Weinreben Chaos!

matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

See hat geschrieben:Die Form ist mir relativ wurscht, möchte einfach besseren Ertrag..
Was heißt für dich besserer Ertrag?

Mehr Ertrag oder höhere Traubenqualität?
See hat geschrieben:Irgendwo hab ich gelesen, dass alte Reben bessere Weine bringe.
Ja das stimmt auch. Aber eben nicht pauschal.
Mit den Jahren wird der Ertrag der Rebe geringer, dadurch und durch die Menge des Altholzes und der Größe des Wurzelstocks wird die Qualität der Trauben inhaltlich gesehen besser. Dh das Mostgewicht steigt etwas, aber vorallem bekommen die Trauben mehr Extraktstoffe. Das ganze funktioniert aber nur sinnvoll, wenn sich um die Rebe über die ganzen Jahre hinweg richtig gekümmert wurde, dh sie regelmäßig, konsequent und richtig geschnitten und gepflegt wurde, so wie es in den Weinbergen geschieht.
Ausserdem macht das mit dem besseren Wein natürlich nur Sinn, wenn du auch genug Reben hast. Denn schmecken tust du das ganze nur, wenn die Trauben richtig reif werden können und so auch ihr optimales Mostgewicht erreichen. Und dazu sind meißt wiederum Ertragsreduzierungsmaßnamen notwendig. Die lohnen sich aber nur, wenn du genug Reben hast.

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 23.02.2011 - 17:37 von matzl0505 aktualisiert]
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

derapulier
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Beitrag von derapulier »

Ich geh da grundsätzlich einen anderen Weg!


Ich würde niemals alte Reben roden nur weil sie evtl. Im Ertrag schwächer werden,was m.M. nach wirklich nur im Erwerbsweinbau relevant ist.Meine Reben sind mit Sicherheit älter als 25-30 Jahre und mir käme nie in den Sinn sie auszutauschen nur weil Neue ein paar Kilo mehr bringen.Mir ist da einfach die Qualität wichtiger, wobei ich mir sogar sicher bin, dass ältere Reben eine bessere Qualität bringen, schon alleine aus der Sicht des Wurzelwerks, das einfach über Jahrzehnte Zeit hatte aúch tiefere Bodenregionen zu eröffnen.Bei mir kommt da noch zusätzlich dazu, dass ich nicht bewässere und auch nicht kann und mir sicher bin das neue Reben das auch nicht schaffen würden ohne Bewässerung.

@See Deine Angst, dass deine Reben nicht mher neue Triebe bringen ist unbegründet. Denk an die schlafenden Augen, die aber nur aktiviert werden nur Schnitt.Deine Reben sind halt im Moment nciht gepflegt aber deswegen würde ich sie nicht roden, aber auch nicht radikal zurückstutzen sonder alles mit Mass und Ziel.Und denke auch ein wenig an die Bodenbearbeitung um deine Reben zu stärken.Wie auf deinen Bildern gut zusehen ist sind die ja zum Teil richtig eingewachsen.Wasser und Nährstoffkonkurrenz.


Gruss derapulier
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

derapulier hat geschrieben:Ich geh da grundsätzlich einen anderen Weg!
Verstehe ich nicht. Matzl0505 sagt doch mehr oder weniger das Gleiche wie du, weist aber zusätzlich auf die Erziehungsproblematik hin.
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derapulier
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Beitrag von derapulier »

So wie ich auffasse würde er irgendwann roden und ich eben nicht.


