GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

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JasonOgg
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GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von JasonOgg »

Bei uns redet man von Insektensterben und welche Auswirkungen das auf unsere Umwelt und Klima hat. Es geht ja nicht nur um Bestäubung durch Bienen, sondern auch Lücken in der Nahrungskette, und fehlende Verwerter in der Nahrungskette, wenn ich da an meine Blattläuse denke.

In Afrika hingegen möchte man zur Vermeidung von Malaria bewußt eine deutliche Reduktion einer Insektenart herbeiführen. Man hat einen Pilz gentechnisch so verändert, dass er ein Gift einer australischen Spinne produziert, sobald er es auf eine Anopheles-Mücke geschafft hat. Die Mücke stirbt:
Prof St Leger hat geschrieben:A spider uses its fangs to pierce the skin of insects and inject toxins, we replaced the fangs of spider with Metarhizium
Inzwischen testet man das unter einem riesigem doppeltem Moskito-Netz. Allerdings frage ich mich, ob die Pilzsporen dadurch gehen, aber ich habe ja keine Ahnung, wie sich dieser Pilz vermehrt. Ich habe halt Schimmelpilze im Hinterkopf.

Auch wie die Anwesenheit dieser speziellen Mücke die Giftfreisetzung triggern soll (wahrscheinlich per DNA-Abgleich), wo und wovon der Pilz normalerweise lebt, das weiß ich nicht. Für den Menschen wird das schon nicht giftig sein. Ein einzelner Pilz ist weniger giftig als eine Spinne und in Australien sind die Menschen auch noch nicht ausgestorben. Die Masse macht halt die Gefährlichkeit, wie bei unsern Schimmelpilzen. Also esse ich halt keine verschimmelten Mücken.

Bleibt höchstens das Thema Mutation und die übliche Unsicherheit. Hat die Modifikation zur Folge, dass auch andere Mücken oder Insekten jetzt vom Pilz befallen werden können? Springt das irgendwann auf andere Tiere über? Hat der Pilz jetzt einen Überlebensvorteil, der massenhafte Ausbreitung begünstigt? Sterben jetzt alle Mücken aus, bis auf die Mutanten, die das Gift abkönnen und dann die Malaria verbreiten?

Was ich weiß ist, dass diese Geschichte die einen hervorragenden Stoff für eine Horror-Geschichte mit unzähligen Fortsetzungen bietet. Sozusagen Jurassic Park im Kleinen. Ein passendes Zitat aus dem Film, der deutlich schlechter als das Originalbuch mit dem Thema umgeht.
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Jesus
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Re: GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von Jesus »

Hier mal die Quelle https://www.bbc.com/news/health-48464510

Finde das ist eine etwas merkwürdige Herangehensweise. Genau deswegen gerät Gentechnik immer wieder in Verruf.
Statt die Mücken zu töten, sollte man sie immun gegen Malaria machen. Der Pilz sollte so entwickelt werden, dass er nur Malaria infizierte Mücken tötet und nicht alle.
Auf diese Weise könnte er sich auch natürlich in der Mückenpopulation verbreiten.

Stattdessen riskiert man das Bestehen einer ganzen Art. Mücken haben auch eine Bedeutung im Ökosystem.
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Fruchtweinkeller
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Re: GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Tja. Leider tötet Malaria viele Menschen. Vor allem arme Menschen. Und leider ist die Entwicklung eines Malaria-Impfstoffs für Menschen schwierig. Die Lage ist mancherorts so schlimm dass sogar DDT wieder eingesetzt wird.... Man hat sozusagen die Wahl zwischen Pest und Cholera. Muss uns hier streng genommen nicht interessieren. Ob sich durch den Klimawandel Malaria wieder in Deutschland ausbreiten wird ist ja auch noch unklar, da streiten sich die Gelehrten. Wir werden es womöglich erleben. Vielleicht haben wir diesbezüglich ja Glück.

