Maracujawein mit mehr Wasseranteil

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Dido
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Dido »

Will auch mal meinen Senf dazu geben.
Habe nach Originalrezept (allerdings mit Champagnerhefe, weil gerade nichts anderes da war) 8 Liter angesetzt. Nach zwei Wochen habe ich mal verkostet und ich hatte einen Anti-Aging-Effekt (hat alle Falten zusammengezogen) und eine Säure von 11,0 g. und 14,0% Alk. So was Saures war schon eine besondere Erfahrung :lol:
Nun habe ich ihn durch Zugabe von 3 ltr. Wasser auf die im Rezept empfohlenen 8g/l. Säure gebracht und ihn nun noch mal eine Woche später verkostet: Alkohol nur noch 13,5%, nicht mehr sooo sauer, ein wenig Restsüße vorhanden, aber - recht wässriger Geschmack im Vergleich zur ersten Verkostung. Da schmeckte er recht kräftig nach Maracuja.
Habe dann noch mal 220 g. Zucker gegeben. Ob sich das Wässrige und Flache wohl noch gibt? Oder sollte ich einfach noch mal nen Liter Saft nachkippen, um den Geschmack zu heben?
Im Wein liegt Wahrheit, weil sie dort nicht mehr stehen kann.

© Manfred Hinrich (*1926), Dr. phil., deutscher Philosoph

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Flowie91
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Also ich hab meinen gestern Abgefüllt, wie gesagt mit 60:40 Verdünnung von Anfang an.
Stammsäure von 11,5, jetzt 6,5-6,5 ca.

Dieser Wein ist zwar nicht so kräftig im Geschmack wie der nach FWK, aber immer noch Aromatisch und im Ende nicht zu wässrig. Also bleib mal dabei und pass alles mit dem Zucker an.

Je höher die Säure, desdo mehr Zucker kannst du ja "reinkippen" damit sich ein passendes Harmoniedreieck bildet.
Ich muss sagen, bei mir wurde es recht spät (nach viel zucker) harmonisch wegen der Säure...dazu aber: ich bin eher der lieblichesüsse Weintrinker....

Hab noch einen nach FWK stehen, da ist die Säure bei 9,5-9,6 . Frag mich was da reinkommen "muss" damit es passt.
Trotz allem werde ich auch noch eine Direktvergärung ohne verdünnung starten und dann aufzuckern. Selbst auf die Gefahr hin, dass dann 80-100g/l drinne landen, den könnte man dann aber als gepritzten (mit Minderalwasser) trinken, müsste passen.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
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Josef
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Josef »

Einen geringen Säureüberschuss kann man mit Zucker überdecken, aber wenn man mal 80-100g zugeben muss um den Wein genießbar zu machen, dann wird das nichts.
Man kann das nicht grenzenlos betreiben. Die Säure wird durch den Zucker überdeckt, nicht neutralisiert.
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Flowie91
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Josef hat geschrieben:Einen geringen Säureüberschuss kann man mit Zucker überdecken, aber wenn man mal 80-100g zugeben muss um den Wein genießbar zu machen, dann wird das nichts.
Man kann das nicht grenzenlos betreiben. Die Säure wird durch den Zucker überdeckt, nicht neutralisiert.
Sag das mal nicht zu laut...
Ich kenne wen, der macht auch Maracujawein, allerdings gewerblich, und da landen ca. 100gr Restzucker drinnen, allerdings hat der Wein auch 11g/l Säure (wohl Saft ohne Wasserzugabe). Und das entscheidende: Dieser Wein kommt bei seinen Kunden gut an! Von dem her..Geschmäcker sind verschieden, mehr Zucker darf aber nicht gleich als schlecht bewertet werden. Ich hab diesen Wein aber noch nicht getrunken und kann daher kein eigenes Urteil abgeben.
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Josef
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Josef »

Probier den Wein mal, dann verdünnst du ihn mit Wasser und probierst noch mal, dann weiß du was ich meine. :pfeif:
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Flowie91
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Wie gesagt, habe ich noch nicht getrunken, deshalb kannst du durchaus recht haben :hmm:
So weit ich erinnere wird er auch hauptsächlich mit Mineralwasser getrunken
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Josef
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Josef »

:mrgreen:
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Vielleicht nochmal ein Update zum Anfangspost von mir:
Der Vergleichswein nach FWK (80:20, Saft:Wasser) klärt seit gestern. Übrigends klärt dieser Wein wirklich sehr schnell! Innerhalb von 7-10 Tagen nach Gärungsende ist er schon annähernd klar! Habe den ersten Ansatz dann direkt fein/EK gefiltert.

Naja, auf jeden Fall habe ich eben mal ne kleine Probe abgezogen. Die Säure ist natürlich höher wegen der geringeren Verdünnung (6,5 zu 9,5 g/l)
das passt aber absolut zu diesem Wein! Für mich wird es dann mehr Restzucker um die Harmonie anzupassen.

Das Aroma und der Geschmack: Bombe! Was ein Unterschied 20% weniger Wasser doch machen können...
Bin mal gespannt wie er nach dem Abfüllen und 3-4 Wochen lagern schmeckt!
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Der Wein, welcher eigentlich 83:17 verdünnt war wenn man es genau nimmt, da ich 6 Liter Saft und 1,2 Wasser verwendet habe, wurde heute gefiltert.

Es ist ein wirlich unkomplizierter schneller Wein, ich habe ihn 9 Tage auf Der Hefe stehen lassen und danach aufgezuckert und direkt Ek gefiltert, ging so durch, hat allerdings schon etwas nachgelassen zum Ende, wenn man die Filterschichten also ganz ausnutzen wil (kann) dann empfiehlt es sich vorher fein zu filtern.

Er schmeckt wirklich klasse! Die hohe Säure merkt man zwar, sie passt aber gut zum Wein, sagte ich ja schon. Hatte ein aufgezuckertes Glas vor und eines nach dem Filtern probiert, den Filterschock hat man ihm angemerkt, aber das wird sich ja geben.

Ich frage mich allerdings ob es sich bei so einem Wein lohnt ihn länger zu lagern? Ich denke 1-2 Monate reichen locker. Alles danach tut nicht weh, aber sollte ihn wohl auch nicht besser machen, Gerbstoffe oder anderes was für eine längere Lagerung spricht sind ja nicht vorhanden...
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Probiere es aus ;)
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Flowie91 »

Wenn die 6 Flaschen so lange halten :mrgreen:
3-4 Wochen habe ich mir geschworen (das muss aber auch wegen des Filterschocks) für die Zeit danach gebe ich keine Garantie :pfeif:

Aber ich werde ihn auf jeden Fall wieder machen! :clap:
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Re: Maracujawein mit mehr Wasseranteil

Beitrag von Onza »

Ich möchte diesen Beitrag mal aufleben lassen, da er meine Gedanken kreisen lässt.

Aktuell habe ich einen kleinen Ansatz Maracujawein, ganz nach FWK-Rezept hergestellt, im Keller. Die Meinungen zu diesem Wein sind geteilt. Mein Mann sagt: Der stinkt - nach Chemie oder Asphalt. Mein Sohn empfindet es ähnlich. Ich finde, er riecht "speziell" aber nicht unangenehm.

Nachdem ich nun, mehr per Zufall, den Wein mal als Schorle genossen habe, stellte ich fest: So ist er perfekt! Das ist seine Bestimmung (bei mir). Besser als jeder andere Traubenwein.

Daher meine Überlegung: Wie wäre es, wenn dieser Wein gleich zu Beginn mit mehr Wasser angesetzt wird? Gibt es da inzwischen Erfahrungswerte?
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