Hallo, lieber Fruchtweinfreunde!
Jetzt habe ich also meine beiden Erstversuche hinter mir - sie verliefen leider alles andere als erbaulich.
1. Bananenwein:
Im Rezept steht etwas von Gewürznelken. Als alter Punschbrauer verwende ich Gewürznelken prinzipiell nur mit Zimtrinde. Schon beim Abziehen von der Maische fiel ein extremer Bittergeschmack auf . Schließlich musste der Ansatz verworfen werden.
Mein Verdacht:
1.Die Zimtrinde
2. Sie schreiben von maximal 35ml Milchsäure - also hab ich noch zusätzlich Zitronenkonzentrat hinzugefügt - liegt's daran?
3. hätte ich die Fäden, die auf der Banane anliegen, entfernen sollen?
2. Apfelwein
Nach der Gärung, dem Abziehen und dem Klaren stellte ich den Restzucker nach Geschmack und die Säure auf ca7,5 ein. dabei erwischte ich ein wenig zu viel Zucker. Nach einer Woche schmeckte der Wein perfekt. Da meinte ich, dass jetzt die von Ihnen beschriebene Spaltung von Zucker in Fruchtzucker und (fällt mir jetzt nicht ein) stattgefunden hat. Nach einer weiteren Woche war der Wein nicht mehr lieblich sondern trocken - außerdem machte sich ein bitterer Nachgeschmack bemerkbar. Nach der dritten Woche ist der Wein jetzt mit so einem bitteren Nachgeschmack behaftet, dass er nicht mehr genießbar ist. Werde ihn wohl brennen müssen - mal sehen was draus wird.
Wer hat eine Idee, was da schief gelaufen sein könnte?
Ich muss noch bemerken, dass ich nicht geschwefelt habe, da ich die kleine Erstversuchsmenge beabsichtigte innerhalb von 2 Monaten zu trinken.
Trotz Misserfolg möchte ich Ihnen zu Ihrer tollen Seite gratulieren. Sie hat viele Fragen beantwortet und sicher bei der Vermeidung von noch mehr Fehlern geholfen.
Mit freundlichen Grüßen
Franz C.
Weinfehler bei Erstversuchen
Weinfehler bei Erstversuchen
Hallo Franzi
Du schreibst nichts über das Volumen der Ansätze, die wüßte ich gerne.
Mein erster Gedanke für die Verwerfung der beiden Ansätze ist, dass du zu wenig Geduld gehabt hast. In den verschiedenen Gärphasen schmeckt der Wein nicht immer gut. Manches gibt sich über Monate. Die müssen nur abgewartet werden.
Der Bananenwein kann überwürzt gewesen sein, Mache doch mal einen Ungewürzten und taste dich dann so langsam an die Gewürze ran.
Der Apfelwein wird ganz einfach allen Zucker vergoren haben. Vielleicht hätte eine Zuckergabe gutgetan.
Jetzt ist nichts mehr zu retten. Trau dich noch mal. Aber bringe Geduld mit.
Du schreibst nichts über das Volumen der Ansätze, die wüßte ich gerne.
Mein erster Gedanke für die Verwerfung der beiden Ansätze ist, dass du zu wenig Geduld gehabt hast. In den verschiedenen Gärphasen schmeckt der Wein nicht immer gut. Manches gibt sich über Monate. Die müssen nur abgewartet werden.
Der Bananenwein kann überwürzt gewesen sein, Mache doch mal einen Ungewürzten und taste dich dann so langsam an die Gewürze ran.
Der Apfelwein wird ganz einfach allen Zucker vergoren haben. Vielleicht hätte eine Zuckergabe gutgetan.
Jetzt ist nichts mehr zu retten. Trau dich noch mal. Aber bringe Geduld mit.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Weinfehler bei Erstversuchen
Hallo Franz,
wir haben schon öfter Weine mit Zimtrinde vergoren, daß diese einen bitteren Beigeschmack verursacht haben wir nicht beobachtet.
Du schreibst von Zitronenkonzentrat, wie waren denn deine Säurewerte bei dem Wein und was für Zironenkonzentrat hast Du verwendet und hast Du wie im Rezept angegeben Zitronen verwendet und wenn ja wie hast Du diese verarbeitet?
Wie war der Gärverlauf? Wie war der Endalkoholgehalt? Wie hast Du den Wein nach der Klärung konserviert wenn Du ihn nicht geschwefelt hast. Hast Du mit Viamin C gearbeitet?