Und um noch ein bisschen polemischer zu werden: Ich verstehe ganz und gar nicht wieso dieser Ansatz Gentechnik in Verruf bringen sollte. Jährlich verschwindet eine fünfstellige Anzahl von Tierarten, ganz ohne Gentechnik. Andere gehen von 500.000-1 Million Arten (Tiere und Pflanzen) aus die kurz vor dem Aussterben sind. Ganz ohne Gentechnik.

Und hier in Deutschland? Da regen sich die Leute zum Beispiel am Mittelrhein aktuell darüber auf dass in unserem schönen, reichen Land die Hubschrauber defekt sind, die das Bt-Toxin gegen Dipteren verteilen. Oh Schreck: Es droht eine Mückenplage, die Leute könnten gestochen werden. DRAMA! Gut, dass dadurch das ganze Ökosystem durcheinander gebracht wird weil eine wesentliche Nahrungsgrundlage für andere Insekten, Fische, Vögel und Fledermäuse wegfällt.... interessiert NIEMANDEN. Aber alle regen sich über eine reduzierte Insektenzahl auf. Hauptsache, ich kaufe mir bei Aldi ein Bienenhotel für 9,99 und stelle das in meinen Steingarten, das wird die Welt dann schon retten. Und ich habe das gute Gefühl, was Gutes getan zu haben. Und habe keine Mückstenstiche. Und Fledermäuse interessieren auch nur, wenn die durch Windräder getötet werden. Weil ich das hässliche Ding nicht in Sichtweite meines Hauses haben will, da fallen einem schon einmal solche Argumente ganz spontan wieder ein.

Ferner ist dasselbe Bt-Toxin ganz böse wenn es in Pflanzen eingebracht wird. Gut, es wirkt dann zwar viel spezifischer und ist in der Fläche viel geringer dosiert als bei der Mückenvergiftung, das ist aber egal. Gentechnik ist nämlich per se ganz, ganz böse. Mindestens so böse wie Mückenstiche.

Ich versuche ja immer, mich nicht zu sehr über so einen Irrsinn aufzuregen, leider schaffe ich das nicht. Ist nicht gut für meinen Blutdruck.

Nee, mal im Ernst: Komplexe Probleme, komplexe Zusammenhänge, noch komplexere Lösungen. Ob der genannte Ansatz sinnvoll ist oder nicht kann ich nicht sagen. Es gibt andere Ansätze bei denen sozusagen die Mücken geimpft werden sollen. Aber auch das wird ein Ökosystem sicherlich beeinflussen: Der Erreger bringt nicht nur Menschen um, auch Mücken. Könnte also bedeuten: Viel mehr Mücken, trotz weniger Malaria. Was ist die Alternative? Nichts tun? Für mich nicht.
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Re: GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von JasonOgg »

:hmm:

Thema Gentechnik und wir sind uns einig? :clap:
Fruchtweinkeller hat geschrieben: 31 Mai 2019 21:03 Nee, mal im Ernst: Komplexe Probleme, komplexe Zusammenhänge, noch komplexere Lösungen.
Mir machen aber die einfachen Lösungen genauso viel Angst, weil sie die Komplexität außen vor lassen.
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Re: GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von JasonOgg »

Jetzt habe ich die Katastrophenmeldung auch gefunden. Dann würde die Bundeswehr mal etwas sinnvolles machen :lol: :roll:
Ein Hilferuf kam auch von mehreren Bürgermeistern aus der Region. "Den Menschen am Oberrhein droht die schlimmste Schnakenplage seit Jahrzehnten. Die Landesregierung muss umgehend alle notwendigen Ressourcen bereitstellen, um die Gefahr einer verheerenden Schnakenplage abzuwenden"
Wo ist eigentlich das Problem mit den Schnaken :hmm:

Der Staatsfunk verbreitet schon Durchhalteparolen.
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Re: GM fungus rapidly kills 99% of malaria mosquitoes, study suggests

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mancherots, wo Leute mit komischer Sprache wohnen, werden "Mücken" wohl auch als "Schnaken" bezeichnet :hmm:
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