was mache ich gerade da? :)

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Szegedi
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was mache ich gerade da? :)

Beitrag von Szegedi »

hi
ich hab mal ne frage, hab vor einiger zeit 25l bordolino in einem kunststofffass aus italien von nem bekannten mitbekommen. aber vor 3 wochen hab ich gemerkt dass der wein sich geschmacklich verändert und auch eine kleine weiße schicht im weinglas ist. er schmeckte auch leicht nach essig dann.

dann hab ich die restlichen 13l abgefüllt und verkorkt.. dann hab ich vor 2 wochen mal ne flasche aufgemacht um zu wissen ob sich was geändert hat, doch er ist geschmacklich ungenießbar geblieben. dann kam mir in den sinn, irgendwo mal gelesen zu haben, wenn man den wein sauerstoff aussetzt dann wird mal essig drauß, gesagt getan, hab einfach mal die 1,5l in meinen dekanter getan und mit alufolie verschlossen die ein paar löcher mit der gabel bekommen hat! bin gestern aus meinen urlaub gekommen und hab gleich mal probe gerochen, naja roch zwar nach essig, aber ich trau dem trotzdem nicht ganz.
jetzt wollte ich mal fragen, ob daraus mal essig wird und was ich mit den restlich naja 12l tun soll! :)

mfg
Birgit
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was mache ich gerade da? :)

Beitrag von Birgit »

Eine weiße Schicht hört sich eigentlich nach Kahmhefen an und die ververderben sowohl Wein als auch Essig.

Wenn es keine Kahmhefen sind und Du ernsthaft Essig daraus machen wllst, dann ersteigere Dir Essigmutter in der Bucht und gibt die dazu, denn wie mit den Wildhefen/Reinzuchthefen gibt es "gute" Essigmutter und nicht so tolle Stämme. Ferner mußt Du dir überlegen ob Du den Wein verdünnst, denn sonst wird der Essig zu stark.

Gruß Birgit
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vladdi78
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Beitrag von vladdi78 »

Bei meinem Johannisbeerwein hat die spontane Essigherstellung ganz gut geklappt. :-D Ohne Essigmutter. Hauptsache jeden Tag schütteln, damit ordentlich Sauerstoff drankommt. Und was gegen die Fruchtfliegen tun, falls da was rumfliegen sollte. Watte soll sich da ganz gut eignen.

... wahrscheinlich hab ich aber bei meinem Jo-beer-Essig einfach nur Glück gehabt?! :schlecht:

Kann man aus Bananenwein eigentlich auch Essig machen???
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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Das wird sicherlich auch klappten. Ein Bananenessig wäre bestimmt ein schöner Schock für alle die schon den Wein nicht mögen :D
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matzl0505
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Beitrag von matzl0505 »

vladdi78 hat geschrieben:Kann man aus Bananenwein eigentlich auch Essig machen???
Du kannst aus allem was du auf ca 6% Alkohol verdünnst, Essig herstellen. Sollte nur nicht unbedingt geschwefelt sein.

gruß
marius

PS funktioniert vllt auch mit verdünntem Brennspiritus
duck und weg
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Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


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Beitrag von vladdi78 »

O.o

Mal im Ernst - ich hatte ne Flasche Brombeermet über Nacht offenstehen in der warmen Wohnung. 24 Stunden später war der schon nicht mehr wirklich trinkbar. Also weiter offen stehen gelassen, jeden Tag gut geschüttelt ... das ist eine wirklich sehr interessante Zutat zum Salat, und die Gäste rätseln wirklich lange, was es sein könnte. Kommen aber nicht drauf. :-D

Was spricht gegen Bananenessig? Unverdünnt und nachgesüßt sicherlich als Digestif geeignet. :-D
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Beitrag von matzl0505 »

Kommt drauf an, soweit ich weiß entsteht Essig durch stehenlassen von Wein nur bei einem Alkoholgehalt von max 8-9%. Darüber hinaus funktioniert das ganze nur im Trägermedium(wird glaube ich in Holzschnitzeln gemacht, wo das Zeug immer wieder drüber gepumpt wird.
vladdi78 hat geschrieben:Was spricht gegen Bananenessig? Unverdünnt und nachgesüßt sicherlich als Digestif geeignet. :-D
Nix =)
Allerdings unverdünnt glaube ich ungenießbar.
Es ist so: Bei der Essigsäureatmung(nein, es ist keine Gärung, da sie aerob abläuft) wird Ethanol C2H50H über Etanal CH3COH zu Essigsäure CH3COOH oxidiert.
Das heiß aus einem Teilchen Ethanol entsteht ein Teilchen Essigsäure. Im anderen Maßstab ausgedrückt:
Aus einem Wein mit 8% Alkohol entsteht ein Essig mit 8% Essigsäure.
Nur als Vergleich. Ein gekaufter Essig hat 6% Säure. Den pur zu trinken ist schon echt heftig. Jetzt hätte deiner dann 8%. Viel Spass beim trinken.

Was ich mir allerdings vorstllen könnte, ist den Essig vllt im Verhältnis 1:3 mit dem Orginalwein zu verschneiden und mit Kaliumpyrosulfit und Kaliumsorbat zu stabilisieren. (wahlweiße geht vllt auch eine Pasteurisation; nur sterilfiltern würde ich das Zeug nicht. Da wäre mir die Gefahr einer Essigbakki kontamination zu groß)
Ich habe diese Mixtur mal als Met getrunken.
War damals bei meinem Opa und er hatte in seinem Kühlschrank aus der Apotheke!!! einen Met, verschnitten mit Essig und gewürzt mit Petersilie.

Als Digistif sicher gut geeignet, aber viel davon trinken kann man net.

gruß
Marius

[Dieser Beitrag wurde am 17.09.2009 - 18:43 von matzl0505 aktualisiert]
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Beitrag von vladdi78 »

Ich glaube ich muß meine Vorstellung etwas konkretisieren. Ich hatte mal einen Bericht über 20 (oder 50??) Jahre alten Balsamico-Essig gesehen. Der war in so kleinen Holzfässern gelagert, und durch das natürliche Ausdunsten schon recht dickflüssig geworden. Der Wein muß wohl schon recht lieblich gewesen sein, und so ging es auch mit dem Essig. Und genau das hatte ich im Sinn. Einen Essig aus einem sehr lieblichen Wein gewinnen, und dann mal als Digestif probieren. Klassischerweise trinkt man auch nur 2cl davon - also keine Unmengen...

Wollt ich jetzt mal mit dem Pflaumenmet versuchen, einfach mal 200ml zu Essig werden lassen und dann mal gucken. Probieren geht über studieren :-D
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