Zum Apfelwein: Eine Aufspaltung des Zucker in einen Woche ist sehr unwahrscheinlich, der Zeitraum von einer Woche deutet eher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Nachgärung hin.
Gruß Birgit
wir haben schon öfter Weine mit Zimtrinde vergoren, daß diese einen bitteren Beigeschmack verursacht haben wir nicht beobachtet.
Du schreibst von Zitronenkonzentrat, wie waren denn deine Säurewerte bei dem Wein und was für Zironenkonzentrat hast Du verwendet und hast Du wie im Rezept angegeben Zitronen verwendet und wenn ja wie hast Du diese verarbeitet?
Wie war der Gärverlauf? Wie war der Endalkoholgehalt? Wie hast Du den Wein nach der Klärung konserviert wenn Du ihn nicht geschwefelt hast. Hast Du mit Viamin C gearbeitet?
Zum Apfelwein: Eine Aufspaltung des Zucker in einen Woche ist sehr unwahrscheinlich, der Zeitraum von einer Woche deutet eher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf eine Nachgärung hin.
Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)
Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)
Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!
Weinfehler bei Erstversuchen
Hallo Franzl,
hast du nach den Rezepten aus dem Fruchtweinkeller gearbeitet, oder welches Rezept hast du angewand?
Einen Bittergeschmack kann man sehr deutlich rausschmecken. Aber bist du sicher das es wirklich bitter ist?
Wie Fibroin schon schreibt, schmeckt der Wein nicht immer gut, besonders wenn der komplette Zucker vergoren ist.
Ich habe als blutjunger Anfänger selbst mal einen Wein weggeschüttet weil er einfach nur eklig schmeckte. Im nächsten Jahr stellte ich fest ihm fehlte nur Zucker. Also nichts überstürzen erst den Wein komplett ausbauer bevor man ihn verwirft.
Gruß Josef
hast du nach den Rezepten aus dem Fruchtweinkeller gearbeitet, oder welches Rezept hast du angewand?
Einen Bittergeschmack kann man sehr deutlich rausschmecken. Aber bist du sicher das es wirklich bitter ist?
Wie Fibroin schon schreibt, schmeckt der Wein nicht immer gut, besonders wenn der komplette Zucker vergoren ist.
Ich habe als blutjunger Anfänger selbst mal einen Wein weggeschüttet weil er einfach nur eklig schmeckte. Im nächsten Jahr stellte ich fest ihm fehlte nur Zucker. Also nichts überstürzen erst den Wein komplett ausbauer bevor man ihn verwirft.
Gruß Josef
-
Franzl
- Unregistriert
Weinfehler bei Erstversuchen
Danke vorerst für die schnellen Reaktionen.
Also der Bananenwein hatte zum Schluss 14% (laut Vinometer) und war von Anfang an bitter. Das Zitronenkonzentrat war so ein Ding aus einer gelben Plastikflasche, das man normalerweise in den Tee schüttet und wo draufsteht ,,enthält den Saft von 10 Zitronen." Ich wollte mir das Pressen ersparen.
Noch etwas ist mir eingefallen: Die Milchsäre (80%) hatte ich von einer Drogerie und nicht von einem Weinzubehörfachhandel. Gibt es da Unterschiede?
Der Apfelwein hat 13% und gärt sicher nicht mehr. Er ist in Flaschen luftdicht mit ca. 1cm Luftsäule abgefüllt (Kronenkork) und zeigt beim Öffnen keinerlei Überdruck. Vitamin C habe ich zugesetzt - aber nicht viel - hatte schon genug Eigensäure. Mit Kaffeefilter hab' ich nach der Eigenklärung gefiltert, beim genauen Hinsehen fällt aber jetzt (ca.3 Wochen nach der Flaschenfüllung eine hauchdünne graue Schicht am Flaschenboden aus.
Vielleicht ist das ein Hinweis?
Und nochmals danke an alle Antworter!
Bin - wie bemerkt - blutiger Anfänger und über jeden Tip dankbar.
Mein Freund hat einen Kirschenbaum und wirf jedes Jahr 100kg weg. Der Kirschenweinansatz soll wenn schon nicht perfekt, so wenigsten trinkbar werden.
liebe Grüße
Franzl
Also der Bananenwein hatte zum Schluss 14% (laut Vinometer) und war von Anfang an bitter. Das Zitronenkonzentrat war so ein Ding aus einer gelben Plastikflasche, das man normalerweise in den Tee schüttet und wo draufsteht ,,enthält den Saft von 10 Zitronen." Ich wollte mir das Pressen ersparen.
