch nicht, es blubbert ja noch schön, außerdem hatte ich in meinem 1.Post wohl einen Denkfehler bei der Mengenangabe des Zuckers ?

1,2Kg Zucker zugeführt
7L Saft gewonnen...da ist doch auch Zucker drin ? etwa so um die ?500g? weil die Pflaumen nicht überreif waren (nicht optimal, aber die Maden sind sonst schneller :mrgreen: )
also sollte ich von 1,7 Kg auf 8,5 L ausgehen ?

Ist warscheinlich reine Spekulation, aber diesmal mach ich mir lieber vorher Gedanken, wie es weitergeht :D
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Chesten
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Chesten »

Pflaumen-august hat geschrieben:1,2Kg Zucker zugeführt
7L Saft gewonnen...da ist doch auch Zucker drin ? etwa so um die ?500g? weil die Pflaumen nicht überreif waren (nicht optimal, aber die Maden sind sonst schneller :mrgreen: )
also sollte ich von 1,7 Kg auf 8,5 L ausgehen ?
Wenn du von 1,7 kg Zucker ausgehst sollte das bei 8,5 L ca. für 9 bis 10%vol Alk reichen.
Pflaumen-august hat geschrieben:Acidometer und Blaulauge, Milchsäure 80% sollten in 2 Tagen eintreffen, würde dann sofort etwa 0,2l aus der Mitte des Ballons entnehmen, mal ein Schlückchen kosten (Süße und Alkohol), die Säuremenge bestimmen und ggf erhöhen bis auf 7,5g/l ( falls er sehr süß schmeckt ) ?
Ob Zucker vorhanden ist testest du mit deine Zunge. Alk mit dem Vinometer falls du eins hast.
Wenn du die Säure gemessen hast kannst du sie in einen Bereich erhöhen der ca. bei den Werten auf der HP ist.

Restüße und Säure stelle ich im feintuning vor dem Ek filtern ein.

Vergiss nicht das du nicht zu viel Milchsäure hinzu gibst ! Sonst kann es nach Sauerkraut schmecken !
http://fruchtweinkeller.de/Wine/saeure.html hat geschrieben:Mehr als 35 ml pro 10 l Wein sollten nicht verwendet werden, da die Milchsäure in so großer Menge doch unangenehm hervorschmecken könnte. Dann muss Zitronen- oder Apfelsäure für eine weitere Ansäuerung benutzt werden. Im Zweifelsfall ist die Zitronensäure nach der Milchsäure die zweitbeste Wahl: Apfelsäure schmeckt zwar in geringen Dosen frisch-fruchtig, kann bei Überdosierung aber zu einem ausgeprägten Fehlton nach Apfel führen.

Im Gegensatz zur Milchsäure sind weder Apfel- noch Zitronensäure gärungsstabil, sie können also im Laufe der Gärung durch die Hefe abgebaut werden, wodurch der Säuregehalt sinken kann (siehe unten). Beide Säuren gibt es als Pulver zu kaufen, und sie können einfach abgewogen und in den Wein gegeben werden.
Zitronensäure kann man noch im Lebensmittelladen kaufen die Findet man bei den Backzutaten.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Pflaumen-august
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Pflaumen-august »

Vinometer hab ich (noch) nicht.

Ok, denke mal ich habs soweit verstanden.

Säure gemäß Richtwerten einstellen (Mix aus verschiedenen Säuren bei hohem Bedarf), ggf vorsichtig nachzuckern (nach Geschmack) ohne jedoch das Maximum zu überschreiten, was die Hefe schafft aufzufressen.


was bedeutet " feintuning vor dem Ek filtern" ? :hmm:
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JasonOgg
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von JasonOgg »

Pflaumen-august hat geschrieben:... mal ein Schlückchen kosten (Süße und Alkohol), die Säuremenge bestimmen und ggf erhöhen bis auf 7,5g/l ( falls er sehr süß schmeckt ) ?
Falscher Ansatz!

Löse mal soviel Zucker wie möglich in Zitronensaft. Der schmeckt dann auch süß, ist aber trotzdem noch sauer. Mit Zucker überdeckst Du die Säure nur, neutralisierst sie aber nicht.
Pflaumen-august hat geschrieben:was bedeutet " feintuning vor dem Ek filtern" ? :hmm:
Bis zum EntKeimungs Filtern hast du noch viel Zeit (und wahrscheinlich noch nicht das notwendige teure Equipment)

Versuche erst einmal das Nachzuckern zu verstehen. Den Alkohol misst man, damit nicht zu viel Zucker dazugegeben wird.

Ganz grob sind es 20g/l für 1% Alkohol.
Also wenn er nicht mehr süß genug schmeckt, dann für deine 8,5l ruhig 170g Zucker dazugeben, solange du noch unter 13% bist. Danach würde ich (je nach Süße) nur noch in 85g Schritten (also grob 100g :lol: ) dazugeben.
Wenn Chestens Rechnung stimmt, dann kannst Du (wieviel Zucker ist noch drin?) ruhig 300-400g dazugeben.
Wie gesagt, verstehe die Nachzuckerei, dann ist das einfach.
„DENK DARÜBER NICHT ALS STERBEN", sagte der Tod.
„DENK EINFACH DARAN, DASS DU FRÜHER GEHST, UM DEM ANSTURM AUSZUWEICHEN.“

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Chesten
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Chesten »

