Hobby Imkerei

[Dominik]

Hallo,

ich habe leider keine Ahnung vom Thema "Imkern", aber ich würde gerne mal etwas mehr darüber wissen.
Anscheinend sind unter uns ein paar Hobby-Imker, vielleicht könnten die mich etwas zum Thema "Imkerei als Hobby" aufklären?
Mich würde da z.B. interessieren:
Wieviel Honig produziert so ein Bienenvolk im Jahr?
Wieviel Arbeitsaufwand hat man mit einem Bienenvolk?
Was braucht man dafür alles an Gerät, Material, etc., d.h. wie hoch sind die Kosten für den Einstieg in dieses Hobby?
Braucht man dafür irgendwelche Genehmigungen, Prüfungen (sozusagen einen Bienen-Führerschein, oder sowas in der Art)?

Grüße,
Dominik

[Fruchtweinkeller]

Habe zwar keine Ahnung davon, aber falls Bedarf besteht kann ich auch hierzu noch eine Rubrik einführen.

[volk73]

hallo dominik,

mein vater hat eine "hobbyimkerei" gehabt mit knapp 400 völkern. da war kein wochenende mehr frei, und das bienenjahr geht von der ersten blüte bis in den frühen herbst. dann ist noch die winterfütterung fällig, da du ja den honig "geklaut" hast. pro volk kommen, abhängig von qualität des stockes, des honigreichtums des jahres und einigen anderen faktoren so ca 30 liter heraus.

aber da du noch gar keine erfahrungen damit hast, würde ich dir eher empfehlen, mal zu einem imker zu gehen und dir das vor ort mal anzuschauen. denn das ist wie mit dem wein machen, gibt 1000 varianten und wenn du es richtig machen willst, dann gehört da ne menge wissen dazu. und ein erfahrener imker kann dir da gut weiterhelfen und wird es auch gern tun, da imkernachwuchs nicht so häufig zu finden ist. imker solltest du im örtlichen obstbau verein oder ähnlichen vereinen finden.

gruß volker

[Fruchtweinkeller]

Habe mal irgendwo gelesen, das Durchschnittsalter der Imker würde fast 60 Jahre betragen. Ist bestimmt ein sehr interessantes Hobby, aber auch ich hätte bestimmt keine Zeit dafür

[fibroin]

Mein Onkel, jetzt 82, ist seit seiner Jugend begeisterter Imker. Von ihm habe ich viele Bienen-Kenntnisse erworben, aber keine praktische Erfahrung. Es hat mir Spaß gemacht, ihm zuzuschauen und seinen Erklärungen zu lauschen. Leider hatte ich aber nie Zeit, selbst Imker zu werden.

Er hat mir zwar jetzt angeboten, seine Völker zu übernehmen, aber das habe ich aus Zeitgründen abgelehnt. Bestimmt ein schönes Hobby, aber man muß dranbleiben, wie bei einem Weinling. Alles geht nicht.

[Sven]

Hallo,

ich habe mich auch vor kurzem über das Imkern informiert. Hier ein Link der Bayerischen Imker:
www.v-b-b.net

Gruss Sven

[Zip]

Ja so ist das mit der Verwandtschaft:
Auch ich habe einen Onkel (73), der nach seiner Schafzucht wieder mit dem Imkern angefangen hat und derzeit so an die 120 Völker hat. Von seiner Metproduktion (ca. 300 l) habe ich an anderer Stelle schon berichtet. Auch er hat mir schon angeboten, einige Ableger zu übernehmen, aber ich merke, welcher Zeitaufwand darin steckt. Dazu kommt, dass er sich intensiv mit der Königinnenzucht beschäftigt und seine Magazine (Kästen) und Rähmchen selbst herstellt. Es ist ein total faszinierendes Hobby mit einem schönen Ertrag, aber wenn die Zeit fehlt ?!?!?!?!?
Man kann nicht alles andere aufgeben nur um zu imkern.

Gruß Zip

[Merlin_Gor]

Hallo,

aus reiner Neugier. Der eine spricht bei 400 Völkern von Hobby-Imkern, der nächste bei 120. Wieviel Kilo Honig produziert ein Volk?

Merlin

[Dominik]

Danke für die interessanten Antworten!
Aber eine Frage drängt sich mir doch auf: 400 Völker, 120 Völker, ... Das ist ja praktisch schon ne industrielle Großproduktion oder!? Wenn ein Volk für ca. 30l Honig sorgt (das wären ja ca. 45kg!?), dann ist man bei dieser Anzahl an Völkern ja schon locker im Tonnen-Bereich...

Also was ich bisher so gelesen hab, scheint es sehr zeitaufwendig zu sein. Gut, bei 400 Völkern... Unter einen Hobbyimker hät ich mir auch höchstens 2-3 Völker vorgestellt.
Wenn man jetzt nur 2-3 Völke hat, mit welchen Zeitaufwand müßte man rechnen? Das wird ja wohl auch so sein, wie beim Weinbrauen: Einen 10l-Ansatz kann ich so nebenbei machen, da muß ich mir keine 20h die Woche dafür Zeit nehmen, bei mehreren 50l Ansätzen wird das ganze dann aber schon aufwändiger... Oder!?

Grüße,
Dominik

[fibroin]

Denk ich mir auch. Zu viel Weinherstellung artet wirklich in Arbeit aus und macht keinen Spaß mehr.

Und wenn ich die Imkerei meines Onkels betrachte, dann waren da in besten Zeiten maximal 10-15 Völker. Jetzt in seinem Alter hat er nur noch bis 5. Und mehr würde ich auch nie übernehmen.

Nebenbei leben wir halt im Bergischen Land, da überlebt so manches Volk oft den Winter nicht.

[Antiquark]

wir haben im moment 5 völker und haben im jahr etwa 200l honig......und 5 völker sind schon einiges an arbeit und auch einiges an kosten......

[Dominik]

200l, ja Wahnsinn! Ich wußte zwar, daß Bienen fleißige Tierchen sind, aber diese Dimensionen hätte ich echt nicht erwartet.
Was Arbeitsaufwand und Kosten angeht, ist meine Vorstellung ein Volk für die eigene Met-Produktion zu halten also nicht grad realistisch oder?
Von der Menge her wärs ja schon günstig, 45kg/Jahr könnte man schon zu Met umsetzen...
Meine Vorstellung von der Haltung eines Volkes ist halt so in etwa: Ich stell den Bienenkasten irgendwo auf wo's günstig ist (kann mich da ja mal bei einem Imker informieren), schau dann gelegentlich mal nach, ob alles ok ist, und schleudere dann den Honig wenn's soweit ist (vielleicht kann man sich die Geräte auch von einem Imker mal für ein paar Stunden leihen).
Also meine Vorstellung ist da nicht soo wahnsinnig arbeits- und kostenintensiv. Aber wie gesagt, ich hab ja auch leider keine Ahnung davon

Grüße,
Dominik