Noch etwas ist mir eingefallen: Die Milchsäre (80%) hatte ich von einer Drogerie und nicht von einem Weinzubehörfachhandel. Gibt es da Unterschiede?
Der Apfelwein hat 13% und gärt sicher nicht mehr. Er ist in Flaschen luftdicht mit ca. 1cm Luftsäule abgefüllt (Kronenkork) und zeigt beim Öffnen keinerlei Überdruck. Vitamin C habe ich zugesetzt - aber nicht viel - hatte schon genug Eigensäure. Mit Kaffeefilter hab' ich nach der Eigenklärung gefiltert, beim genauen Hinsehen fällt aber jetzt (ca.3 Wochen nach der Flaschenfüllung eine hauchdünne graue Schicht am Flaschenboden aus.
Vielleicht ist das ein Hinweis?
Und nochmals danke an alle Antworter!
Bin - wie bemerkt - blutiger Anfänger und über jeden Tip dankbar.
Mein Freund hat einen Kirschenbaum und wirf jedes Jahr 100kg weg. Der Kirschenweinansatz soll wenn schon nicht perfekt, so wenigsten trinkbar werden.
liebe Grüße
Franzl
Weinfehler bei Erstversuchen
Der Reihe nach:
Bananenwein: Dieses Zironenkonzentrat ist nicht günstig, es kann tatsächlich Bitterstoffe enthalten, die beim Pressen der weißen Schale aufgenommen werden. Alternativ kann aber Zitronensäure aus dem Weinhandel dazugetan werden. Und Milchsäure ist unabhängig vom Drogerie oder Weinfachhandel dieselbe Qualität. Waren vielleicht die Bananen auch schon bitter? Haben die evt. Frost mitbekommen? Welche Hefe hast du genommen?
Apfelwein: Hier auch die Frage nach der Hefe. Beim Filtern mit Kaffeefilter bekommt der Wein viel Luft mit. Hat der vielleicht einen Luft- Sherrygeschmack?
Kirschwein: Der soll nicht trinkbar, sonder große Klasse werden!
Bananenwein: Dieses Zironenkonzentrat ist nicht günstig, es kann tatsächlich Bitterstoffe enthalten, die beim Pressen der weißen Schale aufgenommen werden. Alternativ kann aber Zitronensäure aus dem Weinhandel dazugetan werden. Und Milchsäure ist unabhängig vom Drogerie oder Weinfachhandel dieselbe Qualität. Waren vielleicht die Bananen auch schon bitter? Haben die evt. Frost mitbekommen? Welche Hefe hast du genommen?
Apfelwein: Hier auch die Frage nach der Hefe. Beim Filtern mit Kaffeefilter bekommt der Wein viel Luft mit. Hat der vielleicht einen Luft- Sherrygeschmack?
Kirschwein: Der soll nicht trinkbar, sonder große Klasse werden!
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
Weinfehler bei Erstversuchen
Hallo Franzl,
woher kommt der bittergeschmack?
es muß eine Zutat geben die diesen Geschmack verursacht.
Deshalb nochmal die Frage: war es wirklich bitter? oder hast du den Wein übersäuert?
Zitronenkonzuentrat und Milchsäure, in welchen Mengen?
Poste doch bitte mal das ganze Rezept mit allen Zutaten und Mengenangaben. Ich bin sicher das die dann jemand den entscheidenden Tip geben kann.
Wäre doch schade um die vielen Kirschen.
Gruß Josef
woher kommt der bittergeschmack?
es muß eine Zutat geben die diesen Geschmack verursacht.
Deshalb nochmal die Frage: war es wirklich bitter? oder hast du den Wein übersäuert?
Zitronenkonzuentrat und Milchsäure, in welchen Mengen?
Poste doch bitte mal das ganze Rezept mit allen Zutaten und Mengenangaben. Ich bin sicher das die dann jemand den entscheidenden Tip geben kann.
Wäre doch schade um die vielen Kirschen.
