Essig aus Dessertwein?

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Fruchtweinkeller
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Lösungsmittelgeruch (Essigsäureethylester) ist gut, Aceton wäre nicht so gut, aber ich denke das passt schon ;)
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VanillJa
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von VanillJa »

Hast recht, ich hatte die Aussage "Aceton" in vielen Essigherstellungsanleitungen nicht hinterfragt. Aceton kann eigentlich nicht sein, und die Bakterien machen wohl auch kein Acetaldehyd, sondern oxidieren direkt zu Essigsäure. Kann also nur der Ester sein. Hab leider nicht mehr den Vergleich, sonst hätte ich vielleicht gleich gerochen dass das kein Aceton sein kann. :schlecht:

[Dieser Beitrag wurde am 11.04.2010 - 10:15 von VanillJa aktualisiert]
VanillJa
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von VanillJa »

Hallo zusammen,

nachdem der Essigansatz nicht mehr nach Lösungsmitteln riecht sondern nur noch sauer, habe ich mal eine Titration gemacht und komme auf 64 g/l Säure.

Es sind zwar erst 4 Wochen vergangen, ich vermute aber trotzdem mal dass das schon fertig sein könnte, oder?

Ich würde jetzt mal filtrieren und eine Testreihe mit den Restzucker machen, also anhand einer Probe mal testen ob da noch Zucker rein sollte oder nicht.

Was meint ihr?

LG VanillJa
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Bitte bei der Titration nicht vergessen: Damit misst du ein "Weinsäureäquivalent", d.h. die Titration liefert keinen Wert in "g Essigsäure pro Liter Wein".

Für die Testreihe muss der Wein doch eigentlich nicht filtriert sein?
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VanillJa
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von VanillJa »

Für eine Testreihe muss natürlich nicht filtriert sein, aber ich hab das jetzt mal gemacht weil ich denke dass der Essig fertig ist.

Zucker muss ich auch keinen mehr reingeben denke ich, zumindest schmeckt mein Essig nicht herber als der gekaufte Apfelessig.

Ich habe nur festgestellt dass ich durch die Filtration wohl etwas verdünnt habe, es ist ein bisschen schwierig zu entscheiden ab wann der Vorlauf von Wasser zu Essig übergeht, da hab ich wohl zu früh angefangen aufzufangen.

Geklärt hat sich das Ganze leider gar nicht und die Essigmami hat sich tatsächlich einen grauen Schleier eingefangen. Beim nächsten Mal möchte ich versuchen, schon den Wein klar zu kriegen. Ob bei meinen Mengen von ca. 5 Litern eine Filtration sinnvoll ist, da bin ich mir nicht mehr so sicher.

Vielleicht versuche ich es doch mal mit Ausfällung.

Habe heute einen Rhabarberwein angesetzt, morgen wird abgepresst und die Oxalsäure ausgefällt. Bin gespannt :)
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von Fruchtweinkeller »

Mit etwas Geduld kannst du den Filter komplett auslaufen lassen bevor du den Essig durchjagst, da verdünnst sich das Filtrat kaum.

Schönungen bei Essig haben wir noch nicht versucht, da kann ich leider keine Erfahrungswerte liefern.
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von VanillJa »

Das ist ein guter Tipp, das mache ich beim nächsten Mal.

Ich hatte ja auch überlegt ob ich sterilfiltern soll, hab mich aber dagegen entschieden. Ich glaube nicht dass im fertigen Essig noch viel passiert. Für Hefen ist das sicher zu sauer und die Essigbakterien stören nicht. Bio-Essig ist auch oft ungefiltert, nicht pasteurisiert oder sonstwie haltbar gemacht.

Nur möchte ich den Essig klar haben, das sieht einfach besser aus beim verschenken finde ich. Werde dann das Wasser und den Essig hinterher komplett auslaufen lassen, dann sollte auch nicht allzuviel Verlust da sein.
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Sicher, die Essigbakkis stören nicht, aber sie machen sich eventuell über Zucker her...
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Beitrag von VanillJa »

Zucker dürfte eigentlich eh keiner mehr drin gewesen sein, ich habe jedenfalls keinen mehr nachträglich dazugetan.

Habe gerade den Rhabarber abgepresst: das mache ich auch nicht mehr :schlecht: Ich habe sicher die falsche Ausrüstung, aber das Gepantsche tue ich mir nicht mehr an... :schlecht: Beim nächsten Mal wird der Rhabarber vorher per Entsafter entsaftet und dann vielleicht kurz erhitzt.

Bin gespannt wie es weitergeht, nachher kommt der Kalk rein und morgen kann ich dann hoffentlich mit der Vergärung anfangen.

Jedenfalls ist es ganz schön trüb. Muss man auf jeden Fall nach der Oxalsäurefällung filtrieren?
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Essig aus Dessertwein?

Beitrag von matzl0505 »

VanillJa hat geschrieben:Beim nächsten Mal wird der Rhabarber vorher per Entsafter entsafttet und dann vielleicht kurz erhitzt.
Wenn es denn ein nächstes mal gibt.
Ich finde, dass Rhabarberwein geschmacklich nicht der Bringer ist.
VanillJa hat geschrieben:Jedenfalls ist es ganz schön trüb. Muss man auf jeden Fall nach der Oxalsäurefällung filtrieren?
Nein, filtrieren brauchst du nicht. Rhabarberwein neigt sowieso zum Trübstoffproblem. Also beim Nachzuckern gut aufpassen, sonst kommt er ausm Ballon.

gruß
Marius
Wie wird das chemische Element Brom gewonnen?

Man nimmt eine Handvoll Brombeeren, lässt diese zur Erde fallen. Die Beeren verbinden sich mit der Erde zu Erdbeeren und Brom wird frei."


Es gibt 10 Arten von Menschen. Die, die das Binärsystem verstehen und die, die es nicht verstehen.

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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Es ist vorteilhaft: Man wird den schlammingen Schlunz schneller los und kann so die eigentliche Gärung schneller beginnen, getreu dem Motto: Gib Weinfehlern keine Chance :D
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Beitrag von Schmidtek »

Hallo, filtrieren musst du nicht, nur einen Tag stehenlassen, dann sezt sich der Großteil ab und anschließend den Saft von der Schlamm-Pampe abziehen.
matzl0505 hat geschrieben:Ich finde, dass Rhabarberwein geschmacklich nicht der Bringer ist.
Einspruch! Ich hab heute den Rhabarber gefiltert und in die Flasche gebracht. Wer Rhabarber(-saft/-kuchen/...) mag, wird Rhabarberwein lieben :shock: Hatte auch schon gedacht, dass der 2009er nicht viel Aroma hat, aber nach der Lagerung im Keller - lecker, kommt mit zur FWT :twisted:

Gruß Schmidtek
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