JasonOgg hat geschrieben:Wenn Chestens Rechnung stimmt, dann kannst Du (wieviel Zucker ist noch drin?) ruhig 300-400g dazugeben.
Wie gesagt, verstehe die Nachzuckerei, dann ist das einfach.
Wenn meine Rechnung stimmt ! Wie viel Zucker nun im Ansatz ist wird wohl keine so richtig sagen können und da du kein Vinometer hast kannst du über den Alk-Gehalt nur spekulieren.
Deshalb würde ich mit dem nachzuckern auch etwas vorsichtiger sein. Wenn du für 1vol% Zucker gibst und eine Woche wartest und dann nochmal eine Probe ziehst bist du auf der GANZ sichern Seite. Wenn es nicht mehr blubbert und die Woche noch nicht rum ist kannst du dann wieder Zucker hinzufügen. Ob noch Zucker im Ansatz ist schmeckst du herraus wenn du eine Probe ziehst.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Pflaumen-august
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Pflaumen-august »

:hmm: Glaub, jetzt hab ichs kapiert :hmm:

Säure messen und einstellen-
Mostgewicht des Safts mit Öchslewaage bestimmen + umrechnen in g, Zuckerbedarf für meine 8,5 L ausrechnen unter Berücksichtigung der verwendeten Hefe + 100g für Restsüße..den Saftzucker davon abziehen..vom Ergebnis nur 25% + den Gärstarter zum Saft geben.

Weil wir, also ich, diese Schritte ja großzügig, mutig und blöderweise :lol: übersprungen habe, erscheint mir die Variante mit dem vorsichtigen nachzuckern für 1% Alk sicherer.
Vinometer und Öchslewaage hab ich dann auch zum Wochenende. :)

so, hab jetzt einfach mal ne kleine Kostprobe genommen :mrgreen: tja Fruchtsäure schmecke ich heraus, leicht süß ists auch und Alk scheint sich auch schon ordentlich gebildet zu haben, Hefegeschmack war nicht dabei. Angenehm--aber unfertig würd ich sagen. :D
Bei der Gelegenheit nochmal durchgeschüttelt.

danke euch beiden für die Geduld ;)
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JasonOgg
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von JasonOgg »

Die Oechsle-Waage kannst Du frühestens für den nächsten Ansatz verwenden, musst Du aber nicht. Die kannst Du auch sparen.

Siehe auch die Homepage zum Thema Dichte bei Zuckerlösungen und Alkohol.
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Chesten
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Chesten »

Pflaumen-august hat geschrieben:Säure messen und einstellen-
Mostgewicht des Safts mit Öchslewaage bestimmen + umrechnen in g, Zuckerbedarf für meine 8,5 L ausrechnen unter Berücksichtigung der verwendeten Hefe + 100g für Restsüße..den Saftzucker davon abziehen..vom Ergebnis nur 25% + den Gärstarter zum Saft geben.

Nicht so ganz...
Da bei Pflaumenwein eine Maischegärung machst wirst du mit einer Öchslewaage nicht viel anfangen können.

Man gibt so viel mit Zucker hinzu das man mit dem Zucker der Früchte, man jetzt eine Hefe mit hoher Alkoholtoleranz hat, bis 9 bis 10 Vol% kommen kann, weniger ist dabei sogar besser als zu viel Zucker. Da wenn man am Anfang zu viel Zucker hinzu gibt die Hefe zu sehr gestresst wird. Das Bisschen Zucker im Gärstarter muss man da nicht mitrechnen.

Wenn die Gärung sich verlangsamt Probe ziehen schmecken ob noch Zucker drin ist, wenn nicht Nachzuckern, ist noch Zucker vorhanden warten.

Restsüße kannst du einstellen wenn die Gärung völlig zum erliegen gekommen ist nach eigenen Geschmack: Eine Größere Probe ziehen 50, 100 oder 200 ml z.b. abmessen und etappenweise Zucker hinzu geben bis es dir schmeckt dann auf das Gesamte Volumen vom Wein hochrechen, abmessen in etwas Wein lösen und dann rein damit.

Wenn du Normalen Haushalszucker zur Einstellung der Restsüße nimmst denke daran das dieser Über die Lagerung ca. 1/3 der Süßkraft verliert. wie schnell das passiert ist bei jedem Wein unterschiedlich wenn du das Umgehen willst bestelle dir Fructose-Zucker im Internet bei dem passiert das nicht.

Wenn du alles nochmal genauer nachlesen willst schau auf der HP da steht alles nochmal genau.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
Pflaumen-august
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Pflaumen-august »

:D Vinometer und Blaulauge mit Meßröhrchen sind angekommen.

Der Alkoholgehalt beträgt 9 Vol % , die Bestimmung der Säuremenge gestaltet sich schwierig.

1.Versuch: Saft ins Reagenzglas, mehrmals aufgeschüttelt, Füllstand bei 0, Spritze mit 10ml Blaulauge aufgezogen, einen deutlichenFarbumschlag gab es bei 5ml, nach Zugabe von weiteren 5ml kam diese Farbe raus

hab diesen Versuch wiederholt in einem normalen Glas, die zu prüfende Flüssigkeit mit dest Wasser vermischt, gleiches Ergebnis bei 5ml vorher ---nachher

so richtig Blau wird es nicht :hmm:
die stürmische Gärung ist inzwischen beendet (5 Tage), nun blubberts noch alle 5 Sekunden.

:hmm: nun ist rechnen angesagt
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Chesten
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Re: 1.Versuch der Pflaumenweinherstellung

Beitrag von Chesten »

Die Säurebestimmung ist schon eine kleine Wissenschaft für sich. Eigentlich sollte die Lösung grün werden wenn pH 7 erreicht ist. Wenn dein Wein von Anfang an zu farbintensiv kannst du den auch verdünnen. Dann musst du das Ergebniss, also wie viel ml du verbraucht hast mal den Verdünnungsfaktor nehmen. Das hilft den Farbumschlag besser zu sehen.
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