Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Camel
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Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von Camel »

Wie im anderen thread angekündigt, habe ich nun vor mir die Plastikanlage von www.amazingstill.com zu bauen.
In diesem Thread werde ich meine Gedanken, meine Fortschritte und meine Fragen posten, sodass am Ende ein schönes Tutorial herauskommt.

Das alles wird sich wohl über eine längere Zeit hinwegziehen, aber der Thread kann trotzdem gerne von Interessenten beobachtet werden.

Schnapsbrennen, mein erster 1. Versuch



Vorüberlegungen:

Was will ich?

Ich will einen klaren Schnaps, der ca. 40% enthält und hauptsächlich nach Alkohol schmeckt (Vodka). Der Schnaps soll keine Fruchtgeschmack und keinen Whiskeygeschmack haben.
Später werde ich einem Teil des Endproduktes evtl. etwas Zitronenaroma beifügen um dem Schnaps eine erfrischende Note zu verleihen.

Welche Menge will ich herstellen?

Ich will natürlich keine Schnapsbrennerei eröffnen, sondern erst einmal Testweise eine kleine Menge herstellen. Wenn mir das Endprodukt gefällt, werde ich einige Liter mehr brennen, für den Eigenbedarf und evtl. als ein kleines Präsent für Freunde.

Wo soll die Anlage stehen?


Die Informationen aus der Anleitung der Anlage besagen, dass diese geruchlos arbeitet, doch mein gesunder Menschenverstand sagt mir: Wo Schnaps gebrannt wird, da riecht es auch nach Schnaps. Unabhängig davon, wie stark der Geruch nun ist gehe ich auf Nummer sicher und stelle die Anlage in eine Art Abstellraum, in dem der Geruch nicht stört.

Wie viel Geld will ich ausgeben?

Bei meinem ersten Versuch will ich nicht zu viel Geld ausgeben. Da diese Anlage günstig nachzubauen ist würde ich sagen, dass ich ca. 30€ ausgeben werde, viel mehr sollte das ganze nicht kosten:

- 31 Liter Weineimer______________10,00 €
- 8 Liter EimeR__________________4,00 €
- Turbohefe_____________________1,50 €
- Gärspund_____________________2,00 €
- Tauchsieder___________________10,00 €
____________________________________________________________
27,50€

Welche Brennanlage will ich verwenden?

Die Anleitung für die Brennanlage habe ich auf www.amazingstill.com gefunden.
Dieser Anleitung habe ich hier eine Skizze entnommen:




Jetzt zu meinen ersten Fragen:

1. Sollte ich immer 2 mal destillieren?
2. Welche Turbohefe soll ich nehmen?
3. Wie lange gärt die Maische?
4. Müssen die Ablagerungen rausgesiebt werden, oder brennt man sie mit?
5. Der 31 Liter Plastikeimer, den ich verwenden will, ist aus PP (Polypropylen). Ist das Zeug wirklich Lebensmittelecht und zum Schnapsbrennen geeigent? Zudem ist er schwarz. Kann es sein, dass gigtige Stoffe in den Schnaps gelangen? Der Eimer ist aber im Bauhaus als "Gäreimer" gekennzeichnet gewesen, also dürfte das nicht passieren, oder?

Danke für alle Antworten im Voraus!

[Dieser Beitrag wurde am 05.12.2007 - 20:54 von Camel aktualisiert]
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fibroin
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Beitrag von fibroin »

Ich weiss es nicht, was du da so machen willst, ob das was taucht.

Wenn du nur kleine Mengen herstellen willst, dann kaufe dir doch einfach eine kleine Destille mit genehmigter Brennblasengröße und experimentiere damit. Das was du machen willst ist doch sehr abenteuerlich.

Mache dich aber vorher mit geeigneter Literatur schlau.

Deine Fragen sind typische Brennmaischefachfragen, die ich dir nicht beantworten kann. Was mich noch irritiert, das du einen schwarzen Eimer nehmen willst. Schwarz ist für das Bauhandwerk vorgesehen und nicht für Lebensmittel.
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
LandyAli
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Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von LandyAli »

Camel hat geschrieben:Also, dass Schnaps brennen in größeren Mengen illegal ist, ist mir bewusst, jedoch wollte ich nur testweiße ein paar hundert Milliliter brennen.
Ob ein paar hundert Milliliter oder ein paar Hektoliter sind der Zollfahndung egal, alleine der Besitz einer Brennanlage reicht zur Strafverfolgung.
Ich will dir ja nicht den Spaß verderben, aber dein Posting übers Schwarzbrennen kommt einer Annonce in der Süddeutschen oder Frankfurter Allgemeinen gleich.