Gruss derapulier

[Dieser Beitrag wurde am 26.02.2011 - 21:52 von derapulier aktualisiert]
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Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo,

also, ich würde diese alten Reben auch nicht roden, obwohl vieles auch für eine Neupflanzung spricht, wie Marius schon geschrieben hat. Die Gegend um Landsberg liegt geschätzt ja so um die 700 Meter hoch mit einer später einsetzenden Vegetationsperiode und vermutlich auch mit einem früh einsetzenden Herbst.Also nicht unbedingt ein gutes Weinanbaugebiet. Hier wären frühreifende Rebsorten wie z.B. die Solaris oder Felicia gut geeignet. Die Solaris reift Ende August und die Felicia mit dem Müller-Thurgau Mitte September

@See: Was den Schnitt im alten Holz betrifft, gibt es zwar große Wunden, die aber die Reben bestimmt gut verkraften. Ich habe z.B. vor 2 Jahren eine Rebe mit einem Stammdurchmesser von ca. 4 cm mit dem Balkenmäher aus Versehen abgemäht. Sie hat im selben Jahr noch so kräftig ausgetrieben, dass man heute nichts mehr davon sieht. Ich habe mir Deine Bilder angesehen und denke schon, dass man in einigen Jahren eine vernünftige Erziehungsform hinbringen kann. Leider bin ich im Moment nicht zuhause und die Adresse auf die ich die Bilder hochladen könnte habe ich nicht dabei, sonst würde ich Dir meine Schnittvorschläge hochladen. Oder Du sendest mit per PM Deine Emailadresse, dann schicke ich Dir die Bilder per Anhang an eine Email. Wenn nicht, spätestens kommendes Wochenende bin ich wieder zuhause.

Das mit den Stecklingen halte ich aber trotzdem für eine gute Idee. Sollte eine Rebe den starken Schnitt nicht vertragen, hast Du die Stecklinge.

Grüße Traubenstolz
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

Ich bin Mitglied der „Erhaltungs-Fraktion“.
Neupflanzung macht nur Sinn, wenn grundsätzlich an einen Sortenwechsel gedacht wird.

Ich sehe allerdings ein anderes Problem: Die Erziehung an einem (geschätzt) 1 m hohen Maschendrahtzaun ist (neudeutsch) suboptimal. Bei einer anzustrebenden Stammhöhe von 0,6 bis 0,7 m, um weit genug vom Boden entfernt zu sein wg. Feuchtigkeit und Pilzproblemen (plus rund 5 cm für Flachbogen oder Kordon) und einer Laubwandhöhe von 1,2 bis 1,4 m braucht es schon einen oberen Heftdraht in 1,8 bis 2,0 m Höhe – es sei denn, die Gegend ist sehr windarm. Im Stammbereich sollte der Bodenbewuchs großzügig entfernt und der Boden offen gehalten werden.

Zum Schnitt: Stammverzweigungen, die für einen Neuaufbau der Stöcke nicht zu gebrauchen sind, nicht zu kurz absägen, etwa 10 bis 15 cm stehen lassen. Unter diesem Gesichtspunkt radikal einkürzen. Den Stöcken nur wenige Basisaugen (3 bis 5) der letztjährigen Triebe lassen, falls das bei den Schnittmaßnahmen überhaupt sinnvoll sein sollte. Aus dem alten Holz wird aus schlafenden Augen neuer Austrieb erfolgen; was für einen neuen Stockaufbau gut steht, erhalten und gut aufbinden, den Rest Ende Mai ausbrechen. Aus dem diesjährigen neuen Austrieb die Stöcke im nächsten Jahr neu aufbauen.

Grüße, Dreizehn


Edith meinte „aus schlafenden Augen“

[Dieser Beitrag wurde am 27.02.2011 - 13:20 von Dreizehn aktualisiert]
See
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Beitrag von See »

na Gott sei Dank gibts noch ein paar Leute, die meine Meinung bestätigen...

Wir liegen hier auf 530 m.

Ich werde schneiden und trotzdem Stecklinge ziehen.. Wenn die Teile das nich verkraften, was solls...

Sogar jetzt bei dem geringen ertrag, pro Rebe hingen teilweise nur 1-2 Trauben, habe ich doch 12 Liter Wein zusammen bekommen.