Gruß Josef
Weinfehler bei Erstversuchen
Also zu erst mal das Einfache:
Die graue Schicht in den Apfelweinflasche ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Hefe, also hattest Du eine Flaschengärung, die Gasbildung muß man nicht immer beim Öffnen bemerken, dazu gehört schon viel Restzucker. Ein Kaffeefilter ist für eine Weinfilterung völlig ungeeignet. Der Wein ist über einen langen Zeitraum Keimen und Sauerstoff ausgesetzt, das führt zum wachsen von Mikroorganismen und zur Oxidation des Weines und dieses in hohem Maße wenn man nicht schwefelt und kein Vitamin C zuführt.
Du schreibst der Bananenwein war von Anfang an bitter, also muß der bittere Geschmack von einer Zutat kommen. Einen äußerst unangenehmen Geschmack bekommt man, wenn man Gewürze überdosiert. Ganz besonders bei der Verwendung von Nelken. Ein weiterer Bittergeschmackverursacher kann fertiger Zitronensaft sein. Hattest Du fertigen Saft oder das Citrovin und enthielt dieses Kaliumsorbat das kann den berüchtigten Geranienton verursachen und zu einer schleppenden Gärung führen,
Gruß Birgit
Die graue Schicht in den Apfelweinflasche ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Hefe, also hattest Du eine Flaschengärung, die Gasbildung muß man nicht immer beim Öffnen bemerken, dazu gehört schon viel Restzucker. Ein Kaffeefilter ist für eine Weinfilterung völlig ungeeignet. Der Wein ist über einen langen Zeitraum Keimen und Sauerstoff ausgesetzt, das führt zum wachsen von Mikroorganismen und zur Oxidation des Weines und dieses in hohem Maße wenn man nicht schwefelt und kein Vitamin C zuführt.
Du schreibst der Bananenwein war von Anfang an bitter, also muß der bittere Geschmack von einer Zutat kommen. Einen äußerst unangenehmen Geschmack bekommt man, wenn man Gewürze überdosiert. Ganz besonders bei der Verwendung von Nelken. Ein weiterer Bittergeschmackverursacher kann fertiger Zitronensaft sein. Hattest Du fertigen Saft oder das Citrovin und enthielt dieses Kaliumsorbat das kann den berüchtigten Geranienton verursachen und zu einer schleppenden Gärung führen,
Gruß Birgit
Aus dem Feuerquell des Weines, aus dem Zaubergrund des Bechers,
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)
Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!
sprudelt Gift und süße Labung, sprudelt Süßes und Gemeines;
nach dem eig'nen Wert des Zechers, nach des Trinkenden Begabung! (Friedrich von Bodenstedt)
Sorry, aber ich antworte nicht auf PMs, die inhaltlich ins Forum gehören!
-
Franzl
- Unregistriert
Weinfehler bei Erstversuchen
Danke nochmals an alle, die mir geantwortet haben.
Also zusammenfassend:
1. Ich besorge mir einen brauchbaren Filter. Könnte wirklich ein Luftsherrystich sein, den mein Apfelwein abbekommen hat.
2. Werde in Zukunft Zitronenkonzentrat und Gewürze eher meiden.
3. Werde von nun an auch Kleinmengen, die ich beabsichtige schnell zu verbrauchen,leicht schwefeln.
Abschließend noch eine Frage:
Ist Vitamin C bei Zusatz nach Abschluss der Gärung stabil?
Kirschenwein ich komme!
Franzl
Also zusammenfassend:
1. Ich besorge mir einen brauchbaren Filter. Könnte wirklich ein Luftsherrystich sein, den mein Apfelwein abbekommen hat.
2. Werde in Zukunft Zitronenkonzentrat und Gewürze eher meiden.
3. Werde von nun an auch Kleinmengen, die ich beabsichtige schnell zu verbrauchen,leicht schwefeln.
Abschließend noch eine Frage:
Ist Vitamin C bei Zusatz nach Abschluss der Gärung stabil?
Kirschenwein ich komme!
Franzl
Weinfehler bei Erstversuchen
Schwefel und Vitamin C (Ascorbinsäure) haben eine nicht zu vernachlässigende Antioxidationswirkung. Dann darf während des Abziehens, Filterns und Abfüllens etwas Luft an den Wein, ohne dass das gleich geschmacklich ungünstig wird.
Das Vitamin C bleibt stabil im Wein, wenn es nicht durch Sauerstoff verbraucht wird.
Das Vitamin C bleibt stabil im Wein, wenn es nicht durch Sauerstoff verbraucht wird.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.