Gruß Albert
Wahrscheinlich ist höchstwahrscheinlich genauso unwahrscheinlich wie wahrscheinlich.

Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde.

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Fruchtweinkeller
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Beitrag von Fruchtweinkeller »

Ob du mit dem Ding ein oder zwei mal "destillierst" dürfte wurscht sein, eine saubere Abtrennung unerwünschter Bestandteile bekommst du so nicht. Dir ist klar, dass eine Behandlung mit Aktivkohle empfohlen wird?

Grundsätzlich solltest du von der Hefe abgezogen haben, bevor du den Schlunz in das Teil füllst. Bezüglich der Gärung solltest du dich an die Anleitung zur Turbohefe halten, die der Hefe sicherlich beiliegt.

Kleiner Ratschlag am Rande: Ich empfehle ganz, ganz dringend einen Überhitzungsschutz/Thermostat. Früher haben die bei Ratgeber Technik gern Zimmerbrände gelegt mit Haartrocknern, Bügeleisen oder auch mit Tauchsiedern...
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Camel
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Beitrag von Camel »

fibroin hat geschrieben: Was mich noch irritiert, das du einen schwarzen Eimer nehmen willst. Schwarz ist für das Bauhandwerk vorgesehen und nicht für Lebensmittel.
Ich war in zwei Baumärkten und in beiden gab es nur einen schwarzen Maischeeimer.
Warum das so ist, weiß ich nicht.
Hättest du noch einen Link zu einer solchen Destille?

An Fruchtweinkeller: Ja, das ich noch mit Aktivkohle filtern muss ist mir bewusst!
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Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von fibroin »

Ja, das gibts auch, schwarze Maischebehäter. Da kann man dann keine Ränder sehen, wie bei den hellen Bottichen.

Sonst sind die Kunststoffbehälter fürs Bauhandwerk schwarz. Sieh mal Speiskübel oder -eimer im Baubereich. Darum habe ich für schwarze Behälter in der Weinbearbeitung wenig über. Ist aber nur meine persönliche Meinung.

Destillen findst du u. a. hier:
www.destillatio.com
www.schnapsbrennen.at
Wenn du dich wohlfühlst, mache dir keine Sorgen. Das geht wieder vorbei.
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Beitrag von Wolf »

Hallo Camel,

der Verdunstungsverlust dürfte ohne Kühlung sehr hoch sein. Das zeigt ja auch die Rechnung, die er anstellt. Statt über 4 Liter kommen nur 2-2,25 Liter heraus.

Grüße
Wolfgang
Camel
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Beitrag von Camel »

Darüber habe ich mir auch einige Gedanken gemacht.
Ich könnte den inneren Eimer evtl. isolieren und das ganze Gerät in einen gekühlten Raum stellen.

Aber Danke für alle Antworten, ich werde mich erst noch etwas umsehen und informieren, dann entscheide ich ob ich das Projekt weiterführe.

Mfg, Camel
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Beitrag von Camel »

Okay, ich habe jetzt noch etwas recherchiert und beschlossen, das ganze abzublasen.
Es ist mir einfach zu gefährlich und zu teuer.

Mfg, Camel
Sado
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Re: Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von Sado »

Hallo,

Hat die Anlage jetzt schon mal jemand gebaut und in Betrieb?
Meine Frage dazu:
Mithilfe eines Tauchsieders wird ja die Maische erhitzt und es wir beschrieben man solle den Tauchsieder auf ca. 50-55 Grad einstellen. Das heißt es ist gar kein Vorlauf und Nachlauf nötig aber das Brennen dauert halt ewig. Sehe ich das richtig?
Daher ist ne konstante Wärmequelle ja gar nicht so verkehrt.

Grüße
Nathea
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Re: Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von Nathea »

Du hast bemerkt, dass dies Thema und der letzte Beitrag hier bereits 9 Jahre alt ist? Und du weisst auch, dass hier in Deutschland Brennanlagen größer als 0,5 Liter nicht erlaubt sind?

Viele Grüße,
Sylvia
Sado
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Re: Schnapsbrennen mit der Plastikanlage --- Bericht

Beitrag von Sado »

Hallo,
Ja mich interessiert ja nur das Prinzip das dahinter steckt.
Kann das so funktionieren oder nicht.
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