Ich denke nicht an riesen Mengen und will keine 150 Liter daraus machen... Wenn alle nur annähernd so tragen würden wie die große lange auf dem Foto (die hatte locker 8 kg dran), wär ich schon zufrieden..
Bewässert habe ich NIEEEE. Auch nicht letztes Jahr wo alles vertrocknet ist im Garten und der Rasen braun war wie Olgas Hintern ;)

Das zeigt mir einfach, dass die Teile einfach nur verschnitten sind und man schon noch was tun kann damit...

Ich will dies jahr links und rechts am Zaun eine Art V bauen und dort Stahlseile oder sowas spannen in ca. 1,50 höhe damit die Rebe etwas "optimaler" mit rund 70% Winkel wachsen kann. Alles was über 2,20 wächst wird dann abgeschnitten.

Für extravagante Schnittanleitungen wär ich weiterhin dankbar ;)

viele Grüße

vom See
Dreizehn
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Beitrag von Dreizehn »

See hat geschrieben:... Für extravagante Schnittanleitungen wär ich weiterhin dankbar ...
Wie Du jetzt vorgehen kannst, habe ich beschrieben. Eigenes Augenmaß musst Du mit einsetzen. Ruten, die in diesem Jahr austreiben und für den Stock-Neuaufbau im kommenden Jahr infrage kommen, möglichst senkrecht wachsen lassen und gut festbinden, damit sie nicht brechen. Hinweise zum Schneiden dann im kommenden Frühjahr.

Grüße, Dreizehn
See
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Beitrag von See »

Dreizehn hat geschrieben: Wie Du jetzt vorgehen kannst, habe ich beschrieben. Eigenes Augenmaß musst Du mit einsetzen. Ruten, die in diesem Jahr austreiben und für den Stock-Neuaufbau im kommenden Jahr infrage kommen, möglichst senkrecht wachsen lassen und gut festbinden, damit sie nicht brechen. Hinweise zum Schneiden dann im kommenden Frühjahr.

Grüße, Dreizehn
alles klar! werde ich machen, sollte doch klappen!

cheers
Traubenstolz
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Beitrag von Traubenstolz »

Hallo See,

verspätet, aber wie versprochen mein Versuch, wie ich die Reben schneiden würde. Allerdings ist auf den Bildern sehr schlecht zu sehen wie die Triebe gewachsen sind. Vielleicht kannst Du was damit anfangen.

Grüße Traubenstolz

[img][/img]

[Dieser Beitrag wurde am 17.03.2011 - 17:04 von Traubenstolz aktualisiert]
See
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Beitrag von See »

danke für deine Anleitung!

mitlerweile hab ich schon geschnitten ;) aber dann doch sehr ähnlich deiner Anleitung!

wenns dich interessiert, mach ich nochmal vergleichsfotos!

ach und ca. 20 Stecklinge hab ich mir gezwickt. 10 in erde und 10 in ein Wasserglas.. Stehen seit gut 1 Woche da und zumindest im Wasserglas hat sich noch nichts getan...

Aber gut, auch im Garten hat der Wein erst im April ausgetrieben.

grüße

see
juno
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Beitrag von juno »

Wann hast Du geschnitten?

Ich habe bei meinen Unterlagen, die Austriben, die Triebe im Februar geschnitten und nach ca. 3 Wochen sah man die erste Reaktion, aber wenn man bemerkt, daß es los geht, geht es sehr schnell. Ich würde sagen, berichte nochmal in 3 Wochen über die Stecklinge. Ach übrigens, ich habe meine, wenn ich sie in die Erde setze ind der Garage bei ca. 10° im Nordfenster. Die Erde feucht halten!!!
Bei denen in der Erde merkst Du nur dadurch, das sie im Mai/ Juni immer noch grün sind.
Im Juni vorsichtig austopfen un bis zum nächsten Frühjahr im Topf Kultivieren.

Gruß juno :shock: :D

[Dieser Beitrag wurde am 17.03.2011 - 15:37 von juno aktualisiert]
Gott hat uns nicht nur die Reben, sondern auch den Durst dazu gegeben. Drum trink, solange die Flasche winkt, nütze Deine Tage, ob man im Himmel weiter trinkt, daß ist die entscheidende Frage.
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