Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Grille
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Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Grille »

Hallo erstmal würd ich sagen :)

Da ich schon länger mal hier herumstöbere um gute Tipps zu finden kenn ich euer Forum bereits und bin begeistert.

Nun wie das so ist beim brauen habe auch ich so meine Problemchen. :D

Freitag hab ich mir einen neuen Ansatz gemacht:
3kg Honig
7 l Wasser
20g 80% Milchsäure
4g Hefenährstoffe
3g Flüssighefe

Natürlich ist selbst drei Tage später nichts geschehen. Also habe ich (keine Ahnung warum ich das nicht früher gemacht habe) mal an der Hefe gerochen: Essiggeruch! Na toll. :D Muss wohl auf dem Postweg passiert sein... naja.
Da ich früher schon Met gemacht habe, allerdings nur so aus Spass um mit Freunden einen zu heben, hatte ich noch Trockenreinzuchthefe im Haus.
Das Problem: Ich hab die aus dem Baumarkt. Der Typ da meinte die sei eigentlich für Sauren Most.
Auf der Packung steht nur: Trockenreinzuchthefe 15g für 100l, In 2dl lauwarmen Wasser auflösen, 15min stehen lassen und mit Saft vermischen. Natürlich auch ein Ablaufdatum und der Hersteller oder Vertreiber (Agroservice-suisse)
Naja ich hab dann einfach mal 1.5g hinzugefügt :D

Jetzt meine Frage:

Ist diese Hefe überhaupt geeignet? Keine Ahnung welcher Gattung sie angehört, aber auf jeden Fall gärt sie extremst schnell (auch ohne Gärstarter in gut 12 Stunden) und ist sehr lange haltbar.

Und falls ja, kann ich die Hefe nach dem Abziehen wiederverwenden?

Freundliche Grüsse

Grille
Latemar
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Latemar »

Hallo Grille,
erst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum.

Eine Fragen tun sich für mich auf:
Grille hat geschrieben: 3g Flüssighefe
Ich kenne die kleinen Fläschchen mit Flüssighefe. Die habe ich aber nie portioniert, sondern immer kpl. in den Ansatz gegeben.
Zum anderen sollte man bei Flüssighefe immer einen Gärstarter ansetzen um so ein Problem (Essiggeruch) auszuschließen. Ich hoffe, du hast dir damit nicht den Ansatz "versaut" :(
Grille hat geschrieben: Jetzt meine Frage:

Ist diese Hefe überhaupt geeignet? Keine Ahnung welcher Gattung sie angehört, aber auf jeden Fall gärt sie extremst schnell (auch ohne Gärstarter in gut 12 Stunden) und ist sehr lange haltbar.

Und falls ja, kann ich die Hefe nach dem Abziehen wiederverwenden?
Da du die Heferasse nicht kennst, hat man leider keinen Anhaltspunkt bezüglich der Alkohol Toleranzgrenze.
Ich würde mich frühzeitig (ab ca.10%) mit geringen Zucker/Honig Zugaben an die Toleranzgrenze herantasten.

Trockenhefen sind allgemein schnell in Fahrt, darum verwenden viele hier im Forum Trockenhefen :roll:

Den Bodensatz wieder zu verwenden macht eigentlich keinen Sinn. Wein am Ende der Gärung vom Bodensatz abziehen und den Rest dann in den Abfluss.

Hoffe der Ansatz findet ein gutes Ergebnisende

Latemar
Jedermann gibt zum ersten guten Wein, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; Joh.2,10
Grille
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Grille »

Hallo Latemar

Erstmal danke für die schnelle Antwort.
Auf meinem Rezept stand 3g Flüssighefe. Ausnahmsweise habe ich mich daran gehalten ;) Das komplette Fläschchen? Das dürften minimum 50g gewesen sein. Ich habe völlig verpeilt daran zu riechen, denn früher habe ich immer mit Trockenhefe gearbeitet.

Danke für den Tipp mit dem Zucker. Mittlerweile habe ich auch den Hersteller der Hefe kontaktiert. Sobald ich mehr weiss poste ich es hier ins Forum.

