Essig im Holzfass

[Grismo]

Hallo
Hat jemand von euch Erfahrungen mit der Essigherstellung im Holzfass?
Gruss Grismo

[Fruchtweinkeller]

Wir haben bisher nur mit Weithalsballons gearbeitet. Ich könnte mir bei Holzfässern vorstellen dass die Hygiene ein Problem sein könnte, sprich die Bakkis auch sicher wieder loszuwerden.
Eine Frage am Rande: Wie viel Essig willst du denn herstellen? Schon mit den Ballons hatten wir eine Essigschwemme, Essig trinkt man ja nicht so schnell weg wie Wein. Da frage ich mich wie groß deine Fässer sind

[fibroin]

Schon mit den Ballons hatten wir eine Essigschwemme

das ist der Grund, warum ich noch keinen Essig gemacht habe.
Zum Anfangsgedanken, hast du so viele Holzfässer, dass du ein Fass mit Essigbakterien verseuchen willst? Neben der Schwemme ist das dann noch ein Preisproblem. Da ist guter Essig im Handel bestimmt billiger.

[Grismo]

Hallo
Das sind berechtigte Fragen!
Ich mache auch schon Essig in Glasballons.

Das Eichenfass hat 225l, als würde ich ca. 125l Wein fermentieren.
Ich suche nun einen Weinbauer mit dem ich das machen kann.

Früher wurde ja der Essig in Fässern gemacht. Ich habe mich mal bei Essigspezialisten im Internet umgesehen und die arbeiten all mit Holzfässern.

Für mich geht es um das ausprobieren und um die Herausforderung.
Es ist auch ein kleiner Test, wenn man mit dem Weinbauer grössere mängen zur Vermarktung produzieren möchte.
Aber in erster Linie möchte ich Erfahrungen Sammeln.

[Fruchtweinkeller]

*Mikrobiologenmodus an*
Auch wenn der Begriff für die Essigsäureherstellung oft benutzt wird: Es handelt sich dabei um keine Fermentation, sondern um eine unvollständige Oxidation.
*Mikrobiologenmodus aus*

Früher hatte man halt nichts anderes als Fässer. Einen Vorteil haben sie sicherlich: Die Essigmutter dürfte an dem Holz besser haften als an Glas. Aber dafür gibt notfalls die Schwimmkügelchen. Steht das Fass warm genug? Die Bakkis mögen es ja gern etwas wärmer, 23-25° wären sicher nicht verkehrt.

In einem Buch (wenn es dich interessiert suche ich) ist ein Festbettreaktor für die Essigherstellung beschrieben. Der besteht aus zwei Kunststofffässern, wobei einer mit Eichenspänen befüllt ist, dort siedeln sich die Bakkis an. Ein zweites Fass dient als Reservoir. Über eine entsprechend säurefeste Pumpe werden die Späne berieselt, der Wein läuft damit in einem Kreislauf immer wieder über die Späne. Damit soll eine sehr rasche Umsetzung zu Essig möglich sein. Wäre das was für dich?

[Grismo]

Danke für die Erläuterungen

Habe das Buch mit der Anleitung und habe mir überlegt ob ich es so machen soll.
Mit einem gebrauchten Fass erhoffe ich mir eine Aromaabgabe vom vorgängig eingelagerten Wein, also ist nicht primär der Eichengeschmack gefragt.
Es stellt sich die Frage ob der Essig in dem Fass nur gelagert werden soll und die Oxidation in einem Glasballon oder Plastikfass gemach wird.

[Fruchtweinkeller]

Wahrscheinlich würde ich zum Glasballon greifen, da kann man am Besten beobachten was im Inneren vorgeht, und notfalls kann man die Gefäße auch an einen warmen Ort stellen.