Hallo Felida,
mach' es einfach und gehe mal zum Imkerverein, oder noch besser zu einem Imker in deiner Nähe. Schau einfach, ob es was für dich ist.
Es steht und fällt wirklich vieles damit, ob du einen Paten und einen guten Verein findest.
So wie es TheHero schreibt, ist der Idealzustand. Du bekommst nen Paten, dem du eine Saison zur Hand gehst, wobei du lernst. Vielleicht bekommst du vom Paten dann dein erstes Volk geschenkt. Und im nächsten Jahr kommt er dann bei dir gucken, wenn du Fragen hast.
Ein guter Verein hilft Anfängern beim Finden des 1. Bienenstandes, bei Fragen, hat eine geeichte Waage zum Auswiegen der Honiggläser (stichpunktartige Probewägungen mit einer geichten Waage sind beim Verkauf eigentlich Pflicht) und im ersten Jahr kannst du vielleicht sogar deinen Honig beim Paten schleudern, da das Budget im ersten Jahr eh ziemlich gebeutelt ist
So weit die Theorie, wie es laufen könnte und wohl vielerorts auch läuft.
Ich habe was anders erlebt!
Meine Odysee begann lim letzten Sommer...
Suche im Internet, einen Verein in einem Vorort gefunden, der in Nähe meiner Arbeit liegt. Dabei hatte ich im Hinterkopf, das der potentielle Pate esnicht so weit hat und ich auch nicht
Den Ansprechpartner vom Verein angerufen.
Rückruf von der Tochter: er ist im Urlaub, meldet sich aber, wenn er zurück ist. Es kam nach 3 Wo. immer noch kein Rückruf, also ic mal wieder durchgebimmelt, wie es denn ausschaut. Ne Grünflächenfirma dran gehabt - ja, es sieht momenan schlecht aus, wir ziehen gerade mit der Firma in eine neue Halle um, wir melden uns. Wer hat sich gemeldet? Ich nach 3 Wochen
AB dran gehabt, einen Rückruf bekam ich nie
OK sagte ich mir, DIE haben's halt nicht nötig
Nächster Verein, neues Glück!
Hatte zwischendurch mit einem Imker auf einem Straßenfest im Viertel gesprochen, der 2 km Luftlinie von mir weg wohnt, war mal bei ihm auf dem Dach, seine Bienen angucken.
Der meinte aber gleich, das er zum einen auch erst ein Jahr imkert und sich ne Patenschaft noch nicht zutraut und zum anderen,dadurch das er selbstständig ist, wenig Zeit hat.
Also hab ich beim großen Verein in der Stadt angerufen und bekam auch promt zur nächsten Vereinssitzung eine Einladung.
Dort meldete ich mich bei der Vorsitzenden als anwesend und das ich Neuling bin und einen Paten suche.
Ich bin ja nicht so der Freund, wenn sich in der Runde alle gegenseitig vorstellen, aber es hat sich halt bewährt von Schulungen im Berufsleben.
Dort, Fehlanzeige! Ich hätte ebenso gut mich vors Fenster oder ans Schlüsselloch stellen können
Nach dem Vortrag eins Redners bildeten sich 2-3 Grüppchen und alle gingen wieder...
So nach dem Schema läuft jede Versammlung ab.
Als Pate wurde mir mein fast Nachbar, den ich oben erwähnt hatte, vorgeschlagen.
Auf meinen Einwand, das er sich das nicht zutraut, wurde mir gesagt: Ja, ich habe vor 50 Jahren auch alleine angefangen.
Im Verein sind 80% Ü70, man kennt sich, "Vitamin B" ist gewachsen, man kennt sich und weiß, wen man anrufen muß - reden braucht man nicht mehr, oder nur ein Minimum!
E-Mail, Internet, was ist das? Brauchen wir nicht, ging immer Ohne
Den Imkerkurs, den ich dann an den Wochenenden 40km weiter besuche, hat mir mein Imkernachbar emfohlen, den hätte er ebenfalls besucht.
Ich versuche jetzt, ein paar Leute in meinem Alter im Verein und im Imkerkurs zusammen zu bekommen, das man sich mal per Mail austauschen kann und in Kontakt bleibt.
Den Verein habe ich quasi nur für die Versicherng und das Ameisensäure Kontingent für die Varroa-Behandlung
Trotzdem brüstet man sich dort über wieder steigende Mitgliederzahlen
Die Wiese wird am Mi. gemäht, Di. Abend muß ich die Fluglöcher dicht machen.
Ist aber kein Problem, 20m weiter, hinter dem Zaun ist noch genug Pampa mit 1m hohem identischen Bewuchs.
Als Standort geht Vieles. Je nach Situation ist mal das Eine oder andere geeigneter.
Die Bienen können sich ihr eigenes Klima schaffen. Wenn es zu warm wird, oder Honigvorräte in den Waaben auskristallisiert sind, holen Arbeiterinnen Wasser tröpfchenweise in den Bau.
Wenn es kühl ist und der gesammelte Honig noch zu feucht ist, heizen sie mit ihrem Körper.
Im Frühjahr sollen die ersten Sonnenstrahlen den Stand erreichen, damit sie früh loslegen. In einem regnerischen Jahr ist Sonne ebenfalls Gold wert. Wenn die Sonne brennt, dann soll's ein Baum sein
Was in einem Jahr super passt, kann im nächsten Jahr nur 2. Wahl sein und umgekehrt.
Mein Nachbar hat seine Bienen auf einem geschützten Flachdach in 10m Höhe ohne jeden Schatten.
Letztes Jahr, als es kaum Schwärme und Ableger gab, haben seine Bienen Weiselzellen ohne Ende gabaut und wollten alle schwärmen. Dieses Jahr istes genau umgekehrt. Überall anders ist der Teufel los, nur seine wollen nicht.
Ich habe schon zu ihm gesagt, das kann seine Lage sein. Auf dem Dach hat er 3-5° mehr. Letztes Jahr bot ihm das einen Vorteil, dieses Jahr ist es wohl zu viel des Guten.
Außerdem leben Bienen von Afrika bis Norwegen und kommen mit vielen Klimazonen zurecht
Gruß Gerald