Ich denke nicht das der Ansatz nun ruiniert ist, es waren ja nur drei Gramm auf 10 Liter. Aber eben man weiss ja nie. Bis jetzt riecht das ganze noch nach ganz normalen Honig-Wasser-Gemisch. Hoffentlich gärt der Ansatz morgen sonst bin ich doch ein wenig enttäuscht :(

Vielen Dank schon mal

Grille
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Flowie91
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Flowie91 »

Grille hat geschrieben:Hallo Latemar

Erstmal danke für die schnelle Antwort.
Auf meinem Rezept stand 3g Flüssighefe. Ausnahmsweise habe ich mich daran gehalten ;) Das komplette Fläschchen? Das dürften minimum 50g gewesen sein. Ich habe völlig verpeilt daran zu riechen, denn früher habe ich immer mit Trockenhefe gearbeitet.
Ja, aber 50g (eher 50ml) Flüssighefe sind keine 50g Trockenhefe. In den Flässchen ist die Hefe meist mit Saft versetzt, deshalb "dünner" konzentriert.

Ich denke nicht das der Ansatz nun ruiniert ist, es waren ja nur drei Gramm auf 10 Liter
Richtig, aber wenn in diesen 3g Essigsäure Bakterien ihr unwesen getrieben haben, dann kann, nicht muss, es sein dass sie sich im Weinansatz vermehren...



Liebe Grüße, Flo
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
Grille
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Grille »

Hallo Flo

Wollen wir hoffen das es nicht so ist :) Sonst kipp ich hald Öl dazu und dann gibt's Salatsauce.

Der Hersteller hat mir geschrieben: 12-14 Vol. %...

Klingt meiner Meinung nach ganz ok.
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Chesten
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Chesten »

Auf dem Fläschchen von der Flüssighefe steht zwar immer für 50 L aber das ist Blödsinn.
In den 50 ml sind maximal 0,1 g Hefe drin aber auch nur wenn du das Fläschchen vorher gut durchschüttelst.
Wenn du nun nur 3 ml davon nimmst kannst du dir ja vorstellen wie viel oder besser wie wenig Hefe du dann im Ansatz hast.
Hier findest du einen Anleitung wie man seinen ersten eigenen Wein herstellt ( Bebilderte Anleitung) :
http://www.forum.fruchtweinkeller.de/viewtopic.php?f=33&t=12175
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Fruchtweinkeller
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Vollständigkeit möchte ich nochmals auf die Homepage verweisen wo alles Wissenswerte zum Thema steht:

http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html
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habaku
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von habaku »

Könnte mir jemand von euch einen guten Fachartikel zu den Vor- und Nachteilen von Trocken- und Flüssighefe empfelhen? Habe mich bis jetzt bei der Verwendung immer an Rezepte/Ratschläge von Bekannten gehalten, ohne genau zu wissen, welche wofür besser geeignet ist.
Nathea
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Nathea »

Reichen Dir die Erfahrungsberichte hier im Forum, geschrieben von den unterschiedlichsten Fruchtweinherstellern, nicht aus? Was erhoffst du Dir von diesen Fachberichten?

Gruß,
Sylvia
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Flowie91
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Flowie91 »

Vielleicht interessiert es ihn einfach auch den Fachberichten, paralell zu den Berichten der User zu folgen. Geht mir öft ähnlich.
Viele Grüße aus dem grünen Herzen Schleswig Holsteins
Flo
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Fruchtweinkeller
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Der Vollständigkeit möchte ich nochmals auf die Homepage verweisen wo alles Wissenswerte zum Thema steht:

http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html

Ich bin übrigens durchaus "vom Fach" :mrgreen:
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habaku
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Re: Probleme mit Flüssighefe, umsteigen auf Trockenhefe?

Beitrag von habaku »

Fruchtweinkeller hat geschrieben:Der Vollständigkeit möchte ich nochmals auf die Homepage verweisen wo alles Wissenswerte zum Thema steht:

http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/hefe.html

Ich bin übrigens durchaus "vom Fach" :mrgreen:
Sorry, so war das gar nicht gemeint. Ich vertraue auf euer Wissen hier, sonst hätte ich mich ja nicht angemeldet. :)
Flowie91 hat geschrieben:Vielleicht interessiert es ihn einfach auch den Fachberichten, paralell zu den Berichten der User zu folgen. Geht mir öft ähnlich.
Es ging tatsächlich eher in die Richtung, die Flowie91 hier anspricht.

Aber ich werde mich wirklich erst mal in Ruhe mit der Homepage beschäftigen und ggf. noch mal nach weiteren Infos fragen, wenn mir was unklar ist.
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